Needless - The Cosmic Cauldron
Band: Needless (HUN)
Genre: Progressive Melodic Death Metal
Label: Uprising Records
Album Titel: The Cosmic Cauldron
Spielzeit: 57:08
VÖ: 07.01.2022
Die Ungarn Needless veröffentlichen mit "The Cosmic Cauldron" ihr
zweites Album. Bereits 2004 als Heimprojekt gegründet, formte sich
schon bald eine vollwertige Band, mit der man 2009 dann die erste
Demo veröffentlichte. 2015 folgte eine EP und 2019 das Debüt
"Heresy". Die musikalischen Ergüsse, welche die verschiedensten
Genres vereinen, lief Kritikern und Fans ziemlich gut durchs Gehör,
was nun natürlich mit dem Zweitwerk bestätigt werden soll. Die Band
nimmt den Hörer auf ihrem Konzeptalbum mit auf die Reise eines
Astronauten in die endlosen Weiten des Universums, um es mal etwas
klischeebeladen zu sagen.
Die 10 Songs der Platte variieren
zwischen 3:41 und 10:05 Minuten Länge, was viel Platz für die
progressiven Arrangements bietet. Und diese sind hier "en masse"
vorhanden. Das Album startet mit "Warvoid A.D.", welcher mit einem
spacigen Intro und Sprachsamples eingeleitet wird und sich zu einem
vertrackten Death Metaller entwickelt. Dieser eingangs erwähnte
spacige Moment wird uns allerdings über die Länge der Platte hin
nicht verfolgen, also wer jetzt befürchtet hat, ständig mit
"Weltraumklängen" beschallt zu werden, den kann ich beruhigen.
Von Beginn an zeigen die Ungarn, wie gut sie es verstehen, ein
gewisses Chaos zu erzeugen, aber gleichzeitig auch hochmelodiöse
Linien zu zeichnen. Auf der anderen Seite ist immer eine massive
Aggressivität in den Nummern vorhanden, welche dir voll in die
Fresse haut, wie es so schön heißt. Was immer wieder auffällt, ist
der Spagat zwischen den verschiedenen Genres. Die Grundausrichtung
ist hier zwar eindeutig der Progressive Death Metal, es gibt aber
auch den einen oder anderen thrashigen Moment, schleppende Parts,
welche schon mal in Richtung Doom schielen und auch einen amtlichen
Groove, wie wir es im Stoner Rock/Metal kennen, kann man hin und
wieder vernehmen.
Gitarren und Schlagwerk bilden ein solides
Grundgerüst, in welchem sich alles andere geschickt einfügt, dabei
aber auch selbst Akzente zu setzen vermag. Der Bass könnte manchmal
vielleicht noch eine Spur mehr in Erscheinung treten, was aber nur
marginal auffällig ist. Ansonsten kommt das Ganze sehr stimmig
rüber. Die progressiven Frickeleinen werden hier nie nervig, weil
sie in den komplexen Arrangements perfekt positioniert sind. Auch
bei den Vocals kommt man nicht puristisch daher, sondern weiß mit
Death-typischen Growls genauso zu punkten wie mit Shouts und fast
schon schwarzmetallischem Gekeife. Auch cleane Vocals fehlen nicht
und mit den female Vocals in "Planet Oblivion" trägt man noch
zusätzlich zur Abwechslung bei.
Produktion und Mix sind
genauso auf hohem Niveau wie die Musik selbst und lassen das Album
genau so klingen, wie es sich für so einen progressiven Leckerbissen
gehört. Vor allem unterm Kopfhörer lässt sich, trotz des komplexen
"Wirrwarrs", alles differenziert ausmachen und vor allem die
Feinheiten gut erhören. Deshalb gebe ich hier auch eine
Kopfhörer-Empfehlung.
Fazit:
Needless machen auf "The
Cosmic Cauldron" alles richtig und beweisen mit ausgefeilten,
komplexen Arrangements und einem Gespür für Melodien, dass auch
progressiver, technisch anspruchsvoller Death Metal eine gewisse
Eingängigkeit besitzen kann. Diverse Soli, Breaks und Tempowechsel,
die unterschiedlichen Vocals und nicht zuletzt die Produktion tragen
ebenso zum Gelingen der Platte bei. Hier wird dir zwar voll in die
Fresse geboxt, dies aber mit feiner Note serviert. Wer progressiven
Metal und Death Metal geleichermaßen mag und das zusammen auch noch
auf technisch hohem Niveau angerichtet haben möchte, der sollte hier
zugreifen.
Punkte: 9/10
Anspieltipp: alles
01. Warvoid A.D.
02. Astrogate The Spectral Lane
03. The
Predation
04. Mournful Heavens
05. The Cosmic Cauldron
06.
Odium
07. The Prism Fortress
08. Chrononaut
09. Planet
Oblivion
10. Transgalactic
Ádám Foczek - Vocals
Fogl Botond - Guitars
Tamás Bárány -
Guitars
László Bánfalvi - Bass
Kasper Botond - Drums
Guest Musician:
Martina Horvath (Thy Catafalque) - female
Vocals on Planet Oblivion
- Download Review in deutsch
Autor: Thomas