Black Hawk - The End Of The World
Band: Black Hawk (D)
Genre: Heavy Metal
Label: Pure Underground
Records
Album Titel: The End Of The World
Spielzeit: 46:46
VÖ:
19.05.2017
Ein für sich stehendes, instrumentales Intro, das NICHT in den
ersten Song übergeht, leitet das nunmehr sechste Studiowerk der
Heavy Metal Band Black Hawk aus Mölln ein.
Beim ersten Song
"Streets of Terror" geht es dann mit auf Maximum gezogenem
Speedlevel zur Sache. Schnelles, traditionelles Riffing, rauer
gehaltene Vocals und ein simpler, aber eingängiger Refrain machen
klar; hier hat man es mit einer Band aus den Achtzigern zu tun. Und
dass die Truppe tatsächlich 1981 gegründet wurde, macht auf dem
neuen Silberling jeder Winkel in jedem Song klar deutlich.
Retro ist hier Programm, wie man direkt beim nächsten Titel "Killing
for Religion" zu spüren bekommt. Denn der Song beginnt zunächst mit
dem spröden Knirschen einer alten Schallplatte, bevor uns ein
Accept-Mid-Tempo-Riff par excellence geboten wird.
Die
Produktion des Albums ist in diesem Fall nicht auf absoluten
Hochglanz poliert worden, sondern hat diese gewisse Trockenheit,
ohne dem Werk seinen Druck und seine Durchschlagskraft zu nehmen. Es
klingt halt wie eine Band, die tatsächlich gerade zusammen die Songs
live einspielt. Riffs und Soli gibt es dabei reichlich, sind durch
die Bank sehr gelungen und mit dem klassischen Heavy Metal Charme
ausgestattet.
Dann komme ich mal zum Kritikpunkt des Albums,
der für mich allerdings kein weiteres großes Problem darstellt.
Dennoch werden viele Leute Schwierigkeiten haben, sich mit dem
Gesang von Frontmann Udo Bethke anzufreunden. Zwar bewegt sich seine
Stimme klanglich irgendwo zwischen Running Wild's Rolf Kasparek,
Paul Stanley von Kiss und vielleicht ein wenig Ozzy meets Saxon,
aber irgendwie scheint er in der Tonlage hier und da ein wenig neben
der Spur zu liegen. Aber eben nur diesen gewissen Hauch, der das
Ganze für mich persönlich umso authentischer macht, zumal sich seine
Stimme sofort wiedererkennen lässt. Aber auf älteren Alben, wie zum
Beispiel dem überragenden "Straight To Hell", fiel dies nicht so
stark ins Gewicht wie hier.
Highlights für mich sind, neben
dem tollen Opener, noch der epische Titeltrack, der mit seinen
Backing Chorälen in den Strophen und im Refrain bisweilen gar ein
wenig an Manowar erinnert, die klasse stampfende Hymne "Legacy of
Rock", die auch die Hard Rock Einflüsse der Band gut unterstreicht,
und der Mid-Tempo-Ohrwurm "Dancing with my Demons", bei dem man
herrlich die Faust recken möchte.
Zum Abschluss des Albums
covert man sich dann selbst und legt den vor 10 Jahren erstmals
veröffentlichten Titeltrack des Albums "Dragonride" unter dem
Songtitel "Dragonride 17" neu auf. Dieser kommt nun knackiger daher
als damals.
Fazit:
Derzeit rollt ja ein wenig die
Retrowelle durch den Bereich des teutonischen Metals. Im Falle Black
Hawk darf man aber nicht hergehen und ihnen unterstellen, sie würden
auf diesen Zug aufspringen, denn den prägnanten Achtziger Sound hält
die Band schon ihre gesamte Karriere über tapfer hoch, immerhin sind
sie dort ja auch entstanden. Wer dies berücksichtigt, den erwartet
ein tolles Metalalbum, das die Nostalgie-Nerven perfekt zu kitzeln
vermag, zum Mitmachen animiert und auch abwechslungsreich genug ist,
um durchweg zu unterhalten. Einen Punkt Abzug für den leichten, aber
charmanten Vocal-Fail, der zwar selten auftritt, aber eben da ist.
Punkte: 9/10
Anspieltipp: The End of the World, Legacy of
Rock, Dancing With My Demons
02. Streets Of Terror
03. Killing For Religion
04. What A
World
05. Ruler Of The Dark
06. The End Of The World
07.
Scream In The Night
08. Legacy Of Rock
09. Just Like In
Paradise
10. Dancing With My Demons
11. Dragonride '17
Udo Bethke – Vocals
Wolfgang Tewes – Guitars
Günny Kruse –
Guitars
Michael Wiekenberg – Bass
Matthias Meßfeldt – Drums
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Autor: Slaine