Mad Max - Stormchild Rising

Band: Mad Max (D)
Genre: Heavy Metal / Hard Rock
Label: Steamhammer / SPV
Album Titel: Stormchild Rising
Spielzeit: 50:27
VÖ: 21.08.2020

Mad Max - Stormchild Rising

Manchmal ist es schon ein wenig kurios, wie man als treuer Anhänger der melodischen Rock und Metal Szene eine seit 1981 aktive Band wie Mad Max sein Leben lang geschickt umschifft hat.
In diesem Fall kenne ich nämlich die Bands der einzelnen Recken hier sehr gut, in denen sie JENSEITS ihrer aktuellen Truppe aktiv sind und waren.
So könnte ich sagen:
Bei Mad Max singt der Sänger von Casanova, Wolfpakk und Michael Schenkers Temple of Rock.
Den Sechssaiter bedient er ebenso und bekommt Verstärkung vom Gitarristen der leider recht unbekannten Band Tanner, und am Schlagzeug hört man den Drummer von Phantom 5 und Jaded Heart die Felle verwöhnen.
Jüngstes Mitglied am Bass ist dann der Viersaitenzupfer von Evidence One oder Domain.

Mad Max selbst allerdings war für mich immer eher unterm Radar.
Die Mucke, die die Junge auf ihrem vierzehnten Album spielen, ist im Grunde eine stilistische Schnittmenge aus allen erwähnten Bands.
So gibt es vom schnellen Opener "Hurricaned" über den fetzigen Mid Tempo Rocker "Eyes of Love", den selbst Bonfire nicht hätten besser machen können, bis hin zum sleazy bluesig stampfenden "The Blues ain't no Stranger", bei dem Gitarrensolo Fans dank Stryper Klampfer Oz Fox auf ihre Kosten kommen, gibt es durch die Bank herrlich melodische Riffs, eine knackige Rhythmussektion, herrlich melodischen Gesang und schöne Solos en masse.

Obendrein gibt es ein Cover des Rough Cutt Klassikers "Take Her", auf dem sich niemand geringeres als Originalsänger Paul Shortino die Ehre gibt und der finale Titel ist eine alternative Version des melodischen Stampfers "Ladies and Gentlemen" mit Gastgesang und dem Kinderchor einer Musikschule aus NRW. Hier wagt man sich sogar teilweise an deutsch sprachige Textpassagen, was mir persönlich recht gut gefiel.

Fazit:
Neu oder spektakulär ist hier nichts, dafür ist alles extrem eingängig, teils schön hymnisch und abwechslungsreich.
Wenn man unbedingt kritisieren will, könnte ich höchstens anbringen, dass mir die Refrains besser gefallen hätten wenn sie etwas Chorus lastiger, also mehrstimmiger ausgefallen wären. Vielleicht wäre zudem noch eine schöne Ballade passend gewesen, denn bei der hier zelebrierten Stilistik erwartet man so eine Nummer fast.
Fans der erwähnten Bands aus alten Tagen machen hier kaum was falsch, denn Mad Max bedienen genau diese und somit sicher auch die Anhänger ihrer eigenen Linie. In mir erweckte das neue Album jedenfalls die Neugier, auch mal ältere Werke intensiver zu durchleuchten.

Punkte: 8/10

Anspieltipp: Eyes of Love, Ladies and Gentlemen, The Blues Ain't No Stranger

Tracklist

01. Hurricaned
02. Talk To The Moon
03. Eyes Of Love
04. Ladies and Gentlemen
05. Mindhunter
06. Rain rain
07. Gemini
08. Kingdom Fall
09. The Blues Ain't No Stranger
10. Take Her
11. Busted
12. Ladies And Gentlemen (Single Edit, Bonus Track feat. Detlev Jöcker and the Rock and Roll Children)

Lineup

Michael Voss - Vocals, Guitars
Jürgen Breforth - Guitars
Thomas "Hutch" Bauer - Bass, Vocals
Axel Kruse - Drums

Guest Musicians:

Paul Shortino - Vocals
Detlev Jöcker - Vocals
Oz Fox - Guitars

Informationen