Xicution - For The World Beyond
Band: Xicution (D)
Genre: Death Metal
Label: Kernkraftritter
Records
Album Titel: For The World Beyond
Spielzeit: 30:07
VÖ:
11.02.2022
Etwas mehr als eine Dekade beackern die Zombie-Deather von
Xicution nun schon den Todesmetall und kommen dieser Tage mit Album
Nummer 4 um die Ecke. Auch wenn die Spielzeit von knapp über 30
Minuten eher an eine EP erinnert, so haben wir es doch mit einem
Konzeptalbum zu tun. "For The World Beyond" erzählt uns vom Aufstieg
und Fall eines Tyrannen während der Zombieapokalypse.
Ich
könnte es mir einfach machen und sagen; guckt euch einen
Zombieklassiker an und ihr wisst wie Xicution euch musikalisch
beschallt. Doch so einfach ist es nicht. Sicher gibt es hier
brachial auf die Fresse ("First Kill") und man kann förmlich den
Zombie auf sich zurennen sehen, wenn das Gaspedal durchgetreten wird
und dir die messerscharfen Death Riffs ins Fleisch schneiden
("Decaying Entrails"). Aber das ist eben nicht alles. Hier gibt es
neben den üblichen Blastbeats und Doublebass-Attacken ("Slaughter To
Exist") auch Samples, mit und ohne Sprache, melodiöse Parts, Soli
("Leichenlager") und nicht zuletzt Tempowechsel und Breaks, welche
für Abwechslung oder kurze Verschnaufpausen sorgen. Man scheut sich
auch nicht davor, das Tempo mal so weit runterzuschrauben, dass es
an der Doom Schwelle schabt ("Whispers In The Dark").
Auch
ist die Platte perfekt aufgebaut. So beginnt man mit "World Demise",
eine Art Intro, welches dich mit Samples "sanft" in die
Zombieapokalypse hineingleiten lässt. Danach gibt es drei Mal
ordentlich "in your Face", um dich dann mit "Fear The Living", einer
Art Zwischenspiel und gleichzeitig Intro für "Whisper In The Dark",
sanft ins nächste Kapitel rüberzuschieben. "Whisper In The Dark" ist
dabei nicht nur das längste, sondern auch das abwechslungsreichste
Stück der Scheibe. Was in den anderen Nummern einzeln auftaucht,
wird hier zusammen verarbeitet. "Slaughter To Exist" schraubt dir
mit seinen "fiesen" Riffs und einem amtlichen Groove mächtig die
Rübe von den Schultern und lässt diese dann, getrieben vom
Doublebass, durchs Zimmer rollen. "Taste Of Sin" ist ein
Zwischenspiel, welches den dritten und letzten Teil der Platte
einleitet. Mit "Cannibal Instinct" und "World Beyond" gibt es dann
nochmal zwei Deather, die neben den kernigen Riffsalven auch mit
feinen Leads und Melodie überzeugen, bevor "Chaos Arise", ein fast
dreiminütiges, von sanften Klängen untermaltes Sprachsample, zum
Teil mit panischer Frauenstimme und Schreien, das Album ausklingen
lässt. Selbst wenn man die Scheibe drei oder viermal am Stück hört,
und glaubt mir, das werdet ihr, kann man klar Anfang und Ende
ausmachen.
Die Produktion ist sehr stimmig und verleiht dem
Ganzen einen schön fetten und düsteren Sound, lässt aber keinen Ton
steril klingen, obwohl hier alles klar rüberkommt. Auch nimmt hier
keiner dem anderen auch nur einen Hauch von Raum. Gitarren, Bass,
Drums und nicht zuletzt die Vocals, die im Übrigen weder Growls noch
Grunts sind, sondern sich irgendwo dazwischen bewegen, bilden eine
Einheit und stehen sich nie im Weg. Sehr gut umgesetzt.
Fazit:
Xicution erschaffen mit "For The World Beyond" ein
Konzeptalbum, was mit einer halben Stunde Spielzeit zwar etwas kurz
geraten ist, es aber trotzdem schafft, den Hörer mit auf die Reise
zu nehmen und eine kurzweilige Geschichte zu erzählen.
Kompromissloser, düsterer und "verstörender" Death Metal, der dir
die Rübe von den Schultern haut, dir aber auch Zeit gibt, diese
wieder raufzuschrauben, um sie dir im nächsten Moment wieder
abzuschlagen. Eine Zombieapokalypse eben. Wer das Schnörkellose von
Cannibal Corpse und das Variable von Debauchery mag, der ist hier
genau richtig. Denn hier bekommt er beides zusammen.
Punkte:
8/10
Anspieltipp: Decaying Entrails, Whisper In The Dark,
Cannibal Instinct
01. World Demise
02. First Kill
03. Decaying Entrails
04. Leichenlager
05. Fear The Living
06. Whisper in the Dark
07. Slaughter To Exist
08. Taste Of Sin
09. Cannibal
lnstinct
10. World Beyond
11. Chaos Arise
Jano Zombie - Vocals
Sio Resistor - Guitars
Julian - Bass
Fjalli - Drums
- Download Review in deutsch
Autor: Thomas