Isole - Anesidora
Band: Isole (S)
Genre: Epic Doom Metal
Label: Hammerheart Records
Album Titel: Anesidora
Spielzeit: 46:10
VÖ: 10.03.2023
Gut dreieinhalb Jahre nach ihrem großartigen "Dystopia" stehen
die Schweden Isole mit ihrem 8. Album auf der Matte. "Anesidora"
beinhaltet sieben Songs, keiner unter 5 1/2 Minuten, die von euch
entdeckt werden wollen.
Isole warten in einigen Stücken auf
der neuen Scheibe etwas eingängiger auf als es auf "Dystopia" der
Fall war, was der Musik aber keinesfalls ihrer Wucht beraubt. Durch
diese Eingängigkeit wirkt das neue Isole Werk "freundlicher", was
man fast schon erahnen kann, wenn man die Namensgebung beider Alben
vergleicht. "Dystopia", was sich ja eher auf eine düstere und böse
Welt bezieht und "Anesidora", was aus dem Altgriechischen kommt, als
Beiname verschiedener Götter auftaucht und so viel wie "Bringer von
Geschenken" bedeutet. Letzteres klingt da einfach positiver.
Der auch als Single ausgekoppelte "The Song Of The Whales" eröffnet
das Album und vermag es den geneigten Hörer mit einem markanten
Riff, seiner Melodie und dem fast schon zärtlichen Gesang direkt
mitzunehmen. Zwischendrin geht der Gesang dann auch mal etwas in
"normale" Heavy Metal Shouts über und sorgt, neben einen etwas
aggressiveren Instrumentalpart, für Abwechslung. Das Zusammenspiel
von Rhythmus- und Lead-Fraktion ist hier schön abgestimmt und sorgt
für eine hohe Sounddichte. Das Schlagzeug ist ein feiner Taktgeber
ohne sich in den Vordergrund zu drängen und der Bass ist genauso
deutlich zu vernehmen, wie es die Nummer verträgt. Dieses Stück ist
definitiv eines der besten Kompositionen, die ich von Isole kenne.
Im nächsten Song "Forgive Me" begibt man sich in noch sanfteres
Fahrwasser, was den Doom Charakter schön betont, die Vocals kommen
noch gefühlvoller daher und auch hier gibt es wieder ein markantes
Riff, welches sich durch die ganze Nummer zieht.
"Monotonic
Scream" ist dann ein echtes Doom Schwergewicht, in dem ich meine
eine Hammond Orgel zu vernehmen(da aber nirgends aufgeführt, wohl
programmiert), er quillt so zäh durch die Boxen, dass die knapp 7
Minuten doppelt so lang wirken. Hier gibt es dann, neben den cleanen
Vocals, zum Ende auch tiefe Growls.
In gewissem Maße ist
gerade dem schweren Doom ja immer deutliche Monotonie zu Eigen und
auch auf diesem Album ist das so. Dennoch schaffen es Isole genügend
Abwechslung in die Songs zu packen. Sei es durch feine Soli, Breaks,
feine aber spürbare Tempowechsel oder auch mal mit einem gewissen
Groove. Wirkliche Ausbrüche an den Instrumenten gibt es zwar wenige,
wenn sind sie aber deutlich.
Auch die "Hammond Orgel", welche
auch im Album Abschluss "Vanity" auftaucht, trägt zu Abwechslung
bei, könnte den einen oder anderen Hörer allerdings auch etwas
nervig erscheinen!? Vor allem im erwähnten "Vanity" ist sie schon
sehr prägnant.
Die Produktion ist, bis auf ein leichtes
Schwanken in der Lautstärke(was aber auch an meiner Promo-Version
liegen könnte), wieder sehr gut gelungen. Sie betont die Schwere der
Stücke, setzt aber auch die "Leichtigkeit" mancher Parts gut in
Szene.
Fazit:
Isole werden auch mit "Anesidora" ihrem
guten Ruf gerecht und servieren dem geneigten Hörer 7 neue, fein
ausgearbeitete Kompositionen, welche mit Schwere, Wucht und
Zerbrechlichkeit gleichermaßen überzeugen können. Mit "The Songs Of
The Whales" haben sie gar einen "Hit" auf der Scheibe, welcher fast
schon "beschwingt" wirkt, im Vergleich zu den meist sehr schweren
Isole Songs.
Die Sounddichte und Epic vom Vorgänger können die
Schweden zwar nicht ganz erreichen und auch die Growls kommen hier
etwas zu kurz, aber auch mit ihrem neuesten Streich mischen die
Jungs ganz Oben mit.
Punkte: 8/10
Anspieltipp: alles
01. The Songs Of The Whales
02. Forgive Me
03. Monotonic
Scream
04. Twisted Games
05. In Abundance
06. Open Your
Mind
07. Vanity
Crister Olsson - Vocals, Guitars
Daniel Bryntse - Guitars,
Vocals
Jimmy Mattsson - Bass, Backing Vocals, Growls
Victor
Parri - Drums
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Autor: Thomas