Officium Triste - The Death Of Gaia

Band: Officium Triste (NL)
Genre: Death / Doom Metal
Label: Transcending Obscurity Records
Album: The Death Of Gaia
Spielzeit: 55:55
VÖ: 13.12.2019

Officium Triste - The Death Of Gaia

Seit nunmehr einem viertel Jahrhundert "schleppen" sich die Doom Metaller von Officium Triste durch die Metal-Landschaft. Mit "The Death Of Gaia" steht nun ab Freitag dem 13. Dezember das 6. Album der Niederländer beim Händler eures Vertrauens. Das Album behandelt grob gesehen den Untergang der Menschheit und erzählt auch gleich mal, warum das so ist. Wer mich kennt, weiß, dass ich mir ein Album mindestens 5 bis 6 Mal intensiv zu Gemüte führe, bevor ich anfange zu schreiben. Dieses hier habe ich mir allerdings so oft reingezogen wie keine andere Platte zuvor, von der neuen Negator vielleicht mal abgesehen.

"The Death Of Gaia" ist so ein Album, von dem man einfach nicht genug bekommen kann. Hier gibt es nämlich hoch-anspruchsvollen Death-Doom, der dich auch noch sofort mit auf die Reise nimmt, und um die volle Kraft und Wirkung die dieses Album erzeugt erleben zu können, muss man es auch unbedingt am Stück durchhören. Dies hier wird meine erste Review in der ich kein einziges Stück erwähnen werde, weil nur alle zusammen die perfekte Wirkung auf den Hörer erzeugen können.

Die ausgeklügelten Stücke bestechen vor allem durch ihre Symbiose aus schweren Death/Doom Riffs, teilweise flirrenden Leads und feinen melancholischen, (an)klagenden Melodien, welche immer wieder auch von Cello und Violine kommen oder als Piano-Part. Das Schlagzeug fügt sich gekonnt in das Geflecht ein und gibt der Musik den entsprechenden Kick, ohne dabei die "zarte" Seite zu zerstören. Auch hört man immer schön die Basslinie, welche sich aber nie aufdrängt, sondern den Nummern einfach den perfekten Tiefgang verpasst.

Ich habe auch selten diese Art von Musik gehört, die trotz ihrer "Langsamkeit" so abwechslungsreich gestaltet ist. Hier gibt es Tempowechsel, ohne wirklich das Tempo zu wechseln (man muss halt hinhören) und Breaks an Stellen, wo man sie nicht vermutet. So muss das!!! Wenn man das Tempo dann doch mal etwas deutlicher (einmal sogar rasanter) anhebt, dann passt es einfach perfekt, vor allem wenn man das im Kontext zur entsprechenden Nummer sieht.

Nicht zuletzt die Gastmusiker tragen zum Gelingen bei. Die virtuosen Violinen- und Cello-Klänge betonen schön die melancholischen Melodien und die Gast Vocals, welche als female und male clear Vocals oder auch als "Elektro"-Stimme (mir fällt kein anderes Wort dafür ein) daherkommen, bilden einen schönen Kontrast zu Pims tiefen Death Growls. Das Album Endet nach fast 56 Minuten, passend zum Thema der Scheibe, mit Pulsschlag und einer Kardio-Linie, die natürlich als Nulllinie endet.

Wenn ich schon die ganze Zeit die Musik hier bewundernd abfeiere, dann darf natürlich das Lob für die klasse Produktion nicht fehlen. Hier gibt es nur eines zu sagen; besser kann man das hier Gehörte nicht in Szene setzten, und obwohl das eine glasklare Produktion geworden ist, wirkt das Album zu keiner Sekunde überproduziert oder steril. Verantwortlich dafür sind Hans Pieters und die Band selbst für den Mix (People's Noise, NL) und Greg Chandler (Priory Recording Studio, UK) für das Mastering.

Fazit:
"The Death Of Gaia" ist ein Death/Doom Album der Extraklasse. Hier trifft die Macht des Dooms auf zerbrechliche, melancholische Melodien und verschmilzt mit diesen zu einer perfekten Symbiose. Um es mal im Preisverleihungsmodus auszudrücken – Anwärter auf den Titel "Album des Jahres" in der Kategorie Death / Doom Metal ist "The Death Of Gaia" von Officium Triste.

Punkte: 10/10

Anspieltipp: alles

Tracklist

01.The End Is Nigh
02. World In Flames
03. Shackles
04. A House In A Field In The Eye Of The Storm
05. The Guilt
06. Just Smoke And Mirrors
07. Like A Flower In The Desert
08. Losing Ground

Lineup

Pim Blankenstein - Vocals
Gerard de Jong - Guitars
William van Dijk - Guitars
Theo Plaisier - Bass
Martin Kwakernaak - Keyboards, Acoustic Guitars
Nils Jordaan - Drums

Guest Musician:

Chris Davies - Violin on "The End Is Nigh" and "Just Smoke And Mirrors"
Elianne Anemaat - Cello on "The End Is Nigh" and "The Guilt"
Vigo van Dijk - additional Vocals on "Just Smoke And Mirrors"
Chiara Kwakernaak - additional Vocals on "Just Smoke And Mirrors"
Mariska van der Krul - additional Vocals on "The End Is Nigh" and "The Guilt"

Informationen