Rebellion - We Are The People

Band: Rebellion (D)
Genre: Power Metal
Label: Massacre Records
Album Titel: We Are The People
Spielzeit: 54:11
VÖ: 23.07.2021

Rebellion - We Are The People

Die vor 20 Jahren von zwei Grave Digger-Mitgliedern (Uwe Lulis und Thomas Göttlich) aus der Taufe gehobene Power Metal-Truppe Rebellion war seit jeher bekannt für ihre Konzeptalben. Von Macbeth über eine dreiteilige Wikingersage bis hin zu den Sachsen und King Lear bot Rebellion ein ordentliches Spektrum für Fans konzeptioneller Werke.

Nun schließt sich der Keis in gewisser, ungewöhnlicher Weise. Das neue Werk hat zwar nix mit Shakespeares im Erstlingswerk besungenen "Macbeth" zu tun, könnte aber locker aus der Schmiede der gleichnamigen deutschen Metal Institution aus Erfurt stammen. Im neuen Kracher namens "We Are The People" nehmen sich die Frankfurter Rebellen die französische Revolution bis in die Zeit des zweiten Weltkriegs vor und setzen damit zusätzlich ein klares Statement gegen Rassismus.

Diese Thematik ist inzwischen nichts Neues mehr im Metal, doch wem die schwedischen Sabaton zu brav oder zu melodisch sind, der findet hier genau die gesunde Mischung aus Düsternis, Zorn und Brachialität, die man so kaum sonst im Power Metal zu finden vermag. Der Vergleich mit Macbeth selbst kam mir als einziges immer wieder in den Sinn. Vor allem beim teils in Heimatsprache vorgetragenen Hymnen-Monster "Vaterland", dessen Refrain unsere Nationalhymne als Basis vorliegt.

Desweiteren gibt es insgesamt eine etwas modernere Ausrichtung was Riffs und Gesamtsound des Albums angeht. Dennoch fehlt es niemals an Melodik und man bekommt auch jede Menge passend eingebundene Soli geboten. Über all dem steht das mächtige Reibeisen von Frontmann Michael Seifert, welches perfekt zur grimmigen Thematik passt. Er haucht, brüllt und gröhlt sich durch die bösartigen Stücke, ohne dabei an Melodie zu verlieren.

Auch instrumental entdeckt man hier Einiges. So bietet der Song "Shoa (It coult have been me)" teils fast Black Metal-artige Riffs und einige Phasen von "Verdun" bieten die wohl bisher doomlastigsten Parts der Bandgeschichte. Mir persönlich liefen dennoch die eingängigeren Titel am besten rein. Dafür sorgten Stücke wie das modernere "Risorgimento", das melodischere und etwas traditionellere "Ashes of Light" und der wuchtige Stampfer "Gods of War". Nicht zu vergessen der Rausschmeißer und Titeltrack, der das Werk auf einer eher versöhnlichen Note beendet.

Fazit:
Insgesamt kann man kaum was zum Meckern auf dem neuen Rebellion Klopper finden. Das Konzept geht auf, es gibt genug memorable Passagen und eingängige Refrains und der Sound passt auch hervorragend, um die Stimmung des Albums zu transportieren. Hier ist dann aber der einzige kleine Punkt, den ich dennoch anbringen könnte. Denn ich muss schon in Stimmung für den ernsten oder gar düsteren Unterton sein, der hier geboten wird. So geht es mir aber auch mit den schon erwähnten Macbeth. Für alle, die ihren Metal lieber düster, erwachsen und wütend haben, ist "We Are The People" ein absolutes Muss.

Punkte: 10/10

Anspieltipp: Risorgimento, Gods of War, We Are The People

Tracklist

01. Voices Of War
02. Risorgimento (Tear Down The Walls)
03. Liberté, Égalité, Fraternité
04. Sweet Dreams
05. Vaterland
06. Verdun
07. Ashes To Light
08. Gods Of War
09. Shoa (It Could Have Been Me)
10. World War II
11. All In Ruins
12. We Are The People

Lineup

Michael Seifert - Vocals
Fabrizio Costantino - Guitars
Martin Giemza - Guitars
Thomas Göttlich - Bass
Sven Tost - Drums

Informationen