Danava - Nothing But Nothing
Band: Danava (USA)
Genre: Heavy Metal / Hard- / Progressive Rock
Label: Tee Pee Records
Album Titel: Nothing But Nothing
Spielzeit:
40:50
VÖ: 28.04.2023
Danava aus Portland in den USA gründeten sich bereits 2003 und
bringen nach der Veröffentlichung ihres Debüts im Jahr 2006, Ende
April nun ihr mittlerweile viertes Album heraus. Der Vorgänger wurde
bereits 2011 veröffentlicht und seitdem gab es einige
Besetzungswechsel. Mit ihrer Musik hat man sich, so die Band, an
Vorbildern wie den frühen Black Sabbath oder Iron Maiden orientiert,
sodass ich gespannt auf das neue Werk war.
Selbiges wirft
dich mit dem gleich am Beginn platziertem Titelstück mitten ins
Geschehen. Das ist wörtlich zu verstehen, beginnt das Lied doch mit
einer wuchtigen Instrumental-Passage, die auch mitten im Song so
hätte erklingen können. Dafür hat die ebenfalls wuchtige Produktion
gesorgt, die einen echten Breitwand-Sound geschaffen hat. Das zweite
Stück "Let The Good Times Kill" hätte mit seinem öffnenden
Gitarren-Beginn allerdings besser an den Anfang des Albums gepasst.
Aus dem Soundgewitter schält sich der teils an Ozzy Osbourne
erinnernde Gesang von Gregory Meleney. Diesen hätte ich mir einen
Tick lauter gewünscht, auch wenn er sehr gut zur Musik passt.
Selbige zeichnet sich durch bestens in die Songs eingefügte
Gitarren-Passagen aus, die den einzelnen Titeln teils Jam-Charakter
verleihen. Untermalt wird das Ganze von einer starken
Rhythmus-Fraktion, bei der ich das Drumming hervorheben muss.
Schlagzeuger Matthew Oliver gibt richtig Vollgas und baut das eine
oder andere Fill in sein Spiel ein. Gleichzeitig klingt sein
Instrument sehr natürlich, ist aber leider auch etwas in den
Hintergrund gemischt.
So sehr der starke Sound auch gefällt,
so ist die Produktion einen Tacken zu wuchtig. Das zeigt sich
insbesondere, wenn sich in "Enchanted Villain" nach dem zuvor
erwähnten wuchtigen Beginn ein schönes Metal-Riff aufbaut, das einen
in einen echten Groove versetzt. Das schaffen die Songs nämlich
leider nicht durchgängig, weil sie dich beim Hören richtiggehend
umhauen und meist auch nicht im Ohr bleiben. Die Band setzt auch
einen Synthesizer ein, der in "Enchanted Villain" für einige
Melodie-Läufe sorgt, was ruhig öfter hätte vorkommen können.
Der Progressive Einfluss ist groß und die Songs sind manchmal sehr
verschachtelt. Aber positiv fällt auf, dass keine abrupten
Taktwechsel gespielt werden, die die Songs immer etwas zerstückeln
würden. Trotz des teilweisen Jam-Charakters fügt sich alles gut
zusammen. Am ehesten klingen die frühen Black Sabbath durch, aber
auch das nur ab und zu. Die Truppe verfolgt vielmehr ihren eigenen
Ansatz.
Mit "Nuthin But Nuthin" kommt gegen Ende eine nicht
nur der Schreibweise nach abgewandelte Version des Titelstücks, in
der die Band mit viel Synthesizer einfach nach vorne los rockt und
die Gitarren in Kombination mit selbigem etwas Bedrohliches
anzukündigen scheinen. Trotzdem passt der Titel nicht so richtig zum
Rest des Albums.
Die ganz an den Schluss gesetzte, in einer
slawischen Sprache gesungene Power-Ballade "Čas", zeigt, dass der
Sänger auch ruhige Töne beherrscht. Effekte setzt die Band wenig
ein. Ab und zu hallt der Gesang leicht und am Ende von "Strange
Killer" ist eine Sirene zu hören, die sich bestens in das
Soundgewitter einfügt.
Fazit:
"Nothing But Nothing"
überzeugt nicht durchgehend. Die wuchtigen Songs zeichnen sich
allerdings durch eine tolle Instrumental-Arbeit aus. Die mit zwei
Gitarren, Bass und Synthesizer besetzte Band erzeugt den Eindruck
einer größeren Besetzung. Die Titel hätten jedoch nichts von ihrem
Charakter verloren, wenn sie etwas weniger wuchtig gespielt würden.
Sie sind teils zu verschachtelt, um durchweg im Ohr hängen zu
bleiben. Etwas mehr Titel wie "Enchanted Man", das sich nach hartem
Beginn etwas zurücknimmt und echten Groove erzeugt, wären schön
gewesen. Hier ertappt man sich beim Mitwippen und dem Wunsch, mehr
davon zu hören. Trotzdem ist das neue Werk von Danava beileibe kein
schlechtes Album und wird seine Anhänger finden.
Punkte: 6/10
Anspieltipp: Enchanted Man
01. Nothing But Nothing
02. Let The Good Times Kill
03.
Seasons Of Vengeance
04. Enchanted Man
05. At Midnight You Die
06. Strange Killer
07. Nuthin But
Nuthin
08. Čas
Gregory Meleney - Vocals, Guitars, Synths
Peter Hughes -
Guitars
Dominic Casciato - Bass
Matthew Oliver - Drums
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Autor: Udo