Ereb Altor - Vargtimman

Band: Ereb Altor (S)
Genre: Viking / Black Metal
Label: Hammerhearts Records
Album Titel: Vargtimman
Spielzeit: 42:29
VÖ: 14.01.2022

Ereb Altor - Vargtimman

"Vargtimman" ist bereits das neunte Album in der 18 jährigen Geschichte Ereb Altors. Waren die frühen Werke eher dem epischen Doom / Viking Metal zuzuordnen, so wandelte sich die musikalische Ausrichtung immer mehr in die Viking / Black Metal Richtung. Wobei man sagen muss, Ereb Altor ließen sich eigentlich nie in einer bestimmten Ecke des Genres festmachen. Schon immer war ihre Musik variabel im großen Spektrum des Viking / Folk und Black Metals zuhause. Auch das neueste Werk wartet mit Elementen aus all diesen Spielarten auf und überzeugt, um es schon mal vorwegzunehmen, auf ganzer Linie.

"Vargtimman" wird direkt mit einer epischen Hymne eröffnet. "I Have The Sky" nimmt den Hörer mit extremer Atmosphäre sofort gefangen. Der emotionale Klargesang, eine hymnische Melodie, das Keyboard und die flirrenden Leads erzeugen Gänsehaut. Das Ganze wird mit Breaks und Tempowechseln aufgelockert und die Chöre betonen den epischen Touch zusätzlich. Ganz starker Einstieg ins Album. Vorteil; der Hörer wird direkt abgeholt. Nachteil; alle anderen Stücke müssen jetzt das Level halten. Auch wenn die folgenden Songs nicht mehr die Epik des Openers erreichen, so kann man getrost sagen, dass die hohe Messlatte, die er aufgelegt hat, nicht eingerissen wird.

Im Titeltrack "Vargtimman" treten erstmals auch die Black Metal Vocals in Erscheinung und stehen im schönen Kontrast zu den Klaren. Ein Stück wie "Rise Of Destroyer" nimmt dann auch schon mal richtig Fahrt auf und zeigt schön, wie die Band die Black Metal Fraktion bedienen kann, den epischen Melodie-Sektor dabei aber nicht verlassen muss. Über das ganze Album hinweg wird sehr schön mit den verschiedensten Elementen des Viking Genres gearbeitet und man verbindet diese zu einer Einheit, sodass man immer wieder das Gefühl bekommt, dass diese nur so funktionieren können. Wie variabel man auch unter den Songs zu Werke geht, zeigt "Den Dighra Döden". Dieser klingt wie eine Beschwörung und verbreitet mystisches Flair. Man pendelt hier zwischen atmosphärischen Parts und grooviger Aggressivität.

Das Album verarbeitet praktisch das ganze Repertoire des Viking Metals mit seiner heidnisch, nordischen Mythologie. Hier gibt es schwarzmetallisch schreddernde Riffs genauso wie melodische, epische Melodien oder klassische Heavy Riffs. Die Keys werden songdienlich für die Atmosphäre eingesetzt, was sie für dieses Album unersetzlich macht, ohne aber zu viel Aufmerksamkeit zu bekommen. Auch der eine oder andere Doom Moment aus frühen Tagen tauch immer wieder auf (z.B. "Alvablot") und auch die kurzen Soli sorgen für Variabilität. Zum epischen und mystischen Touch tragen nicht zuletzt beschwörende "spoken Words" wie im oben erwähntem "Den Dighra Döden" bei. Was ich persönlich immer sehr schön finde, dass englische und muttersprachliche Lyrics verarbeitet werden. Gerade in diesem Gerne bekommen die Nummern in Muttersprache noch mal ein zusätzliches mystisches Flair.

Die Produktion setzt das Album perfekt in Szene, hier wurde an den Reglern genauso viel richtig gemacht wie bei der Musik selbst, nämlich alles. Hier kommt alles schön zu Geltung, nicht poliert aber auch nicht zu rau. Instrumente und Vocals/Gesang sind optimal aufeinander abgestimmt und haben absolut den gleichen Anteil am Gelingen der Scheibe.

Fazit:
"Vargtimman" läutet das neue Jahr direkt mit einem Highlight in Sachen Viking / Black Metal ein. Großartige Melodien, epische Hymnen, messerscharfe Riffs und flirrende Leads, atmosphärische Beschwörungsmomente, aber auch Doom angehauchte Riffs und groovende Drums geben sich die Klinke in die Hand. Der emotionale Klargesang und die schwarzmetallischen Vocals ergänzen sich prächtig und die Chöre sorgen immer wieder für große Momente. Am Ende bleibt festzuhalten; "Vargtimman" ist das bisher beste Ereb Altor Album, weil es einfach alles in sich trägt, was die Band ausmacht und mit großartigem Songwriting unter Beweis stellt. Auch wenn das Jahr erst beginnt, dieses Album ist der erste Anwärter auf das "Album of the Year" in der Kategorie Viking / Black Metal. Must Have Masterpiece!!!

Punkte: 10/10

Anspieltipp: alles

Tracklist

01. I Have The Sky
02. Vargtimman
03. Fenris
04. Rise Of The Destroyer
05. Alvablot
06. Den Dighra Döden
07. Ner I Mörkret
08. Heimdals Horn

Lineup

Mats - Vocals, Guitars, Keys
Ragnar - Vocals, Guitars
Mikael - Bass, Vocals
Tord - Drums

Informationen