Trail Of Blood - Closer To God

Band: Trail Of Blood (D)
Genre: Thrash / Death Metal
Label: Kernkraftritter Records
Album Titel: Closer To God
Spielzeit: 36:18
VÖ: 09.10.2020

Trail Of Blood - Closer To God

Am 09. Oktober ist es soweit: Die deutsche Thrash & Death-Truppe Trail Of Blood veröffentlicht ihr drittes Studioalbum "Closer To God" via Kernkraftritter Records.

Eine Positivmeldung gleich vorweggenommen: Trail Of Blood beweisen ziemlich kongruent, dass sie ihre Riffs als Frontalangriffswaffe verstehen und auch nicht müde werden, damit ins Gefecht zu zielen. Ihr rifftechnischer Ideenreichtum und der Spielfaible können schnell berauschend wirken. Passendes Kanonenfeuer zum Frontalangriff wird gleich mitgeliefert und so zeigen sich die Drumworks weder langweilig, noch stoisch. Im Gegenteil; zu den rifftechnisch in Thrash-Manier kreierten Soundladungen gesellen sich hier nicht selten Blastbeat-Batterien, die unheimlich stark einhergehen sowie einige überraschend vielseitige Beatstrukturen. Der Bass rockt sich konform durch die Songs und solistische Gitarren-Alleingänge werden auf der Scheibe gern gehört, könnten aber noch extensiver sein.

So weit, so gut. Die vier Herren von Trail Of Blood haben sich einer durchschlagenden Liaison verschrieben und mischen die Extreme. Zum wutfeuernd donnernden Thrash gesellt sich martialisch tiefer Death Metal. Und hier kommen wir langsam zu der Crux. Der Gesang sucht sich von Song zu Song seine Linie, enthält an den meisten Stellen aus dem Todesmetall gewohnte dröhnende Growls und bricht hier und da mit den Speischreien aus dem Thrash-Gefüge aus. Letztere bekommen aber teilweise auch einen recht tiefen Anklang. Nun möchte ich keineswegs die Leistung abwerten, doch scheint der Gesang doch zu sehr hinter den Möglichkeiten zurückzubleiben und präsentiert sich reizlos. An vielen Stellen klingen die Gesangsparts sehr gleich und die dem allgemeinen Soundgewand tief angepasste Stimme wirkt durch eben jene Anpassung dauerhaft zu fad.
Ähnlich verhält es sich mit dem Sound der Saiteninstrumente, die zwar so einige hervorragende Steilvorlagen abliefern, sich aber doch gleichzeitig ineinander verlieren. Die so erzeugte - schlicht zu tief klingende - Monotonie dröhnt auch in Kombination mit einer nicht ganz fein abgestimmten Produktion zu dumpf und gleicht gedämpft übereinanderliegenden Klangteppichen. Und insbesondere durch die aus dem Death Metal gezogene Betonung auf die Tiefen, wofür ich eigentlich immer zu haben bin, verstärkt sich dieser Effekt aber.

Fazit:
Trail Of Blood liefern astrein metallisches Spiel, das sich vor allem im spaßmachenden Hammer-Riffing und ekstatischem Drum-Feuerwerk zeigt. Insgesamt jedoch wirkt das Album durch die viele Tiefenbetonung sehr dumpf, was durch eine nicht ganz ausgewogene Produktion noch untermalt wird und sich in etwas monotoner Einheitlichkeit auswirkt. Sicher begründen sich viele der stilistischen Elemente schon in der ureigenen Mischung aus Thrash und Death. Auch, wenn gerade letzteres die voll ausgelebte Ambition zur Tiefe mit sich bringt, erschlagen die vielen tieftönenden Klangelemente allerdings sowohl die vorhandene Glanzleistung innerhalb der Werke, als auch den Hörer von Zeit zu Zeit. Der Ansatz ist richtig gut, die Umsetzung bedarf noch Verbesserung. Dennoch bleibt Hörspaß übrig.

Punkte: 7,5/10

Anspieltipp: The Great Equestrienne, Until The Light Takes Us All

Tracklist

01. Shedding Ov A God
02. Closer To Heaven
03. The Great Equestrienne
04. The Abyss
05. He Who Has Spoiled The Flesh
06. Until The Light Takes Us All
07. Jesaja 14 12
08. Lunarrpryest
09. Take Another Lamb (Bonus Track)

Lineup

Florian Ewert - Vocals, Guitars
Jörg Streuber - Vocals, Guitars
Tobias Foedisch - Vocals, Bass
Andy Herrmann - Drums

Informationen