Asphalt Horsemen - Brotherhood

Band: Asphalt Horsemen (H)
Genre: Southern Rock
Label: Pride & Joy Music
Album Titel: Brotherhood
Spielzeit: 50:23
VÖ: 13.01.2017

Asphalt Horsemen - Brotherhood

Southern Rock aus Ungarn! Aha!? War mir doch Ungarn eher bekannt für East Rock und wenn schon denn schon für harten Metal à la Ektomorf oder die jüngst hier besprochenen Bornholm.
Aber gut warum nicht auch Southern Rock vom Balaton.
Asphalt Horsemen gründeten sich 2010 aus landesweit bekannten Musikern, welche zunächst Songs bekannter Größen wie Lynyrd Skynyrd, Black Stone Cherry oder Pride & Glory nachspielten, ehe man mit eigenen Ideen und Stücken bei Live Gigs die Zuhörer testete.
Anscheinend traf man beim Publikum einen Nerv, denn 2014 kam die Band dann mit ihrem ersten eigenen Scheibchen um die Ecke. Die Truppe füllte damit eine Lücke in der ungarischen Musikszene, da sonst niemand dort diese Art von Musik spielt.
Nun steht der Nachfolger "Brotherhood" in den Startlöchern und soll zeigen was die Jungs so drauf haben.

Beim ersten Hören der etwas über 50 min langen Scheibe fiel mir sofort auf, dass man hier keinen reinen Southern Sock macht, der irgendwen kopiert. Gut man hört natürlich die Vorbilder des Genres raus und das ist auch nicht negativ gemeint, aber irgendwie gibt man dem Ganzen auch seine eigene Note. Auch wenn diese eigene Note immer wieder durch Momente übertüncht wird, in denen man an die Großen erinnert wird, so bleibt sie doch vorhanden.
Der Opener "Down In The Dirt", mit ordentlichem Groove versehen, ist so eine Nummer in der man die eigene Note sehr gut hören kann.
Bei anderen Stücken wie "Wicked Woman" treten die Lynyrd Skynyrd Züge dann schon eher zum Vorschein.

Was besonders gut gefällt, ist die Mischung aus Southern Rock und Hard Rock. Hier geben sich beide Stile die Hand ohne dabei die eine oder die andere Seite wegdrücken zu wollen. "Seize The Day" ist so eine Nummer wo dies schön zu tragen kommt. Vor allem Schlagwerk und Bass-Linie haben großen Anteil an der rockigen Seite der Scheibe (sehr gut zu hören in "Mill Of Grief"), beide wissen gut ihre Akzente zu setzen und sind stets präsent. Die typischen Southern Rock Elemente wissen dabei allerdings genauso ihre Spuren zu hinterlassen und wenn dann die Gitarren in fast schon ZZ Top Manier zu flirren beginnen, dann spätestes weiß man, dass die Jungs ihre Freude an dem was sie tun haben.

Ein Highlight der Platte ist definitiv die sehr bluesig gehaltene Ballade, wenn man das so nennen will, "December". Hier kommt die Blues Seele der Musiker richtig zum Tragen. Auch das kleine Solo im Stück weiß hier zu punkten, genau wie das Solo in der flotten Nummer "Dr. Tease".
Ein weiteres Highlight Brotherhood's ist das rockig treibende "My Old Town". Hier gibt es rockig an die Omme und man versetzt das Ganze mit einen abgefahrenen Blues Groove, welcher den geneigten Hörer direkt anstachelt sich zu bewegen.

Fazit:
Ungan kann definitiv nicht nur Ostrock und Metal, sondern auch Southern Rock, das steht schon mal fest. Wenn die Truppe ihre jetzt schon vorhandene Eigenständigkeit noch weiter erhöht dann sollte beim nächsten Album noch einiges mehr herumkommen.
Wer sich Musik irgendwo zwischen ZZ Top, Lynyrd Skynyrd, Kiss und Queensrÿche vorstellen kann der sollte hier echt mal ein Ohr riskieren.

Punkte: 7,5/10

Anspieltipps: Down In The Dirt, December, My Old Town

Tracklist

01. Down In The Dirt
02. Thank You
03. Wicked Woman
04. Seize The Day
05. December
06. Dr. Tease
07. Mill Of Grief
08. The Sacrifice
09. My Old Town
10. Brotherhood
11. Lies
12. Connected

Lineup

Károly Lőrincz – Vocals, Guitars, Tamburin
Géza Matyasovszk – Guitars, Backing Vocals
Balázs Megyesi – Bass
István Bencsik – Drums, Backing Vocals

Informationen