Wothrosch - Odium

Band: Wothrosch (GR)
Genre: Black / Death / Sludge Metal
Label: Hammerheart Records
Album Titel: Odium
Spielzeit: 59:49
VÖ: 13.01.2023

Wothrosch - Odium

Die Griechen Wothrosch eröffnen das Metaljahr '23 mit ihrem Album Debüt "Odium", aus dem bereits die Songs "Tumor" und "Mass" als Singles ausgekoppelt wurden.
Es ist immer schwierig, wenn aus vier verschiedenen Quellen, vier verschiedene Genreaussagen kommen und man die Musik noch nicht gehört hat. Also habe ich versucht mal alle Genre-Gedanken außen vor zu lassen und mir die Scheibe einfach mal ein paar Mal reingezogen ohne mir Gedanken zu machen, was da nun kommen könnte. Also "play" gedrückt und los.

Der erste Durchlauf auf der Suche nach dem Genre war etwas Zwiegestalten. Auf der einen Seite kommt hier ganz klar der Doom zum Vorschein, denn immer wieder bestimmen dunkle, schleppende Riffs das Grundgerüst der Song. Hin und wieder gibt es schwarzmetallische Einschübe in Form von sägenden und manchmal flirrenden Gitarren und die Vocals werden in einer Mischung aus Death- und Hardcore Growls dargeboten, welche sich hin und wieder auch in verzweifelten Schreien verlieren. Dies alles wird noch mit Samples angereichert und relativ "schwammig" vorgetragen, sodass die Musik einen deutlichen Einschlag Richtung Sludge Metal bekommt.

Bei jedem Durchlauf der Scheibe gab es neue Feinheiten zu entdecken und es wurde schon fast wie eine Sucht, immer wieder neu zu starten, um was zu finden. Denn so finster, rau und hart das alles auch durch die Anlage quillt, so viel Spaß hat es mir bereitet, die Feinheiten zu suchen, die es hier definitiv zu finden gibt. Ein gewisses gewolltes Chaos, was hier immer wieder erzeugt wird passt dabei sehr schön zu dieser "verrückten" Musik und lässt manchmal fast einen Hauch Progressivität durchschimmern.

Die Songs auf der Platte sind alle auf einem ähnlichen Niveau und lassen sich ob ihre Vielfalt schwer auseinander klamüsern, da man gar nicht weiß welchen man dafür am besten hernimmt. Deshalb sind meine Anspieltipps eher als Hinweis zu sehen, wo man die verschiedenen Seiten der Musik von Wothrosch am besten zu hören bekommt.

Ob der verschiedenen Genre-Einflüsse, waren auch der Mix und die Produktion sicher nicht ganz einfach, was dann am Ende aber ziemlich gut gelungen ist. Gerade da das alles doch einen ordentlichen Sludge Einschlag besitzt, hinterlässt die raue Produktion einen guten Eindruck und somit hat die Platte wahrscheinlich genau den Sound den die Band wollte.

Fazit:
"Odium" ist ein wirklich starkes Debüt, welches schwer, finster, wütend und voller Verzweiflung durch die Boxen gekrochen kommt. Die Vermischung von Sludge, Death- und Black Metal ist zwar nicht ganz neu, wird aber von Wothrosch in einer Art und Weise vorgetragen, welche, wenn sie denn so beibehalten wird, ein Markenzeichen der Band werden und ihnen damit einen gewissen Wiedererkennungswert bescheren könnte. Dieses Album ist ein wahres Klangmonster, welches von Durchlauf zu durchlauf wächst und entdeckt werden möchte. Vergleiche zu anderen Band erspare ich mir(auch die vom Label genannten), denn der würde immer hinken und der Band nicht gerecht werden. Willkommen in der Klangwelt von Wothrosch.

Punkte: 8/10

Anspieltipp: Sinner, Purge, Odium

Tracklist

01. Child
02. Tumor
03. Disease
04. Sinner
05. Purge
06. Odium
07. Mass
08. Reign

Lineup

Philip Dellas - Vocals
Nassos Stergiou - Guitars
N.P. - Bass

Guest Musician:
Niklas Kvarforth (Shining) - add. Vocals on Mass

Informationen