King Apathy - Wounds
Band: King Apathy (D)
Genre: Blackened Post-Metal
Label:
Lifeforce Records
Album Titel: Wounds
Spielzeit: 45:39
VÖ:
22.02.2019
Die aus der Nähe von München kommenden King Apathy dürften dem
einen oder anderen unter ihrem Gründungsnamen Thränenkind bekannt
sein. Seit dem Gründungsjahr 2007 hat man zwei Langrillen
veröffentlicht, "The Elk" (2013) und "King Apathy" (2016). Unter
neuem Banner, dem Namen der zweiten Scheibe King Apathy, erscheint
nun das dritte Album "Wounds".
Gleich mal vorweg; Bandname
und Albumthema passen hier wie die Faust aufs Auge. "Wounds"
beschäftigt sich thematisch nämlich mit dem auf uns zukommenden und
gar nicht so abwegigen Untergang der Menschheit in Folge der
Zerstörung und gnadenlosen Ausbeutung unseres Planeten und den
berechtigten Zweifel daran, ob es die Menschheit wohl allein
hinbekommt, diesen abzuwenden. Ehrlich gesagt, sieht es im Moment
nicht danach aus. Denn der Mensch guckt ja irgendwie teilnahmslos zu
(meistens jedenfalls) und ist sozusagen der "König der Apathie".
Auch Titelnamen wie "Civilization Kills", "The Scars Of The Land",
"Wounds", Earthmother Rising" etc.pp sprechen schon Bände.
Musikalisch verpackt wurde das Ganze in einen schwarzen Mantel,
welcher eine postapokalyptische Atmosphäre über das Album legt, der
aber auch "Risse" aufweist, durch die sich melancholische oder auch
leicht "hoffnungsvolle" Melodielinien einschleichen. Nach dem Motto
"die Hoffnung stirbt zuletzt".
Einen Titel hervorzuheben
macht hier keinen Sinn, ich empfehle jedem, sich dieses Werk
komplett anzuhören und sich die Zeit zu nehmen, sich drauf
einzulassen. Nebenbeihören ist hier "verboten".
Die komplexen
und ausgefeilten Arrangements der Nummern pendeln zwischen schwarzer
Raserei, melancholischer Atmosphäre - immer wieder mit Sprachsamples
angereichert - traurig-schönen Melodien und schweren, schon fast
schleppenden Parts hin und her. Dies alles wirkt dabei aber nie
deplatziert und selbst, wenn die eine oder andere Dissonanz
auftaucht, fügt sich alles ineinander wie die Zahnräder eines gut
geschmierten Getriebes.
Mal kernig, dunkel und schwer, mal
sägend und flink kommt die Rhythmusfraktion um die Ecke. Die Leads
weben die oben erwähnten Melodienlinen geschickt in die Songs ein
und der Bass ist ausgewogen auf die Musik abgestimmt. In "Reverence"
wirken die Gitarren in Verbindung mit den Vocals fast schon wie ein
Chorus. Oder auch die flirrende Melodieline in "Earthmother Rising",
welche eine sehr emotionale Atmosphäre erzeugt, sehr stark!
Die
Drums, welche neben den Gitarren tragende Säulen sind, sorgen im
richtigen Moment für den entsprechenden Kick und treiben die Songs
immer wieder an. Nils trägt viel Emotion in seinen Vocals und
schreit "wütend, anklagend" die Texte in die Nummern.
Wie gut
die Musik von King Apathy funktioniert, zeigen z.B. der Opener
"Civilization Kills" und der Albumabschluss "Earthmother Rising",
welche fast komplett ohne Vocals auskommen.
Produktion und
Mix lassen so gut wie nichts zu wünschen übrig. Gekonnt in Szene
gesetzt, kommt das Album weder überproduziert noch zu rau daher,
sondern gibt dem Sound genau den Anstrich, um sich voll entfalten zu
können. Einzig, dass hin und wieder die eine oder andere Melodie
etwas vom Rest "verschluckt" wird, ist mir aufgefallen. Aber
vielleicht ist das ja beabsichtigt und dies tut dem Hörgenuss auch
keinen Abbruch.
Fazit:
King Apathy haben mit "Wounds"
nicht einfach ein in Schwarz getauchtes Post-Metal Album gebastelt.
Nein, sie haben eine musikalische "Anklage" voller Melancholie, Zorn
und postapokalyptischer Atmosphäre erschaffen, gegen die anzustinken
es ziemlich schwer sein dürfte. Die ausgefeilten Arrangements
sollten Freunde des Genres das Herz aufgehen lassen, ein Must-Have
jeder Sammlung! Und bitte dran denken, nehmt Euch Zeit für dieses
Album, es lohnt sich!
Punkte: 10/10
Anspieltipp: alles
01. Civilization Kills
02. The Scars Of The Land
03.
Cleansing
04. Great Depression
05. Revelation Time
06. He
Missed The Stars
07. Reverence
08. Wounds
09. Earthmother
Rising
Nils - Vocals
Flo - Guitars
Max - Guitars
Matthias -
Bass
Hannes - Drums
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Autor: Thomas