Asphagor - Pyrogenesis
Band: Asphagor (A)
Genre: Black Metal
Label: MDD Records
Album
Titel: Pyrogenesis
Spielzeit: 42:46
VÖ: 10.03.2023
Asphagor ist ein Quintett aus Österreich, welches sich dem
schwarzen Metall verschrieben hat, ohne dabei die Melodien zu kurz
kommen zu lassen. Seit ich die Band auf dem Aaargh Festival 2022
kennengelernt habe, zählt die Truppe zum festen Bestandteil meiner
Playlist - nicht zuletzt deswegen, weil sie sich unter anderem (wie
gefühlt jede österreichische Black Metal Band) aus Mitgliedern
zusammensetzt, die man auch mit Perchta, Karg, Anomalie oder auch
Agrypnie schon kennen könnte.
Die dementsprechend hohe
Erwartungshaltung wird bereits mit dem Opener getroffen. Hierbei
handelt es sich gewagter Weise um einen reinen Instrumentaltrack,
der jedoch zu komplex und zu böse ist, um ihn als reines Intro
abzustempeln. Nach diesem Schlag in die Fresse geht es dann jedoch
in der etablierten Asphagor-Manier weiter. Treibende Riffs,
kreischende Gitarren, keifender Gesang und im Refrain dann doch
episch und melodiös, wie man es auch von anderen österreichischen
Genrevertretern gewohnt ist. "Nine Moons" steigt genau dort ein, wo
das Vorgängeralbum aufgehört hat.
Die Arrangements zeigen
sich abwechslungsreich und so, dass keiner der Musiker zu kurz
kommt, um sein Können unter Beweis zu stellen. Einzelne Instrumente
stechen jedoch nur kurz heraus, sodass es nicht zu einem
"angeberischen" Solo mutiert. Ashphagor setzt gekonnt viel mehr auf
Atmosphäre, als auf Virtuosität. Das heißt jedoch nicht, dass die
Musik selbst nicht auf virtuose Art und Weise dargeboten wird.
Die Atmosphäre ist eiskalt und nach dem eingangs beschriebenen
Schlag ins Gesicht, gibt es keinen einzigen Lichtblick über die
gesamte Spielzeit. Zwar wird hin und wieder der eine oder andere
Dur-Akkord eingeworfen, der wird jedoch auch sofort wieder zunichte
gemacht (z. B. im Mittelteil von "The Great Erosion", oder das Intro
von "Pavor Nocturnus"). Die elf Songs gehen durchweg nach vorne, nur
hier und da gibt es kleine Verschnaufpausen. So zum Beispiel der
schleppende, im Mittelteil fast proggig anmutende Track "Matricide",
bevor gegen Ende in Form von mehrschichtigen Growls das Biest wieder
freigelassen wird, oder der fast schon doomige, unglaublich
vielschichtige, gefühlvolle Titel "Summoning".
Große Melodien
gibt es dann vor allem im "Albumteiler" "Scales Of Retribution", der
von harmonischen Gitarren dominiert wird, die den kalten Gesang
Margoths kurzzeitig in ein etwas wärmeres Umfeld betten, nur um kurz
darauf wieder komplett in den eisigen schwarzmetallischen Schlamm
gezogen zu werden, wo die Lead-Gitarre, auf grausame Weise gequält,
ein markerschütterndes Kreischen von sich gibt.
Asphagor
verstehen es, Black Metal genau mit der richtigen Dosis Pathos
darzubieten, ohne dabei überladen oder gar lächerlich zu wirken. Dem
Album hört man die Spielfreude der Jungs deutlich an und hier und
da, wie auch beim Titletrack, der dick an Pathos aufträgt, ist auch
ein kleines Augenzwinkern nicht zu überhören.
Gegen Ende der
Scheibe ziehen die fünf Österreicher nochmal alle Register. Ich
hätte nicht gedacht, dass auch auf dieser Scheibe eine Black Metal
Hymne zu finden ist, die an "Aurora Nocturna" vom Vorgängeralbum
herankommt, jedoch ist ihnen mit "The Architect" genau das gelungen.
Der Track ist zwar nicht ganz so eingängig wie der erstgenannte,
jedoch lassen sich auch hier diese fetten, schleppenden Melodien
finden, die Asphagor zu dem machen, was sie sind; einer
herausragenden Black Metal Band!
Der Sound von Asphagor ist
einfach nur mächtig. Kalt, klirrend, jedoch klar und auch
tiefgründig. Die fast omnipräsenten Synths verleihen dem Sound genau
die Atmosphäre, die er braucht, ohne sich zu sehr in den Vordergrund
zu drängen.
Fazit:
"Pyrogenesis" ist ein facettenreiches,
bockstarkes Album, welches ohne Bedenken an jeden Freund des Black
Metals empfohlen werden kann. Es bietet alles, was das schwarze Herz
begehrt; kalte Atmosphäre, treibende, groovige Riffs und mächtige
Melodien. Dieses gehört einfach auf die Bühnen der Welt hinaus
getragen!
Punkte: 9,5/10
Anspieltipp: Scales Of
Retribution, Summoning, The Architect
01. Ex Cathedra
02. Nine Moons
03. The Mizaru Doctrine
04. Matricide
05. The Great Erosion
06. Scales O Retribution
07. Pyrogenesis
08. Summoning
09. Pavor Nocturnus
10. The
Architect
11. Ghost Of Aphelion
Morgoth - Vocals
M. Zanesco - Guitars
Guitars Hyreos -
Guitars, Synths, FX
P. P. Lps - Bass
M. E. Sargoth - Drums
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Autor: Sepp