Hanging Garden - Into That Good Night
Band: Hanging Garden (FIN)
Genre: Melodic Death / Doom Metal
Label: Lifeforce Records
Album Titel: Into That Good Night
Spielzeit: 45:55
VÖ: 15.11.2019
Mit "Into That Good Night" liefern Hanging Garden, die inzwischen
auf 15 Jahre Bandgeschichte zurückblicken können, ihr bereits
sechstes Album und zeigen wieder einmal, dass sie noch lange nicht
zum alten Eisen gehören.
Was mit einem grungeigen Riff
beginnt, mündet nämlich sofort in eine unglaublich coole Mischung
aus atmosphärischen Sounds, melancholischen Akkorden und Melodien
und einer groovigen Rhythmus-Gruppe, bei der es echt schwer fällt,
den Kopf still zu halten. Spätestens beim zweiten Track "Fear,
Longing, Hope And The Night" dürfte dann auch der letzte bemerkt
haben, wie vielschichtig sich die sechs Finnen hier präsentieren.
Beginnend mit einem mitreißenden Riff, gefolgt von einer
wunderschönen Melodie über einen gekonnt eingebauten Break bis hin
zum herzzerreißenden Ende zeigen die Jungs alles, was das schwarze
Herz begehrt. Zwar eher langsame Drums, die jedoch nie den Groove
verlieren, bemerkenswerte Bass-Licks, gefühlvolle Gitarren, ein
atmosphärischer Keyboard-Teppich und darüber thronend der mal tief
gegrowlte, mal ruhig cleane oder sogar verzweifelt gebrüllte Gesang.
Bei "Rain" und "Navigator" setzt dann absolut passend Riikka
Hatakkas Gesang ein, der sich perfekt in die trostlose Atmosphäre
des Albums einfindet und einem bei jedem Hören eine Gänsehaut über
den Rücken jagt.
In jedem Track findet man wieder neue
Facetten der Band, sodass es zu keiner Minute langweilig wird und an
Hörspaß kaum zu überbieten ist. Man betrachte nur einmal den
Kontrast zwischen den aggressiven Riffs und Growls und den
akustischen, psychedelischen Parts mit den dünnen Vocals in
"Anamnesis". Auch folgen Hanging Garden keinen klassischen
Songstrukturen. Hier wird vielmehr durch die Tonarten und Tempi
variiert, wie es die Gefühlslage des Songs gerade erfordert, was
einen interessanten Spannungsbogen über einen jeden Titel hinweg
spannt.
Hanging Garden gelingt es mühelos, vom Opener "Of
Love and Curses" über das vielschichtige "Silent Sentinels" bis hin
zum nochmal alles zusammenfassenden "Signs of Affection" eine
Atmosphäre aufrechtzuerhalten, die düsterer und trostloser nicht
sein könnte. Und das durchweg auf musikalisch allerhöchstem Niveau.
Das einzige, was dem Album etwas fehlt, ist eine Melodie, die sich
nachhaltig im Gehörgang einprägt. Das Album funktioniert als
Gesamtwerk hervorragend, jedoch ist kein einzelner Song dabei, der
sich wirklich im Kopf festsetzt.
Fazit:
Stilistisch
irgendwo zwischen Amorphis und Insomnium basteln sich Hanging Garden
ihren ganz eigenen Stil und schaffen es, eine Atmosphäre zu kreieren
und über das komplette Album hinweg zu halten, ohne dass es auch nur
zu einer Sekunde überladen klingt oder die Spannung verliert. "Into
That Good Night" ist definitiv ein Highlight 2019!
Punkte:
9/10
Anspieltipp: alles
01. Of Love And Curses
02. Fear, Longing, Hope And The Night
03. Into That Good Night
04. Rain
05. Silent Sentinels
06.
Anamnesis
07. Navigator
08. Signs Of Affection
Toni Toivonen - Vocals
Mikko Kolari - Guitars
Jussi
Hämälainen - Guitars
Jussi Kirves - Bass
Nino Hynninen -
Keyboards
Antti Ruokola - Drums
Guest Musician:
Riikka Hatakka - Vocals
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Autor: Sepp