Metall - Metal Fire
Band: Metall (D)
Genre: Heavy Metal
Label: Iron Shield Records
Album Titel: Metal Fire
Spielzeit: 41:36
VÖ: 26.04.2019
Zwei Jahre ist es her, seit mir das erste Album der bereits in
den Achtzigern in der Ex-DDR gegründeten Metaltruppe vorlag. Damals
hatte das erste Werk bei mir mit einigen Schwächen zu kämpfen. Umso
gespannter war ich nun, was auf dem Nachfolger mit dem klangvoll
klischeebehafteten Titel "Metal Fire" gleich zu Hören sein wird.
Direkt der Opener "Metal Maniacs" macht dann auch alles
überraschend richtig! Nach einem typischen, symphonisch angehauchten
Intro steigt die Nummer mit knackiger Gitarre und wummernden Drums
voll ein. Sänger Joel Stieve Dawe hat hörbar an seinen Qualitäten
gefeilt und setzt seine eher auf kraftvolle Klänge, statt auf
Falsett-Screams ausgelegte Stimme passend zu bratenden Riffs und
ordentlich dampfendem Tempo ein. In späteren Nummern wagt er sich
hier und da auch an höheres Gekreische, verfehlt aber bei weitem
nicht so sehr die Töne, wie auf dem Debütwerk. Hier gibt es einen
mehrstimmig geshouteten und daher eingängigen Refrain, eine
Chorus-Bridge und auch ein passables Solo. Alles, was man sich von
einem kernigen Opener wünschen kann. Ich bin entzückt.
Es war
auch eine hörbar gute Entscheidung, einen zweiten Gitarristen der
Band hinzuzufügen, während man auch den auf dem Vorgänger zu
hörenden Daniel Dokic ersetzen musste.
Wer nun aber fürchtet,
es hier mit einer kitschigen True Metal Scheibe zu tun zu haben, die
nur eine traditionelle Nummer nach der anderen bietet, der liegt
falsch. Schon Titel Zwei "What Is Real" geht als reinrassige Thrash
Metal Nummer durch und sägt sich mit entsprechend harten Riffs gut
durchs Trommelfell. Dies war dann auch nicht der letzte Ausflug ins
thrashigere Gefilde. Das schwere "Master Key" wäre, würde am Mikro
jemand durchgängig Growls zum Besten geben, eine doomige Melodeath
Nummer sein. Dankenswerterweise beschränkt man sich mit dem extremen
Gesang aber auf wenige ausgestossene Rülpser – anders kann ich es
nicht nennen – die aber nicht weiter störend auf die Nummer wirken.
Im weiteren Verlauf kann man als kleine Höhepunkte das angenehm
melodische "Stay For A Night To Pray" und die knackigen Remakes der
beiden alten Bandklassiker "Metal For You" und "Easy Rider" nennen.
Letzterer liegt als Bonus nochmal in einer Version mit deutschem
Text vor, die dann umso mehr dem Original entspricht. Hier fällt
dann auf, dass der damalige Originalsänger mit seiner viel klareren
Stimme doch besser zum Gesamtbild der Band passte.
Fazit:
Mit "Metal Fire" gelang Metall ein klarer Sprung nach vorn. Die
ordentliche, aber nie zu glattgebügelte Produktion kann sich absolut
hören lassen. Die Fehler des Debüts wurden hörbar ausgemerzt und
dank deutlicher Einflüsse aus dem Thrash Metal ist die Chose auch
nicht zu klischeebelastet. Auch wenn es mich ein wenig zwickt, dass
man die Scheibe mit zwei alten Neuinterpretationen, von der eine
zudem doppelt enthalten ist, auf 9 Titel streckt und somit im Grunde
eher eine 6 Track EP vorgelegt hat. Darüber sehe ich aber mal hinweg
und freue mich lieber über die vollzogene Entwicklung.
Punkte: 8/10
Anspieltipp: Metal Maniacs, Stay For A Night To
Pray, Metal For You
01. Metal Maniacs
02. What Is Real
03. Master Key
04.
Stay For A Night To Pray
05. Hold The Line
06. Beneath My Mind
07. Easy Rider
08. Metal For You
09. Easy Rider (German
Version)
Joel Stieve Dawe - Vocals
Christian Beyer - Guitars
Ben -
Guitars
Sven Rappoldt - Bass
Marco Thäle - Drums
- Download Review in deutsch
- Homepage
Autor: Slaine