Kosmopyria - Sinister
Band: Kosmopyria (D)
Genre: Melodic Black Metal
Label:
Self-Release
Album Titel: Sinister
Spielzeit: 39:33
VÖ:
28.07.2017
Die 2014 gegründeten Kosmopyria haben ihre Wurzeln in der Band
Obscura Religio, aus deren Spaltung man entstand. Dessen 2011er
Album "Rache Sitzt Tief" wird weiterhin unter dem jetzigen Banner
mitgetragen. Die Band selbst beschreibt ihren Stil als chaotisch in
den Bereichen Melodic Black-, Power- und Symphonic Metal, und diesen
will die Truppe nun mit ihrem zweiten Kosmopyria-Album "Sinister"
unter Beweis stellen.
Direkt im Opener "Ungewiss" wird
deutlich, dass die genannten Bereiche durchaus bedient werden.
Allerdings kommt das alles andere als chaotisch rüber, denn das von
viel Melodie geprägte Konstrukt lässt die verschiedenen Stile eher
miteinander verschmelzen und alles harmoniert meistens sehr gut
miteinander. Im bereits erwähnten "Ungewiss", oder auch im zweiten
Song "Primary Fight", ist der symphonische Touch nicht zu überhören.
An anderer Stelle kommen die Gitarren mal Power Metal-mäßig ("The
Barrel Of Solution", "Ein Ewiger Kreis") daher und ein anderes Mal
knallt dir dann eine Black Metal Salve entgegen ("Bis Zum Ende").
Aber egal, welcher Song aus den Boxen geschleudert wird und
welche Stilrichtung den Ton angibt, immer gibt es auch die anderen
zu hören. Das Schlagwerk und die Keys sind dabei meist die
dominierenden Elemente, lassen aber den Gitarren immer genügend
Raum, selbst zur Geltung zu kommen. Der Bass kommt leider oft etwas
zu kurz, was aber nur leichte Abzüge in der B-Note gibt. Im
Gegensatz dazu, auch wenn es immer recht passend ist, könnte das
Keyboard manchmal etwas dezenter sein, was aber am Ende
Geschmackssache des jeweiligen Hörers ist.
Die Vocals sind
sehr variabel gehalten und kommen mal heiser keifend und mal als
Growls daher. Auch gibt es immer wieder Chöre zu hören (sehr schön
in "Lord Chaos") und in den atmosphärischen Parts gibt's die Stimme
auch mal flüsternd beschwörend. Die Lyrics werden dabei in deutscher
und englischer Sprache vorgetragen.
Was ein großes Plus der
Platte ist, ist die Variabilität, die das Album - aber auch jeder
Song für sich - bietet. Fast immer gibt es atmosphärische Parts und
Soli, welche neben den Tempowechseln für Abwechslung sorgen.
Die Produktion und der Mix sind auch gelungen, auch wenn das Album
an manchen Stellen etwas mehr Druck und "Dunkelheit" hätte vertragen
können.
Fazit:
Kosmopyria zeigen im Gegensatz zu den
Briten Formicarius, welche ich vor kurzem besprechen durfte, wie man
mit Keyboards arbeiten kann, ohne sich selbst im Weg zu stehen. Man
kann die Band nicht auf ein Genre festlegen, sie vereinen die
verschiedenen Stile gekonnt zu einem Dark Metal-Konstrukt und haben
mit "Sinister" ein Album am Start, was Fans unterschiedlicher Lager
ansprechen dürfte. Zumindest die, die nicht zu den Puristen der
einzelnen Genres zu zählen sind. Denen sei gesagt; guckt gerne mal,
genau wie Kosmopyria, über den Tellerrand hinaus.
Punkte:
8/10
Anspieltipp: alles
01. Ungewiss
02. Primary Fight
03. Lord Chaos
04. Ein
Ewiger Kreis
05. The Barrel Of Solution
06. Bis Zum Ende
07. Offenbarung
08. Fall Der Fahnen
Christian Hummel - Vocals
Alex Torka - Guitars
Helge Pohl -
Guitars
Christian Thomale - Bass
Christopher Frank - Keys
Wolfgang Mehringer - Drums
- Download Review in deutsch
Autor: Thomas