Vomit Ritual - Callous

Band: Vomit Ritual (USA)
Genre: Brutal Death Metal
Label: Pulverised Records
Album Titel: Callous
Spielzeit: 33:41
VÖ: 16.07.2021

Vomit Ritual - Callous

Vomit Ritual verbreiten zwar bereits seit 2008 herrlich brutalen Death Metal, jedoch präsentieren sich die drei Amerikaner erst satte dreizehn Jahre nach ihrer Gründung mit ihrer ersten Full-Length Scheibe. Diese hört auf den Namen "Callous" und schraubt schon auf den ersten Blick durch das kunstvoll-düstere Coverartwork aus der Hand des Serben Khaos Diktator die Erwartungen deutlich nach oben.

Nachdem der eher krude Opener "Strangling Opposing Throats" (der meines Erachtens nach nicht mehr als ein Intro ist) dann die Vorfreude auf das Album doch eher wieder eindämmt und auf einen stumpfen 08/15-Knüppel hindeutet, schlägt einem direkt der eigentliche Opener "Asphyxiated" voll in die Fresse. Hier zeigen die Jungs nämlich sehr deutlich, dass Vomit Ritual eben nicht für stumpfes Gegrunze mit möglichst abstraktem Gitarrengeschrammel steht, sondern für fettes Riffing, abwechslungsreiche Rhythmen und diabolische Melodien.

Besonders sticht der unglaublich abwechslungsreiche Track "Lower Vibrational Entities" hervor, der zunächst durch ein richtig starkes Riff glänzt, gefolgt von einem schwarzmetallisch angehauchten Mittelteil, der dann im rhythmisch stampfenden Finale selbst den müdesten Nacken zum Bangen zwingt. Auch gilt es hier den Gesang von Sado Chaos hervorzuheben, der nicht einfach nur lieblos durch die Gegend grunzt, sondern zwischen Krächzen, Keifen, Screams und Grunts variiert und sich so der Atmosphäre anpasst, die der Song braucht.

Gegen Ende drehen Vomit Ritual mit "Sadolustic Crucifixions" nochmals voll auf, bei dem man bei dem Blastbeatgewitter gegen Ende, das auf einen schön zum Mitklatschen einladenden Mid-Tempo-Stampf folgt, bereits den Moshpit vor dem inneren Auge losprügeln sieht. Auf diesen Track, der nur darauf wartet, endlich wieder live gespielt werden zu können, folgt dann ein genreuntypischer Zehnminüter, in dem die drei Herren dann nochmals alle Facetten zusammenfassen, die sie in den vergangenen 20 Minuten zum Besten gegeben haben. Langsame Parts werden von Highspeed-Passagen verjagt, nur um kurz darauf wieder stampfend durch die musikalischen Gedärme des Death Metals zu waten, ohne dass die komplett verschiedenen Tempi und Rhythmen künstlich aneinandergereiht wirken.

Der Sound auf "Callous" ist überraschend gut. Schön druckvoll abgemischt, ein ordentlich verzerrter, jedoch nicht ekelhaft kreischender Gitarrensound und klare Drums. So eine Produktion beim Debüt kann sich eine Band nur wünschen. Einzig der Zwischenspieler "Paracusia Nexus" stört etwas durch seine dröhnenden Bässe, die dann die ersten Klänge von "Lower Vibrational Entities" etwas dünn klingen lassen.

Fazit:
Vomit Ritual liefern mit "Callous" ein bockstarkes Debüt, das durchaus auch dem einen oder anderen Anhänger anderer Subgenres, der gerne mal über seinen musikalischen Tellerrand hinaus blicken möchte, zusagen wird. Einen halben Punkt Abzug gibt es, weil die Scheibe nach gut 30 Minuten Spielzeit viel zu früh schon wieder vorbei ist. Es ist musikalisch zwar das Meiste in der kurzen Zeit auf den Punkt gebracht, aber ich glaube, da wäre noch mehr drin gewesen. Meiner Meinung nach muss das nächste Album jedenfalls nicht unbedingt wieder dreizehn Jahre auf sich warten lassen.

Punkte 9,5/10

Anspieltipp: Asphyxiated, Lower Vibrational Entities, Nervous Temple

Tracklist

01. Strangling Opposing Throats
02. Asphyxiated
03. Paracusia Nexus
04. Lower Vibrational Entities
05. Penetrating The Infectious Wound
06. Sadolustic Crucifixions
07. Nervous Temple

Lineup

Sado Chaos - Vocals, Guitars
SexGoat Sodomizer - Bass
Ominous Carnality - Drums

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