Asphodele - Jours Pales
Band: Asphodele (F)
Genre: Melodic Black Metal
Label: Les
Acteurs de L'Ombre Productions
Album: Jours Pâles
Spielzeit: 39:02
VÖ: 01.11.2019
Die Franzosen Asphodele stehen ab dem 1. November mit ihrem Debüt
"Jours Pâles" (dt. Blasse Tage) beim Händler eures Vertrauens.
Melancholischen Black Metal verspricht uns die Truppe um Sänger und
Komponist Spellbound.
Gestartet werden die 39 Minuten
Melancholie mit einem zarten Klavier-Intro, zudem sich das
Schlagwerk und im weiterem Verlauf auch die Gitarren und Samples von
Streichern gesellen. Eine kurze Kinderstimmen-Sequenz und ein Schuss
unterbrechen das Ganze kurz, um dann eine Spur härter auszuklingen.
Allerdings hat man nicht das Gefühl, dass nun die zerbrechliche Note
verloren geht. Der eigentliche Opener "De Brèves Étreintes
Nocturnes" legt sich dann erstmal Black Metal-mäßig ins Zeug und
startet mit im oberen Mid-Tempo angesiedelten Drums und kalten,
flirrenden, etwas höher gestimmten Gitarren. Die erste Überraschung
kommt mit Einsetzen des Gesangs. Die liebliche Stimme von Audrey S.
erklingt mit fast schon zarter Melodik und melancholischer Note.
Diese Nummer, wie auch alle anderen des Albums, lebt vom
Wechselspiel des lieblichen "hoffnungsvollen" Gesang Audreys und den
verzweifelten Schreien Spellbounds.
Auch wissen die Stücke
durch Tempowechsel, Breaks und sanfte Zwischenspiele für Abwechslung
zu sorgen. Immer wieder kommen Erinnerungen an die seligen Schweden
Lifelover zu Tage, was vor allem dann auftaucht, wenn man mit
flirrenden Melodiebögen und Klavier daherkommt. Auch die suizidalen
Ausbrüche Shinings kommen einem immer wieder in den Sinn. Woran
Bassist Christian Larsson ein bisschen schuldig sein könnte, hat
dieser doch auch bei den Schweden die Bass-Axt geschwungen.
Richtig schön traurig, aber halt immer mit "Hoffnung" in der Stimme,
kommt man mit "Nitide" daher. Eine perfekte Nummer für den Herbst.
Selbst wenn es nach 2 ½ Minuten anfängt, etwas härter zu werden und
später dann wieder diese verzweifelten Schreie Spellbounds
auftauchen. Die melancholische Stimmung geht nie verloren. Das kurze
Solo und sphärische Samples runden das Stück zum Ende schön ab. Ein
Highlight der Platte.
Etwas "finsterer" kommt "Refuge" durch
die Boxen geschallt. Hier kommt der Bass, welcher sonst schon sehr
gut zur Geltung kommt, noch eine Spur fetter daher und macht den
Song etwas bedrohlicher als die anderen. Hier ertönt Audreys Stimme
auch mal etwas weniger lieblich. Auch hier gibt es zum Ende hin
wieder ein schönes Solo. Eigentlich könnte ich jetzt hier jedes
Stück einzeln auseinanderpflücken, denn in jedem Stück gibt es
wieder das eine oder andere, was man erwähnen könnte. Alle befinden
sich auf einem ähnlich hohen Level.
Die Produktion des Albums
ist auch sehr gut ausgefallen. Man kann alles differenziert
ausmachen, selbst kleine Klaviertöne im Hintergrund. Trotzdem hat
man der Platte einen ordentlich rauen Touch und auch eine gewisse
Wucht verleihen können.
Fazit:
Asphodele geben mit "Jours
Pâles" einen richtig guten Einstand und haben, trotz der Vergleiche
mit Lifelofer, Shining und Co., schon allein wegen den weiblichen
Vocals eine gewisse Eigenständigkeit zu bieten. Eine gelungene
Mischung aus Melancholie, Hoffnung und Verzweiflung. Wem Lifelover
zu suzidal ist, aber die blackmetallische Atmosphäre nicht missen
möchte, der sollte mit dem melancholischen Black Metal Asphodeles
genau das richtige gefunden haben. Die Spielzeit des Albums hätte
allerdings etwas länger ausfallen dürfen.
Punkte: 8/10
Anspieltipp: alles
01. Candide
02. De Brèves Étreintes Nocturnes
03. Jours
Pâles
04. Gueules Crasses
05. Nitide
06. Refuge
07.
Réminiscences
08. Décembre
Audrey S. - Vocals
Spellbound - Vocals, Keys, Clavier
Stefan Bayle - Guitars
Christian Larsson - Bass
Sébastien
Papot - Drums
- Download Review in deutsch
Autor: Thomas