Tristan Harders Twilight Theatre - Drifting Into Insanity
Band: Tristan Harders Twilight Theatre (D)
Genre: Melodic / Power
Metal
Label: Pride & Joy Records
Album Titel: Drifting Into
Insanity
Spielzeit: 49:02
VÖ: 14.01.2022
Tristan Harders Hauptband Terra Atlantica war mir bisher
unbekannt gewesen. Daher erschien es mir im ersten Moment
ungewöhnlich, ein Album zu hören, auf dem der Sänger der Band als
Solo-Projekt bisher unveröffentlichte Stücke herausbringt. Dass ich
die Band und ihre Musik nicht kenne, ermöglicht dieser Umstand aber
ein unbefangenes Herangehen ohne ständiges Vergleichen.
Angekündigt als melodisches Power Metal-Album, geht es mit einem
halbminütigen, passend "Entrance" benannten, Intro los. Als Einstieg
finde ich sowas gut, ermöglicht so eine kurze Eröffnung doch die
Möglichkeit, sich zurückzulehnen und auf das Kommende einzustellen.
"Drifting Into Insanity" ballert dann ab "The End" gut los.
Double-Bass-Attacken beim (programmierten) Schlagzeug, Keyboards,
fette Gitarren; es wird das volle Spektrum geboten. Dazu kommt der
kraftvolle, teils durch eine zweite Stimme verstärkte Gesang.
Melodie wird hier groß geschrieben und gelegentliche, etwas abrupte
Taktwechsel sorgen für einen ganz leichten Prog-Einschlag, was sich
aber zum Glück in Grenzen hält.
Und so rauscht das ganze
Album durch. Ab und zu wird mal etwas auf die Bremse getreten, wie
beispielsweise bei "Halls Of Glory" oder "When The Fairy Tales Are
Gone". Aber die immer wieder einsetzten Double-Guitarbretter rufen
uns immer wieder in Erinnerung, dass hier Metal gespielt wird.
Sehr positiv fällt die Produktion auf. Der Gesang ist klar in den
Vordergrund gemischt und kommt sehr deutlich aus den Boxen. Die
anderen Instrumente sind aber stets gut zu hören. Man hat das
Gefühl, dass tatsächliche eine komplette Band spielt.
Die
Songs sind alle gut gemacht und es gibt keine Aussetzer auf dem
Album. Leider fehlen aber die großen Stücke, die man gerne sofort
nochmal hört. Die Melodien sind zu beliebig. Ich hätte mir ein paar
Titel gewünscht, die ich den Tag über im Kopf behalte, Lieder, die
ich mir früher mit der Single-Repeat-Funktion des CD-Players kaputt
gemacht hätte.
Fazit:
"Drifting Into Insanity" hinterlässt
einen gemischten Eindruck. Melodie und Metal werden geboten und man
vergisst, dass hier keine komplette Band, sondern im Wesentlichen
ein Sänger und Multiinstrumentalist agiert. Aussetzer gibt es keine.
Allerdings brennt sich das Album nicht so ins akustische Gedächtnis
ein, dass man den "Haben-wollen-Effekt" spürt. Hardcore-Sammler, die
von ihren Bands alles brauchen, können aber mit gutem Gewissen
zuschlagen.
Punkte: 6/10
Anspieltipp: keine
01. Entrance
02. The End
03. Open The Gates
04. Rise
Against The Tyranny
05. Halls Of Glory
06. Interlude in G#
Minor
07. Quests Into The Mountains Of Steel
08. When The
Fairytales Are Gone
09. In The Realms Of Memories
10. Back To
Avalon
11. Save Me From Insanity
12. Between The Battles
Tristan Harders - Vocals, all Instruments
Guest Musician:
Robin Kelka, Finn Harders - Additional Choirs
Tomi Fooler -
Vocals on Save Me From Insanity
Gabriel Tuxen - Guitar-Solo on
Save me From Insanity
- Download Review in deutsch
Autor: Udo