Grabak - Scion
Band: Grabak (D)
Genre: Black Metal
Label: Talheim Records
Album Titel: Scion
Spielzeit: 43:05
VÖ: 31.03.2021
Habt ihr auch eine oder mehrere dieser "Bands"? Diese Bands, von
denen man nur ein Album von anno dazumal im Schrank hat, und obwohl
man das geil findet, sich irgendwie nie so wirklich darum geschert
hat, ob und was da noch gekommen sein könnte? Grabak ist bei mir
eine dieser Bands, und ich habe nur "Encyclopaedia Infernalis" von
2003 und finde es geil.
Aber jetzt, für mich nach gefühlten
20 Jahren und in der Realität nach 4 Jahren des Wartens, gibt es
neues Material der Leipziger, die 2025 ihr dreißigjähriges
Bandbestehen feiern können. "Scion", der Abkömmling, so der Titel
des siebten Full-Lenght-Ablegers der Truppe, erblickt Ende März das
Licht der Welt und bietet direkten, geradlinigen Black Metal mit
deutschen und englischen Texten, welcher immer noch ganz im Geiste
der 2000er klingt und doch den Spagat in neue Zeiten schafft. Dass
die Jungs auch nach all der Zeit und den massigen Mitgliederwechseln
nicht das Feuer verloren haben, hört man in jedem der Stücke, die
kraftvoll und satt klingen.
Aggressive Vocals geben sich mit
druckvollen, dichten Gitarrenwänden die Klinke in die Hand und
überzeugen mit einer dichten Atmosphäre und erzählerischer Struktur,
die vor allem in den deutschen Liedern deutlich wird. Das macht die
englischsprachigen Lieder deshalb aber nicht schlechter. Heutzutage
wählen immer mehr Bands die englische Sprache für ihre Texte, daher
ist es erfrischend, mal wieder "deutsches Liedgut" zu vernehmen,
auch wenn dieses zahlenmäßig auf dem Album unterlegen ist.
Aber nicht nur der Gesang und die Gitarren können auf "Scion"
überzeugen, auch an den restlichen Instrumenten sind wahre Könner am
Werk, was besonders beim versatilen Schlagwerk positiv auffällt.
Besonders gut zur Stimmung passend finde ich die oft präsenten, aber
immer im Hintergrund agierenden Symphonieelemente, die Titeln wie
"Heirs of the Serpent" eine epische Note verleihen.
Besonders
geil ist der längste Song der neuen Platte, "M.A.I.D. - My Art is
Death". Zuerst schwimmt er so ein bisschen ziellos im Fahrwasser der
vorigen Songs mit, was es anfangs schwer macht, ihn einzuordnen.
Doch das hart knüppelnde Drumset und die geniale Bassarbeit, die man
hier besonders gut vernehmen kann, verbünden sich erstklassig mit
den kalten Gitarren und den fast schon schreienden Vocals. Mit 6:06
Minuten ist dieser Song zwar gar nicht so lang, wie man das
vielleicht jetzt vermutet hätte, aber die Leipziger mögen scheinbar
keine Langeweile in ihren Titeln und sehen daher komplett von
Füllmaterial ab. Alle Songs - mit Ausnahme des titeltragenden Intros
- pendeln um die viereinhalb bis sechs Minuten Spiellänge, was die
so schon dichte Atmosphäre nochmals unterstreicht.
Fazit:
Es wird wohl Zeit, dass ich mir die restliche Diskografie zulege,
denn Grabaks neuester Streich ist ein Hammerteil geworden und
verdient sich bei mir massig Punkte und Ausrufezeichen!!!
Punkte: 9,5/10
Anspieltipp: Furia II - Weltenbrand, The
Siren's Song, M.A.I.D. - My Art is Death
01. Scion
02. Epitomes Of Cruelty
03. Furia II -
Weltenbrand
04. Blutkelch
05. The Siren's Song
06. Heirs Of
The Serpent
07. M.A.I.D. - My Art Is Death
08. Black Water
09. Echoing The Sound Of Hell
J.K. - Vocals
C.B. - Guitars
C.L. - Guitars
S.E. - Bass
B.S. - Drums
- Download Review in deutsch
- Homepage
Autor: Godshand