Frenzy - Of Hoods And Masks
Band: Frenzy (E)
Genre: Heavy Metal
Label: Fighter Records
Album Titel: Of Hoods And Masks
Spielzeit: 35:05
VÖ: 20.04.2023
Die Welle an Bands, die der "New Wave of traditional Heavy Metal"
angehören, rollt seit inzwischen gut und gerne 20 Jahren durch die
Szene und nimmt seit gut 3 bis 5 Jahren erst so richtig an Fahrt
auf. Die Bands und Releases sprießen aus dem stählernen Boden wie
aktuell die Frühlingsblümchen.
Aus Spanien kommt nun ein
weiterer Vertreter der Zunft und bringt sogar ein Gimmick mit, das
es so vielleicht noch nicht gab. Frenzy aus Spanien sind nämlich
Comicfans mit Leib und Seele und diese Begeisterung lebt man auch
musikalisch aus. So fließt das Ganze natürlich thematisch in die
Texte ein, schlägt sich aber auch auf die Covermotive nieder. Zeigte
des Vorgängeralbum des neuen Outputs einen düster wirkenden
Superhelden, der an The Red Hood erinnerte, so mutet das neue
Covermotiv an wie ein Bild aus einem Batman oder Watchmen Comic mit
leichtem Noir Feeling.
Aber wie klingen die fünf Recken aus
Madrid nun? Die Scheibe beginnt erstmal mit einem kurzen balladesken
Intro, woraufhin es dann mit der ersten Single "The Dommsday"
losgeht und holla die Wald... äh... Superheldenfee; geht das Ding
gut ins Ohr. Mit einem genialen retro Heavy Metal Riff, knackigem
Sound und kraftvoll-kerniger Leadstimme setzt man die Messlatte
direkt sehr hoch. Es folgt ein simpler, aber mitreißender Refrain
plus einem technisch einwandfreien Solo. Das macht schon mal richtig
Bock auf mehr.
Dem Titel folgt auf dem Fuße direkt die zweite
Single "Where Is The Joke" und hier wird textlich klar; es geht
tatsächlich thematisch um die Watchmen Comics! Die Nummer erinnert
spontan in Auszügen an bessere Van Halen-Zeiten und rockt angenehm
im flotteren Mid-Tempo vor sich her. Für Abwechslung sorgt man dann
mit den beiden zunächst bluesigen bzw. hymnischeren Stampfern
"Spectre of Love" und "Fear The Hood", die aber beide hinten raus
ordentlich Gas geben und sich zu echten Rockern steigern. Beendet
wird das Werk mit einem echten Knall; dem Rausschmeißer "Give Me
Shred (Or Give Me Death)", bei dem man nochmal absolut Vollgas gibt.
Welch ein Nackenbrecher!
Zudem wagt man sich an den Rick
Springfield Song "Living in Oz" und macht aus dieser angenehmen AOR
80er Nummer ein Cover, welches klingt, als hätten es die Scorpions
zu besten Zeiten neu intoniert. Interessant wäre noch eine Ballade
gewesen, was auch die recht knappe Laufzeit etwas aufgewertet hätte,
aber man kann nicht alles haben.
Fazit:
Retro Heavy Metal
der alten Schule mit knackigen Riffs und eingängigen Refrains,
basierend auf Retro Comic Klassikern; geht es noch "nerdiger", wenn
man Metal will? Dabei machen Frenzy einen dermaßen guten Job bei der
Umsetzung des Themas, dass es niemals peinlich wird. Es bleibt stets
ernstzunehmender, aber dennoch spaßiger Heavy Metal der alten
Schule. Anhänger der erwähnten NWOTHM kommen hier dran wohl nicht
vorbei und ich muss meine Hausaufgaben nachholen, nämlich das erste
Album nachbestellen. Tolles Album!
Punkte: 10/10
Anspieltipp: Alles
01. One Minute Closer To...
02. The Doomsday
03. Where Is
The Joke
04. Spectre Of Love
05. Uncompromised
06. Betrayal
In Cold Blood
07. Fear The Hood
08. Living In Oz
09. Give
Me Shred (Or Give Me Death)
Anthony Stephen - Vocals
Luis Pinedo - Guitars
Billy Banzai
- Guitars
Angel Muñoz "Choco" - Bass
Tato Bazán - Drums
- Download Review in deutsch
Autor: Slaine