Netherbird - Into The Vast Uncharted

Band: Netherbird (S)
Genre: Melodic Black / Death Metal
Label: Eisenwald
Album Titel: Into The Vast Uncharted
Spielzeit: 36:58
VÖ: 27.09.2019

Netherbird - Into The Vast Uncharted

Netherbird sind ja durchaus kein unbeschriebenes Blatt mehr im Bereich des melodisch-schwarzen Metalls. Nach 15 Jahren Bandgeschichte veröffentlichen die sechs Schweden nun mit "Into The Vast Uncharted" ihre fünfte Full-length Scheibe. Thematisch setzen sie sich auch auf diesem Album wie gewohnt mit Dunkelheit und Kämpfen auseinander.

Von der ersten Minute an wird man hier von einer fetten Wand an Sounds geradezu überrollt - die massive Gewalt von drei Gitarren, die sich gegenseitig die Tremolos um die Ohren werfen, ein fetter Bass, das Schlagzeug-Gewitter von Ex-Amon Amarth Trommler Andersson, orchestrale Keyboardsounds und die ungezähmte Energie von Fridells Grunts, die hin und wieder von atmosphärischen Chören abgelöst werden, lassen dem Hörer über die komplette (wenn auch recht kurz geratene) Spielzeit des Albums kaum eine Verschnaufspause. Neben schnellen Riffs, Blastbeats und düsteren, dissonanten Melodien gelingt es Netherbird in fast jedem Lied, ein gefühlvolles, zum Teil auch virtuos geschreddertes Gitarrensolo einzubauen, ohne die aggressive, finstere Atmosphäre zu zerstören. Was vor allem in "Mercury Skies" herausragend umgesetzt wurde.

Netherbird bewegen sich musikalisch durchgehend auf echt hohem Niveau. Jeder Einzelne beherrscht sein Handwerk bestens. Die Songs in sich sind auch abwechslungsreich komponiert. So wechseln sich langsamere und schnellere Parts ab und hier und da wird die Wand an Sounds von leiseren akustischen Parts durchbrochen. Jedoch klingen die einzelnen Songs untereinander recht ähnlich. Die Melodien klingen teilweise fast so, als wurden sie mehrfach verwendet, jedoch so abgeändert, dass sie einem zwar irgendwie bekannt vorkommen, aber trotzdem nicht als roter Faden im Gesamtkonzept des Albums erkennbar sind.

Der einzige Song, der sich von den anderen komplett abhebt, ist der sehr ruhige Track "Eventide Evangel", wo durch akustische Gitarrensounds und der flüsternden Stimme Fridells eine Art Lagerfeueratmosphäre entsteht, bevor er dann in epischem Mid-Tempo endet. Mit "Nexus Unlight" wird das Album dann abgeschlossen, welches von düsteren Melodien über ein von Chorgesängen begleitetes Solo, einen akustischen Mittelteil, kurze aggressive Parts und treibende Blastbeats in ein leise ausklingendes Ende führt, das dann mit den Glockenschlägen endet, mit denen das Album auch begann.

Fazit:
Netherbird liefern ein durchaus starkes Album, welches definitiv jedem Freund atmosphärischen Black Metals zu empfehlen ist, auch wenn das gewisse Etwas fehlt, was bei dieser Scheibe den letzten Funken zum Hörer noch überspringen lässt.

Punkte: 8,5/10

Anspieltipp: Mercury Skies, Eventide Evangel, Nexus Of Unlight

Tracklist

01. Saturnine Ancestry
02. Harvest The Stars
03. Mercury Skies
04. Lunar Pendulum
05. Eventide Evangel
06. The Obsidian White
07. Nexus of Unlight

Lineup

Johan "Nephente" Fridell - Vocals
Johan "Nord" Nordin - Guitars, Vocals
Tobias "Tinitus" Jacobssen - Guitars, Backing Vocals
Pontus "Bizmark" Andersson - Guitars, Keyboards, Backing Vocals
Micke "M.A." André - Bass
Fredrik Andersson - Drums

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