Dreamlord - Disciples Of War
Band: Dreamlord (GR)
Genre: Heavy / Thrash Metal
Label: No
Remorse Records
Album Titel: Disciples Of War
Spielzeit: 50:50
VÖ: 20.12.2019
Bevor das Jahr zu Ende geht, haben einige wenige Label noch was
in petto, was an die metallische Hörerschaft herangetragen werden
soll. No Remorse Records legt dieser Tage das neue Album der
Griechen Dreamlord vor, welches den herausfordernden Titel
"Disciples Of War" trägt. Obwohl man im Jahre 2007 eine self-titled
"CD" veröffentlichte, zählt die Band diese nicht als Debütplatte,
sodass das jetzt vorliegende Werk diesen "Titel" für sich
beanspruchen darf.
Steigen wir nun in den Sound ein, den die
Band nahe an Größen wie Metallica, Megadeth und Testament ansiedeln
möchte. Das Erste, was man beim Hören mitbekommt, ist die Energie,
mit der Deamlord an ihre Kompositionen rangehen. Spielfreude, ein
paar nette Soli und ein solides Klanggerüst, von Gitarren
geschaffen, was den Spirit der späten 80er und 90er Thrashzeit
atmet. Da man überall, wo man hinsieht, sehr spezifische Vorbilder
genannt bekommt, ist es schwierig, diese nicht als Vergleich
heranzuziehen. Schaut man sich Testaments frühe Werke aus der eben
genannten Zeit an, fällt auf, dass die Griechen weniger grooven. Die
US Amerikaner haben so einen bestimmten Groove, den sie für sich
entdeckt haben und der sie sehr eindeutig charakterisiert. Etwas
derartiges geht Dreamlord (zumindest bisher) noch ab. Aber etwas,
was man abseits eines Wiedererkennungsmerkmals haben kann und
sollte, sind so Eigenschaften wie Einzigartigkeit, Varianten- und
Ideenreichtum. Denn wenn man nicht auf die Liedtitel schaut, stellt
man quasi keinen Unterschied zwischen dem Opener "Out for Blood" und
dem zweiten Song "Disciples of War" fest. Selbst das Solo klingt
identisch. Wie kann das sein? Eine Verwandtschaft dritten Grades zu
Metallica und Megadeth konnte ich leider nicht nachweisen.
Das bereits mit einem Video versehene "The 11th Hour" dreht die
Geschwindigkeit ein wenig runter, was echt gut tut, weil so die
Heavy-Seite besser zur Geltung kommt. Generell lässt sich sagen,
dass die Gitarren melodiearm sind, was übrigens auch auf den Gesang
zutrifft. Da gibt es kaum/keine Impulse, die erahnen lassen, dass
aus dem 08/15-Schema ausgebrochen werden soll oder wird. So bleibt
es bei durchweg kehligem Schreigesang.
Die Produktion gefällt
mir, stellt sie doch niemanden in den Vordergrund oder übersteuert
etwas. Für die harten Gitarren und den kehligen Gesang hat man genau
die richtige Portion Dreck dringelassen, damit es nicht klinisch
sauber klingt.
Fazit:
Grundsolide Musik, die niemandem
wehtut und, noch viel schlimmer, niemandem wehtun will.
Normalerweise ist man im Thrash etwas anderes gewohnt, aber die
Mischung mit Heavy Metal (vor allem, was die Soli angeht) weicht
alles etwas auf und macht es auch etwas belangloser. So, wie manche
gern Whiskey pur trinken und andere ihn mit Cola mischen.
Punkte: 5,5/10
Anspieltipp: Aggressive Denial
01. Out For Blood
02. Disciples Of War
03. The 11th Hour
04. Humanity Enslaved
05. Aggressive Denial
06. Infratricide
07. Blinded Eyes
08. Act Of God
09. Outcast
10.
Uncompromised
Babis Paleogeorgos - Vocals, Guitars
Yiannis Glykiotis -
Guitars
Christos Peveretos - Bass, Backing Vocals
Nikos
Kousounis - Drums
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Autor: Godshand