Formosa - Bittersweet
Band: Formosa (D)
Genre: Hard Rock
Label: Metalville
Album
Titel: Bittersweet
Spielzeit: 32:21
VÖ: 21.04.2023
Formosa ist eine erst 2015 im Ruhrgebiet gegründete Band, die als
Trio anfing. Die drei Gründungsmitglieder wuchsen in unmittelbarer
Nachbarschaft am Bodensee auf, wo sie bereits in ihrer Kindheit
Musik machten. Nach dem Umzug ins Ruhrgebiet taten sie sich zu
Formosa zusammen. 2022 wurden sie durch das Hinzukommen eines
Bassisten zum Quartett und mit "Bittersweet" erscheint nun bereits
das vierte Album der Truppe, die sich dem Hard Rock verschrieben
hat.
"Bittersweet" bietet in den zehn Titeln des Albums Hard
Rock im allerbesten Sinne. Die Rhythmusfraktion versetzt einen
schnell in einen schönen Groove, in den immer wieder kleine
Drum-Fills und klassische Rock 'n' Roll Riffs eingestreut wurden.
Die raue Stimme von Sänger Nik Bird passt dabei gut zur Musik. Im
Chorus wird der Gesang auch immer mal wieder durch Background-Chöre
verstärkt und die Melodien gehen überwiegend gut ins Ohr.
Einen großen Teil nehmen die eher hell gestimmten Gitarren ein, die
genügend Auslauf erhalten. In "Melinda" liefern sie sich mit den
Drums sozusagen ein Wettrennen. Es ist schön zu hören, wie die eine
Fraktion vorweg sprintet und von der anderen dann eingeholt wird.
Die Drums klingen hier tatsächlich wie galoppierende Pferde und die
Taktwechsel innerhalb der Songs sorgen für Abwechslung. Die Musik
vermittelt den Eindruck, als sei die Band mit mehr Instrumenten
besetzt als angegeben, so voll klingen die Titel auf "Bittersweet".
Ab und zu wird wohl auch ein Keyboard eingesetzt und die Produktion
hat Musik und Gesang gut aufeinander abgestimmt.
Obwohl
primär im Hard Rock verwurzelt, unternehmen die Songs den einen oder
anderen Ausflug in den Metal, wobei die Übergänge dabei fließend
sind. Bei der Musik fällt auch das eine oder andere feine Detail
auf. In "Wild And Free" etwa hört man beim Drumming eine Kuhglocke
und bei den Gitarren "Wah-Wah-Effekte". Mit dem in der Mitte des
Albums platzierten Titelstück "Bittersweet" findet sich sogar eine
Ballade auf dem Album. Dieser Track beginnt rein akustisch und
entwickelt sich zu einer echten Power-Ballade. Das Stück hätte auch
komplett rein akustisch gespielt werden können, denn hier zeigt Nik
Bird, dass er rockige und balladeske Titel gleich gut beherrscht.
Formosa machen nicht den Fehler, den gleich im Opener "Burning
Desire" erzeugten Groove über das ganze Album hindurch zu
wiederholen, sondern variieren die Songs. Leider zünden aber nicht
alle Titel gleich gut. Insgesamt grooven die ersten zwei Drittel des
Albums mehr als das Letzte. Da die Songs alle recht kurz gehalten
sind, wird gegen Ende öfter der Refrain wiederholt. Mit "Burning
Desire" und "Iron Boar" haben Formosa aber den perfekten
Einstiegs-und Abschluss-Song auf dem Album.
Fazit:
Das
neue Werk von Formosa überzeugt trotz der Kritikpunkte. Der
schnörkellose Hard Rock hat ordentlich Power und auch die Melodien
gefallen überwiegend. Auf dem nur gut halbstündigen Werk wird viel
Abwechslung geboten. Die locker groovenden Titel wie "Burning Desie"
gefallen dabei eher als Tracks wie "Wild And Free". Unter dem Strich
hört man das Album aber immer gerne als Ganzes und kommt nicht in
Versuchung, einzelne Songs zu überspringen. Es ist schön, dass
klassischer Hard Rock immer noch seinen Platz hat. Klare Empfehlung!
Punkte: 8/10
Anspieltipp: Burning Desire, Melinda,
Bittersweet
01. Burning Desire
02. Horns Up
03. Melinda
04. Fight The
Fire
05. Bittersweet
06. Living On A Blade
07. Welcome To
My Hell
08. Crawling Through The Night
09. Wild & Free
10.
Iron Boar
Nik Bird - Vocals
Nik Beer - Guitars
Nikola Santias - Bass
Paris Jay - Drums
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Autor: Udo