Burn Down Eden - Burn Down Eden

Band: Burn Down Eden (D)
Genre: Melodic Death Metal
Label: Kernkraftritter Records
Album Titel: Burn Down Eden
Spielzeit: 37:36
VÖ: 26.03.2021

Burn Down Eden - Burn Down Eden

Als ich mir dieses Album für die Review aussuchte, merkte ich direkt wieder, dass es von Vorteil ist, wenn man für eine mediale Plattform in Sachen Metal tätig ist. So lernt man immer wieder neue tolle Bands kennen, die einem sonst eventuell verborgen geblieben wären. Die Berliner Burn Down Eden sind so ein Fall, denn so neu sind sie nämlich nicht. Gegründet 2012 kommt Ende des Monats bereits das dritte Album zum Händler eures Vertrauens.
Dieser leckere, selbstbetitelte Melo Death Happen wartet zwar mit nur etwas über 37 Minuten Spielzeit auf, die haben es aber in sich und machen so viel Laune, dass ihr sie im Anschluss garantiert noch mal durch die Boxen jagt.

Der Opener "Sadomasochist From Beyond" startet mit einem kurzen akustischen Intro und legt dann sofort mit hochmelodiösen Gitarrenlinien und kernigem Riffing los. Man jagt regelrecht durch die Nummer und das Schlagzeug gallopiert immer schön nach vorn. Dabei sind Gitarren und Schlagzeug so nah beieinander, dass man sich kaum festlegen kann, wer hier wen antreibt. Was am Ende aber egal ist, denn es fetzt und macht Lust auf mehr. Dieses Mehr bekommt man dann auch gefühlt in jeder Nummer. Die 10 Stücke sind qualitativ so nah beieinander, dass jedes in den Anspieltipps stehen könnte.
Hervorheben möchte ich aber dennoch einen, nämlich "A Bloody Pool Of Angel". Dieses Stück ist mir direkt beim ersten Durchlauf aufgefallen und dieser "Aha-Moment" ist mir bei jedem weiteren immer wieder gekommen. Ehrlich gesagt, weiß ich nicht mal warum!? War es die Stimme von Pether, welche einen Schwarzmetallischen Anstrich hat und sich am Beginn der Nummer anhört wie die von Shagrath (Dimmu Borgir), oder das Intermezzo, welches dich kurz verschnaufen lässt, oder doch die Gitarren, welche auch schon mal einen Hauch Prog mitbringen!? Die Nummer ist so vielschichtig, dass sie einfach ein Aushängeschild des Albums ist. Sie explizit als Anspieltipp zu nennen würde dem Rest gegenüber aber dann doch unfair sein. Denn jedes Stück setzt seine eigenen Akzente und steht "A Bloody Pool..." am Ende in nichts nach.

Was die Truppe auf diesem Album wirklich exzellent hinbekommt, ist dieses Gefühl man höre einen 37 Minuten langen Death Metaller, der sich in 10 Kapitel aufteilt. Sprich man kommt gar nicht auf die Idee, einen Titel zu überspringen, weil es das gleiche wäre als lese man ein Buch und überspringt ein Kapitel. Trotzdem kann man jedes Stück einzeln spielen und dabei auf seine Kosten kommen. Man bekommt einfach alles geboten was das Genre ausmacht. Filigrane hochmelodiöse Gitarrenlinien, kerniges Death Riffing, galoppierende Drums, feine Soli und coole Hooklines. Die Vocals welche wie erwähnt einen Schwarzmetallischen Anstrich haben, aber natürlich auch Death-Growls darbieten, passen ebenfalls perfekt zum musikalischen Konzept und somit präsentiert man sich sehr stimmig. Der Bass ist immer Songdienlich, könnte für meinen Geschmack aber manchmal etwas mehr in Erscheinung treten. Auch der Gesang, welcher wie erwähnt zwar sehr passend ist, hätte hin und wieder weiter vorn sein dürfen. Das ist aber "meckern" auf ganz hohem Niveau und auf die Produktion zurückzuführen.

Fazit:
Zum Frühlingsanfang bringen uns Burn Down Eden einen frischen Happen Melodic Death Metal ins Haus, welcher sich nicht scheut Genre-fremde Elemente zuzulassen und Facettenreich und Detailverliebt daherkommt. Das Album besticht mit feinem Songwriting und lässt die Herzen der Melodic Death Metal Gemeinde höher schlagen. "Burn Down Eden" hebt sich vom Rest des Genres ab, wie es nur wenige Alben in der heutigen, von Veröffentlichungen überfluteten Zeit schaffen. Gehört in jede gut sortierte Metal Sammlung!


Punkte: 9/10

Anspieltipp: alles

Tracklist

01. Sadomasochist From Beyond
02. A Prepper's Prophecy
03. Bizzare Circus
04. A Bloody Pool Of Angels
05. Witch's Scorn
06. Abducted Reality
07. Hurricane Of Greed
08. Law Enforcement Übermensch
09. The Five Horsemen
10. Encounters Of The Unkind

Lineup

Pether - Vocals
William - Guitars
Tomte - Guitars
Marco - Bass
Slaughterhead - Drums

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