Cân Bardd - The Last Rain
Band: Cân Bardd (CH)
Genre: Atmospheric Black Metal
Label:
Northern Silence Productions
Album Titel: The Last Rain
Spielzeit:
50:43
VÖ: 22.02.2019
Gerade mal ein Jahr ist vergangen, seit der Schweizer Malo
Civelli sein Debüt "Nature Stays Silent" unter dem Banner Cân Bardd
veröffentlicht hat. Für sein neues Werk "The Last Rain" hat sich
Civelli den Schlagzeuger Dylan Watson mit ins Boot geholt, um dem
Album mehr Druck zu verleihen.
Musikalisch vermittelt Cân
Bardd auf äußerst melodiöse Art und Weise die Klänge der Natur. Und
so fühlt man sich bereits beim Opener "Between Hope And Reality" in
eine epische Landschaft mit mysteriösen Wäldern, schroffen Bergen
und plätschernden Flüssen versetzt, wo man die Vielseitigkeit der
Natur bestaunen kann. Musikalisch wird dies durch harsche
Gitarrenriffs, akustische Klänge, stetige Takt- und Tempowechsel,
düstere Grunts und epische Männerchöre verdeutlicht.
Cân
Bardd schafft es, durch ein ausgeklügeltes Zusammenspiel von
orchestralen Klängen und Black Metal,Elementen sowie emotionalen
Akkordwechseln und melancholischen Melodien nicht nur eine mystische
Atmosphäre zu erschaffen, sondern auch einige Gänsehautmomente zu
kreieren. Vor allem der hervorragende Cleangesang (der durch
Vladimir Cochet unterstützt wurde) sticht beispielsweise beim
Titletrack "The Last Rain" positiv hervor.
Allerdings schafft
es Cân Bardd nicht, die Stimmung ununterbrochen aufrechtzuerhalten,
da hin und wieder die Songs durch Passagen unterbrochen werden, die
zwar saustark klingen, aber stilistisch überhaupt nicht zum Song
passen (wie beispielsweise diese seltsam klingende
"Hinterwäldlertanzeinlage" im eigentlich melancholisch-düsteren
"Celestial Horizon"). Hätte man diese Passagen als Grundlage für
eigenständige Songs verwendet, hätte man noch mehr Material
bekommen, was insgesamt wahrscheinlich runder klingen würde.
Was außerdem von Beginn bis zum Ende ein häufig auftretendes Manko
ist, ist die Tatsache, dass vor allem bei den eigentlich so gut
gesungenen Chor-Passagen der Text rhythmisch absolut nicht zum
Rhythmus der Melodie passt, was das ganze irgendwie holprig klingen
lässt.
Fazit:
Wie in diesem Genre üblich, ist es
schwierig, einen Anspieltipp auszumachen, da das Album als Ganzes
besser funktioniert, als nur einzelne Titel davon. Insgesamt ist
"The Last Rain" ein starkes Album, welches es trotz einiger kleiner
Mängel schafft, durch eine mystisch-melancholische Atmosphäre die
Klänge der Natur musikalisch umzusetzen. Auch bleiben am Ende die
Gänsehautmomente eher in Erinnerung, als die schwächeren Passagen,
was die Scheibe insgesamt super dastehen lässt.
Punkte: 7/10
Anspieltipp: alles
01. Between Hope And Reality
02. Celestial Horizon
03. Fog
Of War
04. Cluds And Feuds
05. The Last Rain
Malo Civelli - Vocals, Guitars, Bass, Orchestrations, Keyboards
Dylan Watson - Drums
Guest Musician:
Vladimir Cochet -
Additional Choirs (Between Hope And Reality, The Last Rain)
Nathalie Dahn-Singh - Cello (Fog Of War)
- Download Review in deutsch
Autor: Sepp