Tombs - The Grand Annihilation
Band: Tombs (USA)
Genre: Black / Post Metal
Label: Metal Blade
Records
Album Titel: The Grand Annihilation
Spielzeit: 48:42
VÖ: 16.06.2017
Tombs aus den USA sind nicht unbekannt in der Blackend Post Metal
Szene. Bereits mit den beiden Vorgängeralben "Path Of Totality"
(2011) und "Savage Gold" (2014) konnte man auf sich aufmerksam
machen. Nun folgt mit "The Grand Annihilation" das bereits vierte
Album.
In den ersten Minuten dominiert zunächst eine vom
Black Metal beeinflusste Musik das Bild. Blastbeats setzen ein, die
Gitarren begleiten diese mit stürmischen Riffs und der Gesang ist
packend und emotional. Anscheinend wird die Richtung, die das Album
einschlägt, von Anfang an vorgegeben. Allerdings wird im Opener
"Black Sun Horizon" nach etwa der Hälfte das Tempo rausgenommen. Es
wird tragend doomig, aber gleichbleibend roh. Die Gitarre basiert
auf einem einfachen Schema und allgemein gibt es wenige
Verzierungen.
Während ich mich am Anfang auf eine
durchgehende Black Metal Arie eingestellt habe, so wird im Verlauf
des Albums klar, dass Tombs deutlich abwechslungsreicher sind. Denn
Tombs mögen es auch dreckig und tragend. Dabei wird weiterhin auf
eine melodische Verzierung verzichtet. Vielmehr bewegt man sich wie
eine Dampfwalze voran.
In "Old Wounds" wagt man sich dann
aber doch mal etwas aus dem eigenen Schema heraus und bringt ein
thrashiges Solo im ganzen Black Metal Getümmel unter. Jedoch bleibt
dies ein bisschen wie die Nadel im Heuhaufen. Denn nach kurzer Zeit
wird die Musik leider zur Musik für nebenbei. Zu austauschbar sind
die Riffs und das Wechselspiel aus Black Metal Stürmereien und
groovigen Midtempo Passagen nutzt sich schnell ab. In "November
Wolves" kommt jedoch noch eine weitere Komponente dazu, die versucht
das Ganze doch noch spannender zu gestalten. Nach kurzem, mit
Spannungsaufbau verbundenem Break, doppelt sich der Gesang und der
klare Gesang wird mit keifenden Vocals durchdrungen. Mit diesem Call
and Response Prinzip schafft man so einen neuen Raum, in dem etwas
erzählt wird.
Das war es dann aber auch wirklich mit
kreativem Spiel. Gut, man muss nun auch nicht unbedingt immer
kreative Spielereien und Innovationen in seiner neuen Musik
aufnehmen. Aber wenn ich als Außenstehender auf das Genre schaue,
dem man sich als Band zugehörig fühlt, so erwarte ich mehr. Denn
nach einiger Zeit plätschert die Musik wirklich vor sich her. Die
Ausbrüche sind immer sehr willkommen, aber gerade die rockigen
Midtempo Passagen klingen, als ob man das schnell bei einem Jam am
Sonntagnachmittag produziert hätte. Und wenn sich Songs wie "Way Of
The Storm" schon gegen Ende so sehr aufbauschen, dann erwarte ich
ein knackiges Finale, jedoch endet auch dieser Song langweilig und
unspektakulär.
Fazit:
Vielleicht meckere ich auf hohen
Niveau, denn insgesamt geht die Musik gut ins Ohr. Allerdings wird
man nicht gefordert, was ich mir immer gern erhoffe. Für andere ist
aber genau das das richtige? Musik, die man nebenbei hören kann und
bei der es keiner zeitintensiven Auseinandersetzung bedarf. Trotzdem
bleibt mir auch nach mehreren Durchläufen kein Song im Kopf hängen,
weil am Ende alle doch zu austauschbar klingen.
Punkte:
5,5/10
Anspieltipp: Black Sun Horizon, November Wolves
01. Black Sun Horizon
02. Cold
03. Old Wounds
04.
November Wolves
05. Underneath
06. Way Of The Storm
07.
Shadows At The End Of The World
08. Walk With Me In Nightmares
09. Saturnalian
10. Temple Of Mars
Mike Hill - Vocals, Guitars
Fade Kainer - Vocals, Synthesizers
Evan Void - Guitars
Ben Brand - Bass
Charlie Schmid - Drums
- Download Review in deutsch
Autor: Lupus