Burden Of Life - The Makeshift Conqueror
Band: Burden Of Life (D)
Genre: Progressive Metal
Label:
Noizgate Records
Album Titel: The Makeshift Conqueror
Spielzeit:
59:10
VÖ: 13.03.2020
Burden Of Life kenne ich nun schon, seit sie 2009 den Metal Only
Band Contest gewonnen hatten und standen für mich spätestens seit
"The Vanity Syndrome" für Melodeath in Vollendung. Dementsprechend
hoch war auch meine Vorfreude, als ich lesen durfte, dass die vier
Regensburger im März eine neue Scheibe präsentieren werden.
Entsprechend groß war aber auch meine Verwirrung, als das Ganze dann
als Progressive Metal deklariert wurde.
Auch als ich dann das
erste Mal in "The Makeshift Conqueror" reingehört habe, musste ich
doch nochmal nachschauen, ob das schon das richtige Album ist...
Auch wenn es unverkennbar Kötti ist, der da singt, klingt alles
komplett anders als erwartet, aber irgendwie doch nach Burden Of
Life und, was wohl die Hauptsache ist, unfassbar geil!
Die
jetzt überwiegend cleanen Vocals werden hier in Perfektion in alle
Richtungen ausgereizt, egal ob episch ("Anthem Of The Unbeloved"),
rau und druckvoll ("Geistesblitz"), oder gefühlvoll und sanft
("Trust My Own Heart") - sie passen einfach immer perfekt, genauso
wie die aggressiven Growls in den an die Wurzeln der Band
erinnernden Titel wie "Goddess Of The River".
Musikalisch ist
wirklich alles vertreten - akustische Gitarren und Klaviersounds
treffen auf brachiale Riffs, Blastbeats auf Samba-Rhythmen,
harmonische Akkordwechsel auf ekelhafte Dissonanzen, brutale Grunts
auf herzzerreißende Chöre und, was mein Herz auf diesem wie auf
jedem Burden Of Life Album höher schlagen lässt, sind die
zahlreichen Basssoli! Man kann in so einer kurzen Review gar nicht
auf alle musikalischen Elemente eingehen, da "The Makeshift
Conqueror" so unfassbar vielseitig ist und kein Takt dem anderen
gleicht; weder im Metrum, noch in der Tonart, geschweigedenn der
Stilistik. Wo eben noch die Haare gekreist werden, muss sich an der
nächsten Stelle auch der härteste Headbanger schon fast ein Tränchen
verdrücken, weil die Musik einfach unter die Haut geht. Und auch
wenn inzwischen hauptsächlich Melodien und klarer Gesang im
Vordergrund stehen, werden auch Fans der alten Schule ausgiebig
bedient, wenn hin und wieder Köttis Wahnsinn (wie vor allem in
"Selling Our Fate") durchblitzt.
Der Sound ist wie gewohnt
absolut perfekt. Die Kompositionen könnten durchdachter und
komplexer kaum sein, sind aber trotz all der allgegenwärtigen
Verrücktheit unglaublich eingängig. Jeder Ton klingt so, als müsste
er genau an der Stelle stehen, wo er geschrieben wurde. Und nach
einer Stunde Achterbahnfahrt durch alle erdenklichen musikalischen
Genres und nach dem epischen Finale "The Makeshift Conqueror Pt.
II", welches nochmal in gewohnter Manier die vergangene Stunde
zusammenfasst, lässt mich dieses Album wieder einmal - noch mehr als
all seine Vorgänger - sprachlos zurück.
Fazit:
Burden Of
Life zeigen aufs Neue, dass Genie und Wahnsinn sehr nah beieinander
liegen, musikalisch allerdings einfach perfekt harmonieren. Ich
wollte diesem Album ja eigentlich elf Punkte geben, aber unser
"böser" Chefredakteur hat es leider untersagt. Aber hier im Fazit
stehen definitiv elf von zehn Punkten!
Punkte: 10/10
Anspieltipp: alles
01. The Makeshift Conqueror Pt. I
02. Geistesblitz
03.
Goddess Of The River
04. Anthem Of The Unbeloved
05. Sealing
Our Fate
06. Pisces
07. Regression (Goddess Return)
08.
Trust My Own Heart
09. The Makeshift Conqueror Pt. II
Christian Kötterl - Vocals, Guitars, Keys
Michael Schafberger
- Guitars
Karl-Arnold Bodarwé - Bass
Matthias Babl - Drums
Guest Musician:
Luisa Funkenstein - Vocals, Piano in
Trust My Own Heart
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Autor: Sepp