Enisum - Moths Illusion
Band: Enisum (I)
Genre: Ambient Black Metal
Label: Avantgarde
Music
Album Titel: Moth's Illusion
Spielzeit: 61:59
VÖ:
15.03.2019
Die 2006 als Ein-Mann-Projekt ins Leben gerufenen Enisum hauen
Mitte März ihr sechstes Album "Moth's Illuion" auf den metallischen
Markt, welches gleichzeitig das vierte Album ist, seit sich Gründer
Lys dazu entschieden hat, 2014 eine komplette Band daraus zu machen.
Genau mit diesem "ersten" Bandalbum "Samoth Nara" hatte ich
meine Bekanntschaft mit dem Schaffen der Italiener gemacht und war
bisher immer sehr angetan, was da so aus der Turiner Ecke zu uns
geschwappt ist. Deshalb habe ich mich auch schon sehr auf diese
Review gefreut.
Nach einem hastigen ersten Lauschen der
Platte war ich etwas ernüchtert, konnte ich doch nichts
Beeindruckendes finden, was das Album von anderen abhebt, unikat
macht oder wenigstens in der bandinternen Diskografie hervorstechen
lässt. Das kann man sowohl positiv, als auch negativ sehen. Je nach
dem, ob für einen das Glas halb voll oder halb leer ist. Nachdem die
Platte nun aber ein paar weitere Runden gedreht hat, ergibt sich ein
schöneres Bild von "Moth's Illuion". Zwar bleibt das Werk insgesamt
trotzdem hinter anderen Veröffentlichungen in diesem Jahr zurück,
ist aber ein gutes Album geworden.
Auffällig für den Black
Metal Sektor sind auf diesem Album die sehr variablen Vocals. Von
typischem BM-Gekeife (nicht übertrieben; "Anesthetized Emotions")
über stark an den Death Metal angelehnte Growls ("Where Souls
dissolve", "Afframont") bis hin zu Klargesang ("Moth's Illuion",
"Burning Valley") ist eine Menge vertreten, was die Platte sehr
abwechslungsreich macht.
Man merkt, dass hier sehr viel
Gefühl in jeden Song gesteckt wurde, die allesamt kräftige
Kompositionen geworden sind. Das gilt sowohl für die forschen Songs,
als vor allem auch für die "Black Balladen" (nennen wir sie mal so
in Anlehnung an die Powerballaden im Power Metal). Generell brechen
die Lieder aus ihren gegebenen Rahmen nicht bis fast nicht aus, was
besonders für das Tempo gilt. Es gibt keine erkennbaren Wutausbrüche
oder Ähnliches. Das wäre aber auch bei den gegebenen lyrischen
Themen unangebracht (Landschaften, Natur, Leben und Tod).
Die
Produktion ist zeitgemäß, für das Genre angemessen und
hochqualitativ ohne Ausfälle oder andere Kinderkrankheiten wie
Übersteuerungen, ungleich gewichtete Lautstärke etc. Das Album
erscheint in verschiedenen Versionen, für die Wooden Box wurden noch
zwei Bonustracks auf einer zweiten CD beigefügt, diese lagen mir zur
Review nicht vor.
Fazit:
Ich gebe zu, dass ich ein klein
wenig enttäuscht vom neuen Album bin. Ja, da hatte ich mir einfach
mehr erhofft. Es ist, wie bereits gesagt, ein gutes Album, aber für
ein Meisterwerk fehlt leider doch noch eine ganze Ecke mehr.
Punkte: 7,5/10
Anspieltipps: A Forest's Refuge, Moth's
Illusion, Afframont
01. Cotard
02. Anesthetized Emotions
03. Where Souls
dissolve
04. Afframont
05. Moth's Illuion
06. Last Wolf
07. Ballad of Musinè
08. Coldness
09. Petrichor
10. A
Forest's Refuge
11. Lost again without your Pain
12. Burned
Valley
Lys - Vocals, Guitars
Epheliin - Vocals
Leynir - Bass
Dead Soul - Drums
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Autor: Godshand