Sepulchral Curse - Only Ashes Remain
Band: Sepulchral Curse (FIN)
Genre: Death Metal
Label:
Transcending Obscurity Records
Album Titel: Only Ashes Remain
Spielzeit: 44:59
VÖ: 31.07.2020
Nachdem 2014 und 2016 zwei Singles erschienen sind, entschlossen
sich die fünf Finnen von Sepulchral Curse nun dazu, die volle Länge
zu gehen und ihr Debütalbum "Only Ashes Remain" herauszubringen.
Das Artwork eines Albums ist meistens der erste Kontakt zu dem
Album und ihm sollte daher auch besondere Aufmerksamkeit gewidmet
werden. Hier sehen wir eine, in Erdtönen gehaltene, vor langer Zeit
zerstörte Stadt mit einem überdimensionierten Skelett in der Mitte
des Covers. Diese liegen unter einem leuchtend schwarz-blauen
Himmelszelt und scheinen langsam zu verfallen, sodass am Ende nur
noch Asche übrig sein wird. So wie es uns auch der Albumtitel
bereits verrät.
Beim Hören streift der Hörer aber nicht nur
musikalisch durch diese stille Einsamkeit einer zerstörten Welt, die
das Artwork beschreibt, sondern hat auch das Gefühl, eine Zeitreise
in genau jene Schlachten zu unternehmen, die dieses dystopische Bild
hervorgerufen haben.
Der erste Song schmeißt mich innerhalb
von Sekunden mitten ins Geschehen. Ein peitschendes Schlagzeug,
groovige, abwechslungsreiche Riffs und die Growls, die wie eine
donnernde Schuttlawine alle mitreißt, die eben noch friedlich auf
der Couch saßen. Zwischenzeitliche Mid-Tempo-Phasen lassen genug
Zeit, um sich von dieser anfänglichen Naturgewalt wieder zu erholen
und um ein wenig Orientierung zu gewinnen. Doomlastiger Mittelpart,
überraschend keifende Screams und mehrere Tempowechsel machen Lust
direkt weiterzuhören, ein sehr gelungener erster Song eines ersten
Albums.
Leider kommen die weiteren Songs kaum an dieses
Niveau heran. Das Tempo verlagert sich zusehends in einen sehr
schleppenden und langwierigen Trott, der ab und an zwar noch durch
plötzliches Schlagzeug-Geballer und quälende Schreie durchbrochen
wird, aber diese sind leider immer nur ein kleiner Lichtblick in der
gefühlt aufkommenden Gleichförmigkeit der Songs. Dass es nur einen
Song gibt, der kürzer als fünf Minuten ist, spielt diesem Gefühl
sogar noch in die Karten.
Der eine Song unter 5 Minuten,
"Church Of Loss", ist dafür wieder einer der schnelleren auf diesem
Album, kann mir als Hörer aber trotz des abwechslungsreichen
Schlagzeuges nicht mehr viel Neues bieten.
Der letzte Song
lohnt sich aber dennoch wieder, denn hier geben die Jungs nochmal
alles und liefern einen komplexen, gut durchdachten und fesselnden
11-Minuten-Knaller. Hier schafft es Sepulchral Curse durch gekonnte
Überleitungen und den Wechsel von verschiedenen Genreeinflüssen, wie
Doom und Black Metal, wieder ein solides Gesamtbild zu erzeugen.
Die Produktion ist nicht schlecht, lässt aber noch Spielraum
nach oben. So sind beispielsweise die Tomtoms in dem Song "Eyes
Inside" kaum zu hören, was jetzt nicht unbedingt dramatisch ist,
aber eben nicht solide umgesetzt.
Fazit:
Sepulchral Curse
können zwar mit ihrem Debütalbum durch einige komplexe Passagen und
spannenden Gitarrenriffs auf sich aufmerksam machen, aber leider
noch nicht überzeugen. Hardcore Fans des finnischen Death Metals
mögen hier auf ihre Kosten kommen, wobei auch hier zusagen ist, dass
die Songs von ihrer Komplexität nicht an Demilich heranreichen und
leider auch nicht so drückend und wild daher kommen wie bei Demigod,
um nur zwei der Bands zu nennen, aus deren Schatten sich Sepulchral
Curse versuchen muss herauszuspielen.
Punkte: 5/10
Anspieltipp: From Within The Bowels Of The Earth
01. From Within The Bowels Of The Earth
02. Swarming Blackness
03. Into The Depths Unknown
04. Eyes Inside
05. Church Of Loss
06. Dead Stars Drawing Spirals
07. Maan Tuhkien Uneen
Kari Kankaanpää - Vocals
Jaakko Riihimäki - Guitars
Aleksi
Luukka - Guitars
Niilas Nissilä - Bass
Tommi Ilmanen - Vocals,
Drums
- Download Review in deutsch
Autor: Jonny