Nightfear - Apocalypse

Band: Nightfear (E)
Genre: Heavy / Power Metal
Label: Fighter Records
Album Titel: Apocalypse
Spielzeit: 56:03
VÖ: 05.02.2020

Nightfear - Apocalypse

Die 2008 in Madrid gegründete spanische Power Metal Truppe Nightfear veröffentlicht hier ihre dritte Scheibe und entging bislang meiner Aufmerksamkeit. Umso willkommener ist mir da nun die Gelegenheit, dies mit dem neuen Werk ändern zu können. Und als die fünf Recken mit dem Opener verkünden "We Are Back" klingt das akustisch stählerne Vergnügen doch überraschend hochwertig.

Eine druckvolle, satte Soundproduktion, pfeilschnelle Twin Lead Riffs, rasend schnelle Drums und eine extrem hohe Melodiedichte schlagen dem Hörer entgegen. Dann ertönt die Stimme des Shouters Lorenzo Mutiozabal und entpuppt sich klanglich als Mixtur aus Gamma Ray / Primal Fears Ralf Scheepers, Helloweens Kiske und leichten Dickinson Anleihen. Und damit wäre dann auch gleich die musikalische Bandbreite an Einflüssen der Band abgedeckt, denn genau diese Richtung wird vom Genre her bestens bedient.

Das Songmaterial bewegt sich dann auch überwiegend auf schneller ballerndem Bangerniveau mit entsprechend melodischen Refrains und sehr sauber eingebundenen Gitarrensoli, in denen die Sechssaiter-Fraktion wirklich zu brillieren weiß. Abwechslung zeigt sich in Stücken wie dem phasenweise etwas im Tempo gedrosselten "Living Your Life", dem leicht thrashigen Instrumental "Psichokiller" (tatsächlich mit "i" geschrieben, vermutlich wegen "instrumental") und das überlange, abschließende "Angels Of Apocalyse", das zunächst als epische Ballade mit leichtem Wild West Flair (inklusive Morricone-Geflöte) beginnt, dann zum hymnischen Stampfer mutiert und am Ende nochmal die Temposchraube auf Maximum dreht.

Das Problem, welches hier vorliegt, ist leider, dass man dies alles so oder ähnlich schon bei zahlreichen anderen Bands gehört hat. Die technische Qualität und die Arrangements sind zwar sehr hochwertig und auch die mehrstimmigen Choräle sind schön anzuhören, doch es bleibt einfach irgendwie kaum was hängen. Es fehlt mir zu sehr an wirklichen Ohrwürmern, Killer Riffs oder Einladungen zum Mitsingen. Wem dies alles nicht weiter wichtig ist, der wird hier aber bestens unterhalten.

Fazit:
Qualitativ können Nightfear absolut überzeugen und Freunde der zum Vergleich herangezogenen Bands sollten definitiv ein Ohr riskieren. Mir persönlich fehlten einfach die großen Momente und die Songs, die mich nicht mehr loslassen. Wer aber Lust hat auf eine knappe Stunde amtlich knallenden Power Metal mit schnellem Tempo und viel Melodik, der sollte hier bestens aufgehoben sein.

Punkte: 7,5/10

Anspieltipp: We Are Back, Through The Stars, Angels Of Apocalypse

Tracklist

01. We Are Back
02. Shine
03. Living Your Life
04. A Better World
05. The Stranger
06. Psichokiller
07. Through The Stars
08. Nuclear Winter
09. The Evil In You
10. Angels Of Apocalypse

Lineup

Lorenzo Mutiozabal - Vocals
Manuel Moreno - Bass
Ismael Retana - Guitar
Ángel Fernández - Guitar
Osckar Bravo - Drums

Informationen