Ancient Wisdom - A Celebration In Honor Of Death
Band: Ancient Wisdom (S)
Genre: Atmospheric Black / Doom Metal
Label: Avantgarde Music
Album Titel: A Celebration In Honor Of Death
Spielzeit: 50:54
VÖ: 04.06.2021
In mittlerweile 29 Jahren Bandgeschichte hat sich Ancient Wisdom
nicht unbedingt dafür bekannt gemacht, hochfrequentiert Alben zu
produzieren. Allerdings genießt all das, was man bisher von
Mastermind Vargher zu hören bekommen hat, durchweg positive
Reputation. Und auch die fünfte Scheibe, die nun stolze siebzehn
Jahre auf sich warten lassen hat, soll nicht aus der Reihe tanzen.
Nachdem man von einem Intro, das schon mal beweist, dass Vargher
das Handwerk der Orchestration durchaus beherrscht, in die
Atmosphäre des Albums versetzt wird, prügelt schon der eigentliche
Opener "Breaking The Circle Of Life" schleppend, aber brutal auf den
Hörer ein. Trotz des eigentlich durchweg langsamen Tempos des Albums
sollen aber auch die Blastbeats nicht zu kurz kommen. So bricht
beispielsweise im sehr symphonischen "Architect Of Death - Lauda"
vor allem im diabolischen Mittelteil ein Gewitter an Kickdrums über
den Hörer ein, welches man so eigentlich nicht erwartet hätte, was
den Song aber ungemein aufwertet.
Wer allerdings denkt, diese
Blastbeats seien die einzige Überraschung in dem Track, wird Augen
machen, wenn diese kurz darauf von einem Part, der schon fast als
Breakdown bezeichnet werden könnte, abgelöst werden, nur um dann in
eine atemberaubende Passage mit Chören und Orchesterklängen
überzuleiten. Das Spektakel ist allerdings keinesfalls vorbei, da
gegen Ende dann, um im musikalischen Fachjargon zu sprechen, über
die Reprise dann in der Coda nochmals das eigentliche Thema
durchgenudelt wird.
Dieses musikalische Niveau, das nun in
den ersten beiden Titeln kontinuierlich hochgeschraubt wurde, zu
halten, hätte ich für unmöglich gehalten. Allerdings packt Vargher
dann im darauffolgenden eher schwarzmetallischeren "The Coronation"
plötzlich so epische Blechbläsermelodien aus und krönt diese gegen
Ende mit einem so fetten Finale, dass sich spätestens jetzt auch die
müdesten Hautzellen zur Gänsehaut zusammengezogen haben.
Auch
die musikalische Verschnaufpause in Form des eher ruhig gehaltenen,
von gregorianisch anmutenden Gesängen ummantelte "Those Who Do Not
Exist" darf natürlich nicht fehlen, um dann über den immer
treibender werdenden "And God Saw" nochmals komplett aufzudrehen, um
im Grande Finale "Towards Your Destruction" nochmal alles an
Atmosphäre rauszuhauen, was noch irgendwie drin war.
Dass die
Scheibe sich musikalisch auf durchweg herausragendem Niveau bewegt,
habe ich, glaub' ich, erwähnt. Dass Vargher darüber hinaus auch noch
jedes verwendete Instrument sowie eine absolut realistisch klingende
Orchestration beherrscht, dürfte inzwischen auch jedem klar sein.
Dass das Album zudem jedoch auch noch unglaublich fett produziert
und authentisch abgemischt ist, ohne auch nur eine Sekunde überladen
zu klingen, hebt das Ganze dann nochmals auf das absolut höchste
Level.
Fazit:
Siebzehn Jahre Wartezeit haben sich
definitiv gelohnt. Vargher liefert mit "A Celebration In Honor Of
Death" unter dem Banner Ancient Wisdom eine Scheibe der Superlative.
Atmosphärisch, fett, eingängig, authentisch - einfach nur geil! Eine
echte Empfehlung nicht nur für Freunde des schwarzen Metalls,
sondern für jeden, der sich in irgendeiner Weise für harte Klänge
begeistern kann!
Punkte 10/10
Anspieltipp: alles
01. Haec Est Mors Secunda
02. Breaking The Circle Of Life
03. Architect Of Death - Lauda
04. The Coronation
05. Those
Who Do Not Exist
06. And God Saw
07. Towards Your Destruction
Marcus E. "Vargher" Norman - Vocals, all Instruments
- Download Review in deutsch
Autor: Sepp