In Reverence - The Selected Breed

Band: In Reverence (S)
Genre: Atmospheric Death Metal
Label: Non Serviam Records
Album Titel: The Selected Breed
Spielzeit: 33:45
VÖ: 26.05.2017

In Reverence - The Selected Breed

Die Schweden In Reverence veröffentlichen, nach einer Demo (2011) und einer EP (2012), dieser Tage ihr Langspieler-Debüt "The Selected Breed". Für heutige Verhältnisse sind knapp 34 Minuten zwar nicht gerade eine Langrille, aber was am Ende zählt, ist nun mal die Musik und wenn die denn stimmt, ist das dann vielleicht auch nicht so tragisch. Lasst Euch nicht von der Genrebezeichnung Atmospheric Death täuschen, denn auf die Rübe gibt es hier trotzdem ordentlich.

Der Opener "Jahiliah" beginnt mit akustischen Gitarrenklängen und einem dunklen, atmosphärischen Ton. Es folgen flirrende Gitarren und das Schlagwerk; man hält aber den atmosphärischen Touch aufrecht, bevor dann Death Metal Riffing und druckvolle Drums das Kommando übernehmen. Hinzu kommen die dunklen, aggressiven Growls und die Nummer entwickelt sich zu einem schweren Death Metaller. Hier wird nicht nur, was die musikalische Ausrichtung betrifft, variiert, sondern auch mit Tempowechseln und Breaks für Abwechslung gesorgt. Geschwindigkeitsmäßig legt man im folgenden "Gods Of Dehumanization" gleich mal ein bis zwei Zähne zu. Hier bestimmen sägende Gitarren und rasante Drums das Klangbild. Zur Abwechslung tragen zusätzlich zu den bereits erwähnten Merkmalen die eingestreuten Black Metal-lastigen Screams bei.

Im Titelsong "The Selected Breed" kommt man gar in einen Hochgeschwindigkeitsrausch und feuert Death Metal Riffs und Schnellfeuerattacken an der Schießbude nur so raus. Aber auch hier weiß man mit Tempowechseln und einem leicht atmosphärischen Schlusspart die Eintönigkeit herauszunehmen.

Trotz deathmetallischer Dissonanzen gibt es in den Nummern des Albums immer wieder einen gewissen Grad an Melodien, welche aber immer dezent eingestreut werden und nie bestimmendes Element sind. Schön nachzuhören in Songs wie "The Sixt Bloodletting" (für meinen Geschmack der abwechslungsreichste) oder auch "Anthropogeny". Im Letzteren kommt auch schon mal doommäßiges Riffing vor, genauso wie in "Gift Of Disintegration". Das Album abschließende, akustische Instrumental "Life Rejuvenate" fördert nochmal die atmosphärische Seite der Scheibe zu Tage.

Trotz aller Abwechslung und der Bedienung verschiedener Stilelemente sind die Songs leider etwas zu vorhersehbar und spätestens nach Titel Nummer 3 wird der Hörer kaum noch überrascht. Auch überlagern sich die Instrumente oft etwas zu sehr. Deathmetallische Dissonanzen hin oder her, manchmal kann weniger am Ende doch mehr sein.

Vom Gesamtsound her, welcher schön dunkel gehalten ist, kann man hier allerdings nicht meckern. Alles kommt mit ordentlichem Druck durch die Boxen gedonnert und verpasst dem Ganzen einen fetten, erdigen Klang.

Fazit:
Sieht man mal von der kurzen Spielzeit ab, ist "The Selected Breed" ein gelungenes Debüt der Schweden. Das Album zeigt auf jeden Fall das Potential der Band und lässt hoffen, dass wir von der Truppe bald mehr zu hören bekommen. Allerdings sollte das dann auch die 45 Minuten Marke knacken.
Für Death Metaller, welche mehr als nur stumpfes Geknüppel hören wollen, auf jeden Fall ein Pflichttermin zum Probehören.

Punkte: 7/10

Anspieltipp: Jahiliah, The Selected Breed, The Sixth Bloodletting

Tracklist

01. Jahiliah
02. Gods Of Dehumanization
03. Prometheus
04. The Selected Breed
05. The Sixth Bloodletting
06. Anthropogeny
07. Red Waves
08. Gift Of Disintegration
09. Life Rejuvenate

Lineup

Filip Danielson - Vocals
Pedram Khatibi Shahidi - Guitars
Oscar Krumlinde - Drums

Guest Musician:

Joakim Mikiver (On Hour Hell, Tormention) - Vocals
Joakim Antman (Skitarg, Overtorture, The Ugly, Diatonic) - Bass

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