Enisum - Forgotten Mountains
Band: Enisum (I)
Genre: Black Metal
Label: Avantgarde Music
Album Titel: Forgotten Mountains
Spielzeit: 45:03
VÖ: 17.02.2023
Die Italiener Enisum debütierten in ihrem Gründungsjahr 2006
direkt mit 2 Longplayern. Sechs bzw. acht Jahre später, nämlich 2012
und 2014, folgten dann Album drei und vier. Nun, nach weiteren 9
Jahren folgt mit "Forgotten Mountains" endlich ihr fünftes Album,
was Fans der Band sehnsüchtig erwarten dürften. Albumtitel und die
ersten Klänge der Scheibe lassen schon vermuten, dass der Black
Metal der Italiener der Natur verbunden ist. Zitat: -"Forgotten
Mountains" ist eine Reise durch die Berge und das Leben, ein Weg,
der den Menschen zum höchsten Gipfel führt, um sich seiner eigenen
Existenz und deren Bedeutung zu stellen. -
Das Ganze einfach
nur als Black Metal zu bezeichnen, wäre im wahrsten Sinne des Wortes
zu einfach. Dafür sind hier zu viel Atmosphäre und Ambiente Elemente
vorhanden, wobei die Vocals meist als kalte Mark durchdringende
Schreie und "Laut-Fetzen" zu vernehmen sind. Das Album startet mit
"Where You Live Again" sehr ruhig und ambient, nach 1 1/2 Minuten
preschen dann aber die Gitarren nach vorn, das Schlagwerk erhöht die
Schlagzahl und die oben erwähnten Schreie dringen dir in Mark und
Bein. Hin und wieder gehen die Vocals auch in den Growl-Bereich, was
aber eher spärlich ist. Die Nummer schwankt dabei immer zwischen
ambienten und brachialen Parts, wobei der ganze Song von einer
atmosphärischen Stimmung getragen wird. Diese atmosphärische
Stimmung findet sich in jedem Song der Platte, auch wenn man mal
ruhigere Fahrwasser wählt und mit den wenigen Momenten aufwartet, in
denen es verständliche Vocals gibt, die auch mal klar vorgetragen
werden. Wie z.B. in "Night Forest", welcher allerdings am Ende mit
ebenso brachialen Passagen in Erscheinung tritt, wie auch die
anderen Stücke der Platte.
Was direkt beim ersten Durchlauf
auffällig ist; das Hauptaugenmerk liegt hier ganz klar auf der
Musik. Die Vocals sind deutlich in den Hintergrund gemischt und
kommen eigentlich nur in ruhigen Momenten, wie im erwähnten "Night
Forest" oder auch im folgenden "Woods Of Sorrow", weiter nach vorn.
Wobei sich der Klargesang in letzterem etwas schief anhört und
dadurch den "Wohlklang" des Ganzen stört. Die weichen Vocals in
"Nothing" hingegen passen sehr schön zur atmosphärischen Ausrichtung
und der sanften Note in den ruhigen Momenten.
Trotz des
ähnlichen Aufbaus der Stücke und einem gewissen monotonen Touch,
wird durch Tempowechsel, Breaks und Unterschiede in der Intensität
der Musik, genug Abwechslung erzeugt. Auch sind alle Songs des
Albums teilweise mit einer "flirrenden" Gitarrenspur unterlegt, die
sehr ähnlich kling, was aber irgendwie die Zusammengehörigkeit der
Nummern widerspiegelt. Dies betont die atmosphärische Note sehr gut,
wozu auch die dynamische Produktion beiträgt.
Fazit:
Enisum haben mit "Forgotten Mountains" ein starkes Black Metal Album
mit hohem Ambient Faktor am Start. Dieses Album besticht mit
"zarter" Atmosphäre und brachialer Wucht gleichermaßen und nimmt den
geneigten Hörer direkt mit auf die Reise. Wer sich einmal drauf
einlässt, wird nicht umhin kommen, sich gefangen nehmen zu lassen
und bis zur letzten Sekunde zuzuhören, um dann direkt von vorn zu
beginnen.
Punkte: 8/10
Anspieltipp: alles
01. Where You Live Again
02. Forgotten Mountains
03. Night
Forest
04. Woods Of Sorrow
05. Nothing
06. Galaverna
07.
Pure Sadness
08. The Wind Smells Of Yo
Lys - Guitars, Vocals
Ephelin - female Vocals
Leynir - Bass
Dead Soul - Drums
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Autor: Thomas