Svartsot - Kumbl
Band: Svartsot (DK)
Genre: Folk Metal
Label: Mighty Music
Album
Titel: Kumbl
Spielzeit: 48:05
VÖ: 25.02.2022
Ziemlich genau sieben Jahre haben sich Dänemarks Folk Metaller
Nummer 1 Zeit gelassen, um den Nachfolger von "Vældet" zu
veröffentlichen. Auf Album Nummer 5, welches auf den Namen "Kumbl"
(ein altes Dänisches Wort für Denkmal oder Gedenkstätte) hört, haben
sich die 6 Mannen 12 mehr oder weniger bekannte Folk- und
spätmittelalterliche Lieder aus ihrer Heimat und Nordeuropa
vorgenommen, in ihren eigenen Stil umgeformt und ins Plastik/Vinyl
gefräst.
Auch wenn 7 Jahre bis zu diesem Release vergangen
sind, hat sich am Sound der Dänen nichts verändert. Folk Metal küsst
Death- und Black Metal und nebenbei bedient man sich auch noch
Jethro Tull angehauchten Flötentönen. Letztere lockern, genau wie
die Mandoline, das Ganze natürlich immer schön auf und passen auch
vor allem für den Mittelaltercharme, gehen dir aber auf die Dauer
dann doch etwas auf den Zeiger. Wenn man damit auch noch ein Solo
einstreut ("Rottefængeren"), dann muss man das schon mögen.
Was man Svartsot nicht absprechen kann; Eingängigkeit und
Abwechslung. Mit viel Melodie, Tempowechseln, Breaks und
Zwischenparts setzt man immer wieder Akzente und auch die
verschiedenen Vocals, welche sich zwischen Death Growls und
Black-metallischen Schreien bewegen und auch immer wieder
mehrstimmig im Chor zu vernehmen sind, haben ihren Anteil daran. Die
weiblichen Vocals, welche von Drummer Frederik Uglebjergs Schwester
Andrea kommen, sind eher spärlich gesät und fallen nicht weiter ins
Gewicht.
Was allerdings ins Gewicht fällt, ist der Sound des
Albums, welcher vom bereits erwähnten Frederik Uglebjerg produziert
wurde. Dieser Sound lässt leider nur bedingt zu, Instrumente
differenziert auszumachen. Oft überlagern sich diese etwas zu viel
und machen es selbst unterm Kopfhörer schwer, klare Grenzen zu
ziehen.
Dass die Mannen von Svartsot ihr Handwerk verstehen,
ist unbestritten, und das eine oder andere Riff und Solo stellt dies
auch immer wieder unter Beweis. Aber wenn man der Flöte und
Mandoline etwas weniger und den Gitarren etwas mehr Raum geben
würde, könnte man das eventuell noch besser tun. Selbst das
Schlagzeug, welches die Songs immer schön antreibt, wenn es sein
muss, sich aber auch zurücknehmen kann, wenn es nötig ist, wird
manchmal durch die "Dudelei" übertüncht. Live und mit 'nem Bier in
der Hand macht das Ganze garantiert Laune, als Konserve für die
Anlage eher weniger. Der Rausschmeißer "De To Ravne" erinnert mit
seiner Melodie an "Was Wollen Wir Trinken" von dArtagnan, was zu
Laune und Bier passen würde, hier allerdings von zwei Raben handelt.
Fazit:
Death Metal auf dem Mittelaltermarkt; so könnte man
das Ganze beschreiben. Die Mischung aus Folk- und Death- mit
leichten Anleihen aus dem Black Metal hat durchaus ihren Reiz und
weiß mit Abwechslung und viel Melodie zu überzeugen. Die Flötentöne
und Mandolinen, in diesem Ausmaß, sollte man allerdings schon mögen,
um einen echten Hörgenuss zu erleben. "Kumbl" wird sicher die
eingefleischten Svartsot Fans zufriedenstellen, wer die Truppe aber
noch nicht kennt, sollte erstmal reinhören.
Punkte: 6/10
Anspieltipp: Liden Kirsten, De To Ravne
01. Den Hoboeken Dans
02. Nu Stander Landen I Våde
03.
Carmen Vernale
04. Ebbe Skammelsøn
05. Kragevisen
06.
Villemand
07. Liden Kirsten
08. Rottefængeren
09. Den Store
Stygge Stimand
10. Drømte Mig En Drøm
11. Ramund
12. De To
Ravne
Thor Bager - Vocals, Mandolin
Michael Alm - Guitars
Cris
J.S. Frederiksen - Guitars, Acoustic Guitars, Madolin
Simon Buje
- Bass
Hans-Jorgen Martinus Vork Rosenwein - Tin Whistles,
Bagpipe
Frederik Uglebjerg - Drums
Guest Musician:
Andrea Uglebjerg - female Vocals
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Autor: Thomas