Hath - All That Was Promised
Band: Hath (USA)
Genre: Progressive Blackened Death Metal
Label:
Willowtip Records
Album Titel: All That Was Promised
Spielzeit:
51:36
VÖ: 04.03.2022
Bei "All That Was Promised", so der Titel des Zweitlings der US
Deather Hath, ist es das erste Mal, dass die Band als Quartett an
die Sache herangegangen ist. Das Album beschäftigt sich mit den
Versprechen, die man im Leben bekommen hat, ob eingehalten oder
nicht. Was dabei herausgekommen ist, könnt ihr in 9 Tracks und fast
52 Minuten hören.
Es werden vom Label Bands oft in Genres
eingeordnet, die man am Ende entweder gar nicht oder kaum
wahrnehmbar entdecken kann. Hier ist das anders; ich habe lange kein
Album mehr unter meine Fittiche genommen, welches die Genre Angabe
des Labels so deutlich erfüllt. Allerdings hat man vergessen, die
Progressivität zu erwähnen, welche hier so deutlich zum Tragen
kommt, dass ich schon mal vorwegnehmen möchte; wer mit progressiven
Metal so seine Probleme hat, braucht gar nicht weiterlesen, denn der
wird, wenn überhaupt, nur schwer Zugang zum Album finden.
Das
Album beginnt mit sanften Gitarrenklängen des Openers "The Million
Violations", bevor nach ca. 40 Sekunden das erste harte Riff die
Ruhe durchbricht, was aber nach ca. 70 Sekunden wieder abebbt, bevor
nach einer weiteren halben Minute die komplette Macht der Band über
dich herfällt. Da gibt es schwarz angehauchte Death Riffs, ein
Schlagwerk, was sich zwischen schwarzmetallischem Blastbeats und
Death Metal-mäßigen Grooves bewegt, und Growls, die dir die Lyrics
so richtig fies entgegenschleudern. Das Progressive "Chaos" was auf
dem Album immer wieder losbricht, kommt hier noch relativ dezent zum
Tragen. Dies ändert sich allerdings direkt im Nachfolger "Kenosis",
bei dem nebenbei erwähnt auch das erste Mal cleane Vocals
auftauchen. Diese kommen allerdings relativ dünn rüber. In dem Stück
gibt es dann das erste richtig starke Solo, welches eindrucksvoll
das Können der Musiker unter Beweis stellt.
"All That Was
Promised" wartet aber nicht nur mit einer Genremixtur auf, sondern
weiß mit Abwechslung und Finesse zu punkten. Es gibt immer wieder
Tempowechsel und Breaks in erwarteten oder auch unerwarteten
Momenten. Auch ruhige Parts werden geschickt eingepflegt. Der
Titelsong lässt dich sogar fast 2 Minuten verschnaufen, was den
Fluss der Scheibe etwas stört und eine Spur zu lang ausgefallen ist,
wenn er dann allerdings aus allen Rohren zu feuern beginnt,
entschädigt das wieder. Trotz der hohen Progressivität, dem damit
verbundenen "Chaos" und den Death Metal-mäßigen Dissonanzen, gibt es
durch flirrende Leads immer wieder einen gewissen Grad an Melodie,
welche sich manchmal fast unbemerkt untern den jeweiligen Song
schleicht und dem Hörer gar nicht sofort auffällt. Dadurch haben die
entsprechenden Nummern immer auch eine relative Eingängigkeit.
Die Produktion hätte, ob der hohen Progressivität, etwas
sauberer ausfallen können. Leider lassen sich in den
hochprogressiven Passagen die Instrumente schwer ausmachen, was
gerade Leuten, die gern Details entdecken, missfallen dürfte. Was
den schwarz- und todesmetallischen Anstrich angeht, der ist
allerdings recht gut gelungen.
Fazit:
Das zweite
Hath-Album ist ein verdammt schwarz gefärbter Todesblei-Brocken,
welcher kraftvoll und mit Wucht aus den Boxen kommt. Die Band
bekommt Progressivität und Blackened Death Metal gekonnt unter einen
Hut und versteht es dabei, den Songs immer wieder einen gewissen
Grad Eingängigkeit zu verleihen. Dies ist zwar kein
Alleinstellungsmerkmal, verleiht dem Material aber schon eine Art
Wiedererkennungswert und sorgt dafür, dass das Album leichter
zugänglich wird, als die meisten reinen Prog-Alben. Aber auch hier
ist angesagt, mehrere Durchläufe und Hin- und nicht nur Zuhören.
Punkte: 7,5/10
Anspieltipp: Kenosis, Casting Of The Self,
Name Them Yet Build No Monument
01. The Million Violations
02. Kenosis
03. Lithopaedic
04. Iosis
05. Decollation
06. Death Complex
07. Casting Of
The Self
08. All That Was Promised
09. Name Them Yet Build No
Monument
Frank Albanese - Guitars, Vocals
Peter Brown - Guitars
Greg Nottis - Bass, Vocals
AJ Viana - Drums
- Download Review in deutsch
Autor: Thomas