Bloodletter - Funeral Hymns

Band: Bloodletter (USA)
Genre: Thrash Metal
Label: Petrichor
Album Titel: Funeral Hymns
Spielzeit: 31:42
VÖ: 22.01.2021

Bloodletter - Funeral Hymns

Mit dem Wink auf ein episches Werk steigen Bloodletter in ihr zweites Machwerk "Funeral Hymns" ein. Noch weht die Thrash-Flagge nicht ganz oben, wohl aber die Metal-Fahne! Denn die Saitenklänge lauten vielversprechend. Ein gutes Dreiviertel der ersten Albumminute bleibt es ruhig, nur um dann unvermittelt einzuschlagen mit Kampfbeat und Rotzgekreische auf galoppierendem Riffwahn deutliche Statements zu setzen. Eine Enttäuschung haben die Herren aus Chicago nicht im Gepäck. Blickt man auf den weiteren Verlauf von "Funeral Hymns" ...nun ja, mal so ausgedrückt.

Das Jahr 2021 startet gerade und alles fokussiert sich auf die Hoffnung, dass es auch wieder die Kurve zurück zu Freiheit und Maximum-Leben kriegt, da knallt diese Bloodletter getaufte Kombo aus Chicago ein Killeralbum ins Spiel. Energien loswerden und Energien tanken - alles zugleich, dieses Album könnte eine Live-Wucht sein. Hoffen wir, dass sich das bald wieder erleben lässt und wir Metalliebhaber den Jungs dann genügend Anlass zum Sprung über den Teich dafür bieten! Denn eines steht mal fest, ruhige Momente finden sich auf dieser Scheibe im ersten und im letzten Song und beide Male für eine Dreiviertelminute; nichts mit kuscheln, jetzt wird abgerockt!

Positive Energie auf brutalem Level, gemixt mit einer Mischung aus Faustschlag-Rotz-Thrash und mitreißender Gitarrenmelodik; mit nichts Geringerem melden die vier Herren ihre Ansprüche auf dem Markt an. Der klassische und zugleich zeitgenössische Thrash in den elf Titeln auf "Funeral Hymns" kommt mit gnadenlos peitschenden Songstrukturen, melodiegeladenen Untermalungen, wahnwitzigen Soli, songvorantreibender Bassarbeit, Nackensport-Riffs für Fortgeschrittene und wohl nuancierter Drumwork daher. Diese prescht nicht nur, sondern arbeitet in die galoppierenden Aggressionen auch noch die eine oder andere kleine Beat-Finesse ein. Gewürzt ist das Ganze mit einer Prise neuer Ansätze und Anleihen. Die oft sehr präsenten und dennoch untermalend laufenden Gitarrenmelodien in den Songs geben eine willkommene Abwechslung und wissen sich der Stimmung anzupassen. Gleichwohl übertreiben es Bloodletter mit der Melodik aber auch nicht. Gedanklich könnte man die eine oder andere Stelle als klassische Heavy-Melodiekreation fortsetzen, aber der Thrash-Geist ist so präsent, dass sich schlicht eine willkommene Kollaboration ergibt.

Fazit:
Bloodletter liefern eine knallharte Thrash-Scheibe, die auf die Energiedrüse drückt und neben den vielen hyperschnellen und rohen Parts auch sehr melodiöse, aber top verwobene Melodien aus dem Saitenschwingergeschwader präsentiert, ein paar kleine aber feine Soli sind das Bonbon obenauf. Wenn einen die Energien des Albums packen, es immer wieder Spaß macht, sich die Mucke reinzuziehen, vom Gehörten auch ordentlich was hängen bleibt und die einzelnen Muster sich zu etwas Komplexerem verbinden, wobei der Körper, egal ob vor der heimischen Anlage, im Wohnzimmer bei Freunden, auf dem Saalboden oder auf der zertrampelten Festivalwiese, sicherlich gleichermaßen im Bewegungsdrang zwischen Springen, Wogen und Bangen aufgeht, dann passt das! Sicher können auch Bloodletter noch was lernen und über sich hinauswachsen, ihre Musik noch präsenter gestalten und mit einem Quentchen weiterer Wandlungsfähigkeit ausstatten, aber hey, "Funeral Hymns" ist der zweite Langspieler der US-Amerikaner und da liefern sie schon ordentlich was ab. Genau diesen Weg müssen Bloodletter weiter beschreiten und meine Vorfreude auf das dritte Album schlägt jetzt schon Purzelbäume! Klasse gemacht.

Punkte: 9/10

Anspieltipp: alles

Tracklist

01. Absolution Denied
02. The Grim
03. Funeral Bell
04. Burnt Beyond Recognition
05. Death Masks
06. Mark Of Justice
07. Blood, Bone & Ash
08. Guillotine
09. Disinterment
10. Hang
11. I Am The End

Lineup

Peter Carparelli - Vocals, Guitars
Pat Armamentos - Guitars
Adam Payne - Bass
Zach Sutton - Drums

Informationen