Aephanemer - Prokopton

Band: Aephanemer (F)
Genre: Melodic Death Metal
Label: Primeval Records
Album Titel: Prokopton
Spielzeit: 43:43
VÖ: 22.03.2019

Aephanemer - Prokopton

Drei Jahre sind vergangen, seit die 2013 gegründeten französischen Melodeather Aephanemer ihr letztes Album veröffentlicht haben. Nun stehen sie nach der 2017er Single "Path of the Wolf" mit "Prokopton" und 8 neuen Songs in den Startlöchern.

Schon bei den ersten Klängen, einer unglaublich eingängigen Dual-Guitar-Melodie, wird klar, dass man auf dieser Scheibe große Melodien erwarten darf. Eben dieser Opener glänzt zudem durch ein episches Arrangement mit Orchestersounds und fetten Riffs.

Wer hiernach gemeint hat, dass das schon alles war, was die vier Franzosen zu bieten haben, soll sich mal auf den zweiten Song, "The Sovereign", gefasst machen, der nun wirklich zeigt, in welche Richtung die Scheibe gehen soll. Direkt von Anfang an wird man fast überrollt von einem massiven Riffgewitter, das einem kaum eine Verschnaufspause gönnt und nun auch die letzten Nacken zum Headbangen einlädt. Stets begleitet wird das Ganze von Orchesterklängen, die allerdings meist sehr in den Vordergrund rücken. Virtuose Gitarrenlicks werden durch diese Orchesterklänge unterdrückt (die oftmals sehr offensichtlich programmiert klingen), wodurch die eigentliche Gitarrenarbeit zeitweise nicht mehr wirklich verständlich ist. Also was das Orchester angeht, wäre hier vielleicht weniger doch ein bisschen mehr gewesen.

Allerdings glänzen Aephanemer durch grandiose Instrumentalarbeit und Marion Bascouls abwechslungsreiche Grunts, die mal keifend, mal tief growlend über dem Gewitter aus Blastbeats und Klampfengeschredder thronen. Wie eingangs erwähnt, dürfen auch in den schnelleren, härteren Titeln, wie beispielsweise "Back Again" oder dem blackmetallischen "Snowblind", die eingängigen, großen Melodien nicht zu kurz kommen.

Vor allem positiv bleibt der Abschluss der Scheibe "If I Should Die" im Gehör; ein Song, der an Abwechslungsreichtum kaum zu überbieten ist. Hier wechseln sich schnelle, treibende Passagen mit gefühlvollen Gitarrenmelodien ab, es wird einmal mit anderen Keyboardsounds als dem über das Album doch schon fast nervtötende Orchester experimentiert und der Track strahlt förmlich vor Takt- und Tonartwechseln.

Fazit:
"Prokopton" ist alles in allem eine starke Scheibe mit grandiosen Ansätzen, die von virtuosen Musikern eindrucksvoll dargeboten wird, allerdings wäre, was die Orchestersounds angeht, deutlich weniger hier deutlich mehr gewesen, da dieses Gedudel, welches oftmals nur als Dopplung der Gitarrensounds eingesetzt wird und diese dann zeitweise zu sehr in den Hintergrund drängt, auf Dauer einfach nur nervtötend ist.

Punkte: 6,5/10

Anspieltipp: The Sovereign, Back Again, If I Should Die

Tracklist

01. Prokopton
02. The Sovereign
03. Dissonance Within
04. Snowblind
05. At Eternity's Gate
06. Back Again
07. Bloodline
08. If I Should Die

Lineup

Marion Bascoul - Vocals, Guitars
Martin Hamiche - Guitars
Lucie Woaye Hune - Bass
Mickaël Bonnevialle - Drums

Informationen