Malist - Karst Relict
Band: Malist (RUS)
Genre: Black Metal
Label: Northern Silence
Productions
Album Titel: Karst Relict
Spielzeit: 45:49
VÖ:
12.03.2021
Ein-Mann-Projekte sind etwas, was es wohl am häufigsten im Black
Metal gibt. Und es ist auch völlig egal, ob die Solisten aus den
USA, Bangladesch, Japan oder Russland kommen. Sie alle haben gemein,
dass sie eine Idee haben, die sie umsetzen und der Welt präsentieren
wollen. Mit Malist ist das nicht anders.
"Karst Relict" ist
dabei aber nicht nur sein drittes Album, es bildet auch den
Abschlussteil seiner Trilogie, welche im "Karst Realm" spielt,
seiner eigenen Fantasywelt, einem tristen und von Leiden dominierten
Ort, in der ein totalitär herrschender "King" seine Untertanen
unterdrückt. Und natürlich gibt es den Einen, der sich gegen das
System und den "King" auflehnt und versucht, diesen Kreis aus Leid
und Unterdrückung zu durchbrechen. Soweit, so gut, aber auch nicht
sehr originell auf den ersten, oberflächlichen Blick.
Wenn
also die Geschichte, die erzählt wird, schon keine Katze hinter dem
Ofenrohr hervorlockt, so muss es die Musik als solches richten. Und
die musikalische Darbietung kann durchaus punkten. Der hier
dargebotene Black Metal ist sehr melodisch und wird häufig von einer
dominanten Gitarre bestimmt. Malist schafft es mit einfachen
Mitteln, verschiedene Gefühle klangtechnisch authentisch abzubilden.
Wut, Trauer und Verzweiflung sind nur die prominenten Abbilder
seines Schaffens, welche durch Tempovariationen, Melodieführung und
kleine andere Kniffe erreicht werden. Da Ovfrost als Mann für alles
auch logischerweise die Vocals beisteuert, fallen aber vor allem
beim hin und wieder auftretenden Klargesang Schwächen auf. Der
Keifgesang ist nicht das Problem, dieser kann recht gut kaschieren,
dass er nicht so gut singen kann oder vielleicht gar keine
Gesangsausbildung genossen hat. Deswegen bleibt der Gesang meist
recht simpel und beschränkt sich vorrangig auf das keifende Erzählen
der Geschichte. Viele der Gefühle werden daher über die Instrumente
transportiert.
Die Songs selber sind alle recht ähnlich
aufgebaut, beginnen immer mit einem ruhigen Teil, der das Thema
vorgibt, das dann mit der vollen Instrumentierung wiederholt wird.
Hierbei macht schon der Opener "Remaining Light" eine sehr gute
Figur, geht forsch zur Sache und bringt sich für das restliche Album
gut in Stellung. Doch der anfangs noch gut klingende Start muss bald
der Erkenntnis weichen, dass alle Stücke eben relativ eindimensional
und markante Unterschiede nur schwer bis gar nicht festzustellen
sind.
Von Seiten der Produktion gibt es keine Abstriche zu
machen, denn Northern Silence Productions hat sich mit "Karst
Relict" redlich Mühe gegeben, und diese zahlt sich in einer modernen
und klaren Klangstruktur vollkommen aus.
Fazit:
Bei so
viel Potential, was Ovfrost auf seinem dritten Album feilbietet,
wäre es für die Weiterentwicklung der Band Malist in meinen Augen
essentiell, eine vollwertige Band daraus zu formen, um den Sound
facettenreicher und vielschichtiger zu machen. Dann kann die nächste
Trilogie kommen. Für dieses Album kann ich trotzdem meinen Hut
ziehen und nur anerkennen: nicht von schlechten Eltern.
Punkte: 7/10
Anspieltipp: Remaining Light, Between the
Worlds, Chthonic Trinity
01. Remaining Light
02. Satellite
03. Timeless Torch
04.
A Way Through Limbo
05. Lifeless Ease Of Nonbeing
06. Chthonic
Trinity
07. Descent Into Ruin
08. Between The Worlds
Ovfrost - Vocals, all Instruments
- Download Review in deutsch
Autor: Godshand