Fluisteraars - Bloem

Band: Fluisteraars (NL)
Genre: Black Metal
Label: Eisenwald
Album Titel: Bloem
Spielzeit: 33:41
VÖ: 28.02.2020

Fluisteraars - Bloem

Die Flüsterer sind wieder zurück. So kann man es sich zumindest vorstellen, wenn man die Band vorher schon kannte. Ich kannte die Niederländer bisher noch nicht, was mir immerhin einen echten ersten Eindruck frei von Erwartungen ermöglicht (mit der Ausnahme, dass es Black Metal geben soll).

Schaut man sich nun die nackten Fakten an, fällt als erstes die recht kurze Spielzeit auf. Immerhin fünf Jahre sind nach dem Erscheinen des Vorgängers "Luwte" vergangen und auch in der Zwischenzeit gab es nur zwei kleine Veröffentlichungen. Zumindest kann man davon ausgehen, dass es keine Lückenfüller geben wird, denn welche Lücken sollen bei einer guten halben Stunde noch zu füllen sein?

Mit dieser Frage startete ich in das Album und musste nach dem ersten Durchlauf feststellen, dass es da doch scheinbar noch einige Lücken gab, die Fluisteraars noch mit ultra-oft repetitiven Tonfolgen zu füllen gewusst haben. Nicht nur bereits im zweiten Song "Nasleep", sondern vor allem im dritten Song "Eeuwige Ram" (und jedem weiteren) wirkt die Musik geradezu hypnotisierend und einschläfernd. Nimmt man die ersten 21 Sekunden, in denen das Hauptmotiv einmal gespielt wird und stellt es sich auf die gesamten 6 Minuten und 21 Sekunden in Dauerschleife vor, wird es schnell langweilig. Schablonenhaft werden die einzelnen Teile der Musik aneinandergelegt, um daraus ein Lied zu "zimmern". Zugegebenermaßen ist dies nicht 100 % stimmig, denn im Textabschnitt gibt es die Melodik so nicht, aber deswegen bleibt das Lied höhepunktelos. Dass es trotzdem eine gewisse Stimmung bietet, liegt an der verträumten Art, die ein gewisses, unbestimmbares Fernweh auslöst. Eine solche Stimmung findet man für gewöhnlich im Post-(Black) Metal und Genrenachbarn wie Sleaze, Shoegaze und z.B. auch bei den bereits aufgelösten Hel, die zwar dem Pagan Metal zugerechnet werden, aber ähnliche Gefühlswelten aufzubauen vermochten.

Weiter lässt sich beim Träumen und Wegdämmern noch geradeso feststellen, dass die Texte seeeehr sparsam gesät wurden. Wenn wir dazu ein letztes Mal "Eeuwige Ram" als Beispiel heranziehen, kann man hier drei "Textcluster" ausmachen, von denen zwei relativ am Anfang eingestreut werden und nach einer langen Bridge der dritte Textabschnitt platziert wird. Dieser klingt dann wieder instrumental aus, was das Lied insgesamt sehr in die Länge zieht und die 6:21 Minuten eher wie 9 oder 10 Minuten wirken lassen. Für mich hat sich das nicht gut angefühlt, aber so etwas hinzukriegen ist sicherlich auch eine Form von Kunst. Dazu muss man noch ergänzen, dass dieses Dahinsiechen kaum noch etwas mit Black Metal zu tun hat, weil es einfach belanglos und ziellos ist. Der bandeigene Terminus "Blackened Psychedelic Folk-Rock" passt da wirklich besser.

Das große Problem, was ich mit "Bloem" habe, ist, dass diese verträumte Pseudoromantik das ganze Album in eine Art Dämmernebel einhüllt und mich als Hörer förmlich in den Schlaf wiegt. Vermutlich habe ich in den spärlich verteilten, unverständlichen Texten die Botschaft nicht herausgehört.

Fazit:
Keine kompositorischen Höhenflüge, keine ausgefeilten Melodien, keine Dramaturgie, und jetzt kommen wir zu den negativen Punkten des Albums... Tut mir leid, das war Sarkasmus. Manchmal muss man aber eine Art Galgenhumor an den Tag legen, um nicht komplett böse zu sein und aus dem Rahmen zu fallen. Fluisteraars jedenfalls sind mit ihrem dritten Werk aus gar keinem Rahmen gefallen, dazu war die Musik zu eintönig.

Punkte: 4/10

Anspieltipp: keine

Tracklist

01. Tere Muur
02. Nasleep
03. Eeuwige Ram
04. Vlek
05. Maanruïne

Lineup

B. Mollema - Vocals
T. Cochrane - Trompet, Trombone
M. Koops - Guitars, Bass, Drums, Piano, Tambourine, Timpani

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