Runemagick - Into Desolate Realms
Band: Runemagick (S)
Genre: Death / Doom Metal
Label: High
Roller Records
Album: Into Desolate Realms
Spielzeit: 70:11
VÖ:
25.10.2019
Runemagick, gegründet 1990, kann man zu den Pionieren des Swedish
Death Metal zählen, auch wenn sie ihre erste Langrille erst 1998
unters Volk brachten. Man vermischte allerdings den Schwedenstahl
immer mehr mit dem Doom und somit haben wir es heute mit einer
Doom/Death Band zu tun, welche mit "Into Desolate Realms" ihr
nunmehr 11. Studiowerk veröffentlichen. Und das trotz diverser
Besetzungswechsel oder auch Schaffenspausen.
Auch sonst sind die
Schweden sehr umtriebig. Es gibt wohl nur wenige Bands in diesem
Genre, die ähnlich viele Singles, EP's, Demos und Splits etc.pp am
Start haben. Auch im Vorfeld dieser hier besprochenen VÖ gab es Ende
September die EP "The Opening Of Dead Gates". Von dieser Scheibe
sind die drei Bonustracks dieser CD Version.
Dass die Band
heute mehr Doom-mäßig aufgestellt ist, ist ein Segen für die Fans
dieses Genres. Denn mit dem neuesten Streich, welcher nur etwas mehr
als ein Jahr auf dem letzten Album folgt, beweisen Runemagick erneut
ihr Gespür für Death-Doom der Oberklasse. Und dass dieses Album in
so einem kurzen Abstand kommt, lässt erahnen, was die Truppe wohl
noch so alles in Petto hat!? Auf diesem Album gibt es fein
ausgearbeitete Songs, welche alles aufweisen, was das Genre
ausmacht.
Der Opener "Remnants Of The Old", steigt direkt mit
quietschenden Gitarren und einem schweren, fetten Riff ein und
schiebt, gemeinsam mit Bass und Schlagzeug, die Nummer durch eine
düstere und schwere Doom-Welt. Das flirrende Riff, was dann noch
daruntergelegt wird, gibt dem Song eine besondere Note. Solche
flirrenden Riffs gibt es im Verlauf der Platte immer wieder zu hören
und diese verleihen den Stücken immer Momente, in denen man denkt
"ah, da sind sie wieder". Das Stück geht dann direkt in den
Titeltrack über und auch hier kommt wieder dieses flirrende Riff zum
Tragen. Man zieht das Tempo etwas an, bleibt aber auf schleppendem
Kurs. Das Riffing kommt auch mal leicht sägend und die tiefen
Death-Growls besorgen den Rest, um die sowieso schon finstere
Klangfarbe des Ganzen noch bedrohlicher zu machen.
Apropos
Growls, oder Vocals im Allgemeinen. Diese sind eher sparsam, auf die
Länge des Albums gesehen, verteilt. Runemagick lassen mehr ihre
Musik wirken und beschränken die lyrischen Ergüsse auf das, was
nötig ist.
Eigentlich müsste man eine Track By Track Review
schreiben, denn in jedem Stück findet man neue Details. So lässt man
"The Opening Of Dead Gates" zum Ende hin mit einer verzerrten
Gitarre ausklingen, die schon fast spacig klingt. Dann baut man in
"Decay To Nothing" einen ruhigen Part ein, in dem es flüsternde
Vocals gibt, und beendet diesen mit einem brachialen Growl. In
"Necromance Of The Red Sun" gibt es neben dem kurzen aber markanten
Solo dann auch schon mal "Mönch-artige" Vocals. Das Instrumental
"After The Sepulchral Lava" kommt ebenfalls mit spaciger Note, wirkt
aber dennoch, genau wie alles andere dunkel und bedrohlich. Hier
wird eine atmosphärische Note erzeugt, die sich vom Rest des Albums
abhebt, sich aber trotzdem wunderbar ins Gesamtbild einfügt.
Das längste Stück "Wolves Of Nocturnal Light" ist wohl das
Variabelste von allen. Hier wird das Tempo auch schon mal ins obere
Up-Tempo getrieben, was dann schon fast reinen Death Metal Charakter
bekommt. Hier fahren die Schweden so ziemlich das ganze Brett auf,
was sie auf Lager heben. Von fast stehen bleiben bis voll an die
Wand gibt es hier alles. Zudem gibt es einen episch-mystischen
Touch, welcher ebenso in dem einen oder anderen Track der Platte
auftaucht. Leider ist dieses Stück nur auf der CD Version, da eine
Vinyl Scheibe normalerweise nicht die Kapazität hat. Vinyl-Freunde
müssen also zweimal in die Tasche greifen und sich auch die EP
holen. Allerdings ist hier kein Cent zu viel investiert.
Genau wie die Musik ist auch die Produktion Extraklasse. Schön fett,
wie es sich für diese Art Musik gehört, nicht zu glatt gebügelt,
aber auch nicht zu rau. Eben schön ausgewogen. Alle Instrumente
lassen sich schön ausmachen und nichts überlagert sich, was nicht
auch soll.
Fazit:
"Into Desolate Realms" ist ein
hochkarätiges Death/Doom Album, was eine extrem hohe Klangdichte
aufweist und in dem alles vereint wurde, was dieses Genre ausmacht.
Die Musiker gehen hier schon fast virtuos zu Werke und haben mit
fein ausgearbeiteten Stücken ein komplexes Album erschaffen. Das
Album ist nichts für Nebenbei. Hier muss man hin- und nicht nur
zuhören. Bei jedem Durchlauf findet man neue kleine Details und das
Album wird jedes Mal größer. Pflichtkauf!!!
Punkte: 10/10
Anspieltipp: alles
2. Into Desolate Realms
03. The Opening Of Dead Gates
04.
Sorceress Reburned
05. Decay To Nothing
06. In The Sign Of The
Dragon Star
07. Necromancer Of The Red Sun
08. After The
Sepulchral Lava
09. Requiem Beyond The Stars (Bonus Track)
10.
Wolves Of Nocturnal Light (Bonus Track)
11. Ash And Silence
(Bonus Track)
Nicklas Rudolfsson - Guitars, Vocals
Jonas Blom - Guitars
Emma Rudolfsson - Bass
Daniel Moilanen - Drums
- Download Review in deutsch
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Autor: Thomas