Lost Dreams - Exhale
Band: Lost Dreams (A)
Genre: Melodic Death Metal
Label:
Massacre Records
Album Titel: Exhale
Spielzeit: 62:45
VÖ:
26.05.2017
Mit "Exhale" veröffentlichen die Österreicher Lost Dreams, welche
sich dem melodischen Death Metal verschrieben haben, ihr 5.
Studiowerk.
Das Album startet direkt mit einer schnellen, von
tiefgestimmten Gitarren und rasanten Drums bestimmten Nummer namens
"Ego". Der Melodie-Level wird hier gleich schon mal sehr hoch
geschraubt, lässt aber immer genügend Raum für deathmetallische
Härte. Diese ausgewogene Mischung wird im Verlauf des Albums noch
durch Tempowechsel weiter aufgelockert und macht die Stunde
Spielzeit sehr abwechslungsreich.
Manchmal verfällt man auch
in einen Down-Tempo-Bereich, wie z.B. in "Finding X", was dem
Gesamteindruck des Albums sehr zugute kommt. In dieser Nummer gibt
es zum Ende einen epischen Part, und auch dieser fügt sich sehr gut
ins Gesamtbild ein. "Oscillating" wartet gar mit einem doommäßigen
Riff auf, was den finsteren Eindruck noch verstärkt.
Die
immer wieder eingestreuten Soli in den Songs lockern das Ganze
zusätzlich auf und setzen immer feine Akzente. Auch bei den Vocals
vergisst man die Variabilität nicht und so bekommt man nicht nur
Death Metal Growls, sondern auch schwarz angehauchtes Gekeife
geboten, was aber nie den Verdacht aufkommen lässt, man habe es mit
Black 'n' Death zu tun.
Das balladeske (ja auch das gibt es
im Death Metal) "Purple Clouds" hat, wie schon beim Ende von
"Finding X", einen epischen Touch und wartet mit cleanen Vocals und
spoken Words auf. Starke Nummer.
Das "ruhige" und schwere
"Weight Of The World" besticht vor allem durch den Wechsel zwischen
den "getragenen" Gitarren- und den schweren Death Metal Parts.
Dieses Stück ist schwer und dunkel gehalten und kommt wie eine
langsame Walze auf dich zugerollt. So könnte man jetzt jeden Song
auseinander nehmen, denn in jedem einzelnen gibt es immer wieder,
und sei es nur eine Kleinigkeit, neu zu entdecken.
Aufgenommen wurde das Album in den SMT Studios und von den beiden
Gitarristen Andreas Maierhofer und Herbert Sopracolle produziert.
Gemixt und gemastert wurde das Ganze dann im Kohlekeller Studio von
Kristian "Kohle" Kohlmannslehner, welcher sich auch schon für Alben
von Crematory, Powerwolf, Benighted und Agathodaimon verantwortlich
zeichnet. Dieser hat es geschafft, der Scheibe einen erdigen,
dunklen, druckvollen und sauberen (aber nicht zu glatten) Sound zu
verpassen, bei dem sich Melodie und deathmetallische Dissonanzen
schön die Waage halten.
Fazit:
Lost Dreams zeigen auf
"Exhale" gekonnt, wie man dunklen und aggressiven Death Metal mit
viel Melodie gestalten kann, ohne Härte und Druck zu verlieren oder
von der Grundausrichtung abzuweichen. Höchstens mal für ein paar
Momente oder einem Song. Ein abwechslungsreiches Album ohne
Ausfälle, was keine Langeweile aufkommen lässt und in jede Sammlung
eines Melodic Death Metallers gehört. Puristen Finger weg!
Punkte: 9/10
Anspieltipp: Finding X, Weight Of The World,
Purple Clouds
01. Ego
02. Lethargy
03. Crashing Beyond The Horizon
04.
Kyrie Helleison
05. Finding X
06. Oscillating
07. Bitter
Pills
08. Weight Of The World
09. Silence
10. Deluded
11. Nocturnal Delirium
12. It's Not A Game, It's An Onslaught
13. Purple Clouds
14. Tranquilize
Sebastian Brandauer - Vocals
Herbert Sopracolle - Guitars
Andreas Maierhofer - Guitars
Dominik Hormann - Bass
Rafael
Reychär - Drums
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Autor: Thomas