Shadowflag - The Delusion Machine

Band: Shadowflag (GB)
Genre: Black Metal
Label: Self-release
Album Titel: The Delusion Machine
Spielzeit: 48:23
VÖ: 23.06.2017

Shadowflag - The Delusion Machine

Es gibt keine zweite Chance für den ersten Eindruck. Dieses Schicksal erleidet auch die heutige Band, die zur Diskussion bei mir steht. Shadowflag heißen sie und bringen uns aus dem Vereinigten Königreich ein bisschen "Poetic Black Metal" in Form ihres dritten Albums "The Delusion Machine" mit.

Wenn ich sowas lese, muss ich unweigerlich mit den Augen rollen. Vielleicht bin ich schon zu festgefahren in meinen Ansichten, dass ich derartiges Neues gar nicht mehr würdigen kann, vielleicht bin ich auch noch nicht reif genug für den Sound. Am Ende muss das jeder Hörer für sich selbst entscheiden, ich habe mich ja schließlich nach eingehender Beschäftigung mit der Platte auch entschieden.

Was mich als erstes stört, ist der ganze Noise-Kram, dem ich einfach nichts abgewinnen kann. Das fängt schon im Intro "4010KHz" an, nimmt seinen Lauf mit (gewollt?) unharmonischen und deplatzierten Gitarrenspielereien, hat seine "Glanzzeit" im Track "How to achieve Smallness with great Things", der nur aus Noise und Dimmu-Borgir-Gedächtnis-Vocals besteht, und findet sein Ende erst im nur aus widerlichen Geräuschen bestehenden Outro "-". Ja, der Song hat keinen Namen, und ganz ehrlich? Nachdem die Platte durch ist, fällt mir auch echt nichts mehr dazu ein. Vielleicht Freude, Erleichterung, dass es endlich zu Ende ist oder sowas.

Für eine selbstproduzierte Scheibe ist der Klang gut. Man merkt, dass die Herren dies nicht zum ersten Mal gemacht haben, was aber trotz der technischen Finesse nicht über die Ideenlosigkeit der Songstrukturen, Melodien und Schlagzeugarbeit hinwegtäuschen kann. Langweilige Massenware, wie beispielsweise der "Skyscraper" mit seinen "dududididududidi"-Sound ist eigentlich genau das Gegenteil von dem, was ich mir unter "Poetic Black Metal" vorstelle, wenn ich mir denn überhaupt was darunter vorstellen kann/muss. Und theoretisch auch, was die Band sich eventuell darunter vorstellt, oder?

Gerade von dem Poetischen, dem eigentlichen Herzstück, bekomme ich auf dieser Platte gar nichts mit, weil der schlechte Sound mich einfach zu sehr ablenkt. Dass man auch geistreiche Texte mit cleanem Gesang verbinden kann, wäre ein echter Geheimtipp für die Band.

Fazit:
Das war wohl ein Schuss in den Ofen. Außer eins, zwei Tracks, die nicht monoton genug geworden sind, dass man das Album gleich wieder aus dem Player holt, hat die Scheibe nichts zu bieten. Einfach nichts. Nur Krach. So wird der Anspieltipp fast schon zur Punktausbeute.

Punkte: 3/10

Anspieltipp: Kingdom of Zero

Tracklist

01. 4010kHz
02. The Beast that perish
03. Within the Blood Dream
04. Skyscraper
05. Kingdom of Zero
06. How to achieve Smallness with great Things
07. The Brutality
08. The Inevitability
09. Singularity 45
10. -

Lineup

JJ Flames - Vocals, Bass
Paul Carpenter - Guitars
Jake Doherty - Guitars
Gray Preston - Backing Vocals/Noise

Informationen