Totengeflüster - Im Nebel Der Vergänglichkeit
Band: Totengeflüster (D)
Genre: Symphonic Black Metal
Label:
Pale Essence Music
Album Titel: Im Nebel der Vergänglichkeit
Spielzeit: 53:49
VÖ: 18.08.2017
Totengeflüster lassen ihre stetig wachsende Fangemeinde nicht
länger warten und hieven dieser Tage ihr zweites Album "Im Nebel Der
Vergänglichkeit" in die Regale der Händler eures Vertrauens. Nachdem
man das Debüt "Vom Seelensterben" in Eigenregie veröffentlicht hat,
kommt der Zweitling nun unter dem eigens gegründeten Label Banner
"Pale Essence Music" unters Volk.
Zu hören gibt es hier
symphonischen Black Metal, welcher trotz unüberhörbarer Einflüsse
eine große Eigenständigkeit besitzt. Die orchestralen Arrangements
erinnern an manchen Stellen an die der Genre-Kollegen Dimmu Borgir
(z.B. "Totengeflüster"). Auch kommen hin und wieder bei den
Gitarrenläufen Erinnerungen an frühe Satyricon zum Vorschein
("Verfall und Siechtum", "Ich Lebe"). All dies sind aber nur
Momente, die weit davon entfernt sind, in eine Art Kopie
abzudriften. Das Album ist gespickt mit allem, was diese Art Musik
ausmacht.
Getragene atmosphärische Parts, wie z.B. das dunkle
Intro "Ein Fernes Irrlicht", welches dir direkt Bilder im Kopf auftauchen
lässt und du dir eine kalte Landschaft, eingehüllt im Nebel, ausmalen
kannst, aus dem dann die anderen "Geschichten" hervorquellen." Oder der
doomig schwere, schon fast episch daherkommende "One With The Void", der
gegen Ende des Albums einen kleinen "Aha-Effekt" erzeugt und schön
aufzeigt, dass es bei Totengeflüster zu jeder Zeit eine Überraschung geben
kann, denn hier ist nichts vorhersehbar.
Die Gitarren kommen mal sägend, mal
flirrend daher und variieren sehr schön im Tempo. Das Schlagwerk
donnert auch in allen nur erdenklichen Geschwindigkeiten durch die
Nummern und deckt vom schweren Groove bis hin zum Blastbeat alles
ab, was dem Genre dienlich ist. Die Keys sind, dem Genre
entsprechend, logischerweise sehr präsent, aber in keiner Sekunde zu
dominant, sondern fügen sich dem Gesamtsound zugunsten perfekt ein.
Nicht zu vergessen Bass und Vocals. Ersterer ist sehr
songdienlich eingesetzt und erhält ordentliche Präsenz, was die
Dinge in der Nähe deines Subwoofers ein ums andere Mal in Bewegung
versetzt. Die Vocals variieren von flüsterndem (fast) Sprechgesang
über dunklen, cleanen Gesang ("One With The Void") bis hin zu Growls
und Black Metal Gekeife und kommen auch schon mal mehrstimmig daher.
Die Produktion des Ganzen könnte wohl kaum besser sein und setzt die
Musik Totengeflüsters perfekt in Szene. Mix und Mastering wurden von Andy
Classen (Ex-Holy Moses) vorgenommen, welcher schon für Alben von z.B.
Legion Of The Damned, Graveworm oder auch Belphegor, um nur einige zu
nennen, verantwortlich ist.
Das geniale Cover-Artwork rundet das Gesamtkunstwerk perfekt ab
und zeigt sehr schön auf, dass Mastermind Totleben nicht nur, was
die Musik angeht, ein großer Künstler ist. Auch andere Musiker
wissen seine Arbeiten zu schätzen und lassen sich Ihre Cover von ihm
gestalten. Ich lege Euch die Box mit dem Artbook ans Herz, es lohnt
sich.
Fazit:
Ihr wollt kalten Black Metal, dunklen Black
Metal, melodischen und symphonischen Black Metal, aber nicht vier
verschiedene Scheiben kaufen? Dann seid ihr bei Totengeflüster genau
richtig. Denn mit "Im Nebel Der Vergänglichkeit" bekommt ihr alles
auf einem Album, und alles klischee- und bombastfrei.
Dunkler,
kalter und abwechslungsreicher kann man diesen Bereich im Metal kaum
bedienen! Ein Album, was sofort zündet, dich aber bei jedem
Durchgang neu überrascht, reiht sich neben den Klassikern des Genres
ein.
Punkte: 10/10
Anspieltipp: alles
01. Ein Fernes Irrlicht (Intro)
02. Ein Spiegel Der Nur Lügen
Speit
03. Fahle Mähre (Intermezzo)
04. Verfall Und Siechtum
05. Von Purpurn Blühender Dämmerung
06. Styx (Intermezzo)
07.
Totengeflüster
08. Ich Lebe
09. Des Mondes Bleiche Kinder
10. One With The Void
11. Creatio Ex Nihilo
12. Im Nebel Toter
Träume (Instrumental, Outro)
Narbengrund Nihilis - Vocals
Totleben - Guitars
Frevelsaat
- Guitars
Teufeskald - Bass
Frostbitten - Drums
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Autor: Thomas