Harpyie - Blutbann
Band: Harpyie (D)
Genre: Folk / Mittelalter Rock
Label: Metalville
Album Titel: Blutbann
Spielzeit: 48:27
VÖ: 28.01.2022
Gerade ein halbes Jahr nach ihrem letzten Langspieler, der
Cover-Platte Minnewar, stehen die Harpyien schon mit der nächsten
Scheibe vor der Tür. Doch ob es der Formation gelungen ist, das hohe
Niveau aufrecht zu erhalten, musste ich erst genau unter die Lupe
nehmen. In jedem Fall wurde "Blutbann" wieder der Stempel "Selfmade"
aufgedrückt. Alle Songs stammen aus eigener Feder und wurden
lediglich durch ein Feature von ASP bereichert.
Schon beim
ersten Durchlauf fällt auf: Hier hat sich einiges getan! Gleich der
erste Song der Scheibe, "Blutadler", ließ mich aufhorchen. Die
Ostwestfalen klingen um Längen böser, dunkler und deutlich
aggressiver als noch auf ihren letzten Scheiben. Aello, welcher für
meinen Geschmack eine sehr schöne klare Stimme hat, präsentiert sich
deutlich rauchiger, stellenweise gar keifend-rotzig. Was man jetzt
als Kritik auffassen könnte, wertet die Vocals allerdings nochmal
auf. Düstere Growls und Screams werden wohlüberlegt in die Songs
eingebaut, ohne den typischen Harpyie-Charakter fallen zu lassen.
Für mich klare Albumhighlights. Musikalisch hat man sich von der
Geige losgesagt und baut jetzt voll und ganz auf die Drehleier,
welche gut ins Klangbett integriert wurde und den mittelalterlichen
Charme aufrecht erhält. Die Tieftöner machen das, was sie sollen,
sie treiben an und geben den Songs richtig Power.
"Angst Im
Wald" vermittelt gut, dass das dunklere Klangbild den
Melodieführungen und der Spielfreude keinesfalls einen Abbruch getan
hat. Die Tracks sind Harpyie-typisch wieder einmal echte Kandidaten
für Ohrwürmer. "Liebe auf den ersten Biss" ist bezeichnend dafür.
Gitarrentechnisch bleiben ebenfalls keine Wünsche offen. Alles in
allem sind aber auch die Gitarrenlinien deutlich basslastiger und
düsterer geworden. Mit Soli halten sich die Metaller auf "Blutbann"
allerdings etwas zurück. Als modernes Element wurde hin und wieder
auch ein Keyboard eingesetzt, welches mal als Orgel, mal als Piano
in Erscheinung tritt.
Für "Nachtfalter" hat man sich ASP ins
Boot geholt. Zwangsläufig bekommt der Song dadurch eine opernhafte
Note, was ich keinesfalls negativ meine. Auch ruhigere Passagen hat
der Silberling im Angebot. "Ich Glaub Dir Nicht" bereichert die
Liste durch etwas Melancholie.
Fazit:
Bin ich doch
kritischen Blicks an das Album herangetreten, muss ich sagen: Die
Ostwestfalen haben hier alles richtig gemacht. Passend zur dunkleren
Jahreszeit ist das Album deutlich härter und düsterer als ihre
bisherigen Werke. Epischer Mittelalter-Folk trifft auf gelungene
Melodien und eine gewisse Note Schwarzmetall. All jene, denen
"Freakshow" und "Minnewar" gefallen haben, sollten hier zugreifen.
Die Scheibe ist ausgereift und voller Details. Danke Harpyie!
Punkte: 10/10
Anspieltipp: alles
01. Blutadler
02. Angst Im Wald
03. Liebe Auf Den Ersten
Biss
04. Die Geister Die Ich Rief
05. Dunkelschwarz
06.
Nachtfalter feat. ASP
07. Verräterisches Herz
08. Fang Mich
Ein
09. Wir Sind Die Nacht
10. Vampir
11. Okkult
12. Ich
Glaub Dir Nicht
Aello - Vocals
Podargo - Guitars
Jean - Bass
Brian -
Lyre
Kayran - Drums
- Download Review in deutsch
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Autor: Yannick