Olórin - Through Shadow And Flame
Band: Olórin (USA)
Genre: Doom Metal
Label: Rafchild Records
Album
Titel: Through Shadow And Flame
Spielzeit: 45:29
VÖ: 29.06.2021
Die Tolkien-affinen Olórin starteten ihre Mittelerde-Reise
bereits 2009, kommen aber erst Ende Juni diesen Jahres mit ihrem
Debüt "Through Shadow And Flame" um die Ecke. Bis dato gab es neben
zwei EPs (2014 und 2019) eine Demo (2011) und eine Live-Scheibe
(2013).
Die 7 Songs bringen es auf eine Länge von etwas mehr
als 45 Minuten und sind somit nicht zu ausladend ausgefallen, auch
wenn ein 8- und ein fast 10-Minüter dabei sind. Für diese Art des
Dooms, welche oft sehr träge und zäh durch die Boxen quillt, ist das
eher Standard. Die US-Amerikaner haben sich auf dieser Platte
Gandalf den Grauen zum Thema gemacht und ich hätte mir gewünscht,
sie hätten mehr von dessen Kräften zu Unterstützung für dieses Album
gehabt. Ich will hier nichts schlecht reden und für ein Debüt ist
den Jungs auch ein gutes Album gelungen. Das Problem von "Through
Shadow and Flame" liegt eher in der Sperrigkeit der Songs. Ähnlich
wie im Funeral Doom, geht es auch hier schwer und träge vonstatten
und da gehört ein gewisser Grad an Sperrigkeit einfach dazu. An
manchen Stellen jedoch wird die "Harmonie" einfach zu sehr zerstört
und das Ganze nimmt dann schon fast progressive Züge an.
Auf
Instrumentaler Ebene gibt es kaum etwas auszusetzen, die Riffs sind
genremäßig relativ rau, tiefer gestimmt und haben einen satten
Sound. Das Schlagwerk gibt mal schwere Takte vor oder lässt dunkle
Trommeln erklingen, wenn es etwa schneller vonstattengeht. Dann gibt
es hin und wieder sogar etwas Groove. Das Ganze klingt so fett und
dunkel, dass man die Lauscher schon mal bewusst anstrengen muss, um
den Bass ausfindig zu machen, was jetzt nicht negativ belastet ist.
Die Keys werden dezent und songdienlich eingesetzt und sorgen so für
einen gewissen Grad an Atmosphäre, oder dienen zur Untermalung von
"seichten" Passagen.
Was am ehesten für Disharmonie (welche
wahrscheinlich auch gewollt ist) sorgt, ist der Gesang; die cleanen
Vocals von Clay haben eine angenehme Klangfarbe und können vor allem
im etwas schnellerem Anspieltipp "Durin's Tower" überzeugen. An
vielen Stellen des Album hört es sich allerdings immer wieder an,
als treffe er die Töne nicht, oder auch als gehören Vocals und Musik
gar nicht zusammen. Auch das gehört sich im Doom immer wieder so,
werden jetzt einige sagen, und ich gebe diesen da auch nicht
unrecht, aber hier klingt das ein wenig "too much", wie man so schön
sagt.
Die gute fette Produktion verbucht die Truppe allerdings
wieder auf der Habenseite!
Fazit:
Ein gelungenes Debüt
können die Doomer aus Washington mit "Through Shadow and Flame" hier
abliefern. Das Album hat Ecken und Kanten, kann aber im Großen und
Ganzen gut mit den üblichen Verdächtigen der Szene mithalten.
Inwieweit dieses Album das Zeug dazu hat, sich im Gedächtnis der
Hörer festzusetzen, wird sich zeigen. Um dem geneigten Doom-Fan ein
wenig Abwechslung in die Anlage und ins Regal zu bringen, taugt es
auf jeden Fall. Demzufolge sei ein Probelauf bei allen Doom-Fans
angesagt!
Punkte: 7/10
Anspieltipp: Durin’s Tower
001. Black Chasm
02. Descension
03. Ringwe
04. The
Endless Stair
05. Durin’s Tower
06. Mornië
07. The White
Rider
Clay Sibley - Vocals
Collin Wolf - Guitars
Michael Schmidt
- Guitars
Ryan Donoho - Bass
Kevin Hester - Drums, Keyboards
- Download Review in deutsch
Autor: Thomas