Walpyrgus - Walpyrgus Nights
Band: Walpyrgus (USA)
Genre: Heavy Metal
Label: Cruz Del Sur
Music
Album Titel: Walpyrgus Nights
Spielzeit: 36:05
VÖ:
09.06.2017

Aus Übersee schwappt dieser Tage das "Debütalbum" der Band
Walpyrgus zu uns herüber. Die Anführungsstriche begründen sich in
der Tatsache, dass man seit der Bandgründung 2012 bereits einen
ganzen Sack voll Singles und sogar zwei Live-Alben veröffentlich hat
und "erst jetzt" mit dem Studiodebüt nachlegt.
Die aus North
Carolina stammenden Jungs verstehen ihr Handwerk aber doch recht
gut, möchte ich meinen. Dem flotten Beginn mit "The Dead of Night"
folgt eine ebenso starke Nummer mit dem Titel "Somewhere under
Summerwind". Aber wenn man noch den dritten Song dazu nimmt, weiß
man bei aller Finesse noch nicht so richtig, wie sich die Jungs
"den" Heavy Metal so vorstellen, denn man hört doch drei sehr
unterschiedliche Songs. Gut, das ist halt die Abwechslung, werden
einige jetzt denken, doch so trivial ist die Causa "Walpyrgus
Nights" nicht.
Ist man beim Opener noch recht traditionell
und mischt auch einige Power Metal-Elemente unter, was den Song
geradezu klassisch klingen lässt, geht man im zweiten Lied einen
Schritt weiter und entlehnt deutlich hörbare Parts aus Genregrößen
wie Stratovarius, Europe und teils auch Non-Bombast-Blind Guardian,
bis so ein Maiden-artiges Solo ansetzt. Sicherlich klingt das cool,
aber nicht originell genug, um original zu klingen. "Dead Girls"
hingegen hat so eine derartig punkige US-Garagenrock-Attitüde, dass
man sich den Song auch im Repertoire von Bands wie Blink 182, Sum 41
oder auch Volbeat ohne Mühe vorstellen kann. Ist das noch Heavy
Metal? Zumindest ist es der von Walpyrgus.
Mit dem Punk im
Gepäck bestreitet man die weitere Reise, die in der zweiten
Albumhälfte zu schwächeln beginnt, bis man auf einmal schon im
letzten Track ist. Ja doch, so ging es mir beim ersten Durchhören
der Scheibe, was den Hörgenuss an sich nicht mindert, aber schon ein
Gefühl von Alleingelassenwerden hervorruft. Dieses Gefühl wird von
der Tatsache untermauert, dass das Werk nur gerade so über die
30-Minuten-Marke kommt. Und auch wenn die zweite Hälfte nicht so
ganz zu überzeugen weiß, wie die erste, hätten mindestens zwei
weitere Songs dem Album sehr gut getan.
Von Seiten der
Produktion und der Instrumentenbeherrschung gibt es keinerlei Abzüge
zu verzeichnen. Für den leichten Hörgenuss geeignet, stimmt die
Gewichtung der einzelnen Bestandteile sehr gut und auch der Sänger,
der mich ganz stark an Robert Leger von der (vielleicht etwas
unbekannten) Dortmunder Truppe Solar Fragment erinnert, hat keine
schwachen Momente und trägt die Energie der Platte mit.
Fazit:
Gutes Album. Ein bisschen zu punkig für Heavy Metal für
meinen Geschmack, aber die Punktabzüge kommen von der zu kurzen
Spielzeit und der noch nicht erreichten Originalität der
eingespielten Musik. Sonst ist alles schick, also hört ruhig mal
rein.
Punkte: 8/10
Anspieltipp: The Dead of Night,
Dead Girls, Walpyrgus Nights
01. The Dead of Night
02. Somewhere under Summerwind
03.
Dead Girls
04. Lauralone
05. Palmystry
06. She lives
07.
Light of a Torch
08. Walpyrgus Nights
Jonny Aune - Vocals
Scott Waldrop - Guitars
Charley
Shackelford - Guitars
Tom Phillips - Keyboard, Guitars
Jim
Hunter - Bass
Peter Lemieux - Drums
- Download Review in deutsch
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Autor: Godshand