Veilburner - A Sire To The Ghouls Of Lunacy
Band: Veilburner (USA)
Genre: Black / Death Metal
Label:
Transcending Obscurity Records
Album Titel: A Sire To The Ghouls Of
Lunacy
Spielzeit: 53:30
VÖ: 28.12.2018

Wenn im Beipackzettel das Wort "Experimental" vorkommt und dann
auch nur einer der Musiker alleine für die Musik verantwortlich ist,
bin ich vorsichtig. Ok, da es sich hier aber um eine Zwei-Mann-Band
handelt, bin ich beruhigt. *Ironie-Modus aus*
Nein, nun aber
ernsthaft, denn hier bekommt der geneigte Hörer eine sehr
interessante und geile Melange aus dem schwarzen Universum um die
Ohren gehauen. Oder anders ausgedrückt, das Beste kommt zum Schluss.
Die US-Kombo schafft es geschickt, dunkle Melodien, die im
ersten Moment anmutig klingen, in eine kalte und verwüstende
Atmosphäre zu verpacken. Disharmonische Klangmonster wechseln sich
mit erhabenen und doch teils verfahrenen Arrangements ab. Zum
richtigen Zeitpunkt wird auch mal der gepflegte Blast-Beat
ausgepackt, aber hier wird nie übertrieben nur mal eben so drauf
losrandaliert.
Was die Beiden hier an starken und düsteren
Harmonien in Abwechslung zu den teils verqueren Arrangements
raushauen, ist schon wirklich gut. Ich würde dem Begriff
"Experimental" gerne noch das Wort "Ambient" hinzufügen wollen. Eine
instrumentale Umsetzung von fast schon relaxt gespieltem
Blues-Black-Metal (anders kann ich es jetzt nicht beschreiben) wie
beim Song "Abattoir Noir" überrascht erfrischend, ehe wieder die
totale Hölle losbricht. Dies zeigt den Ideenreichtum der Band und
die Scheiß-auf-Limits Einstellung, die leider im Black/Death Metal
nicht gang und gäbe ist.
Neben all den fast schon teils
progressiven Arrangements rockt die Band aber auch einfach mal
kompromisslos drauf los, ohne ihren Stil zu verwässern.
Gesanglich ist natürlich Gekrächze und Gekeife angesagt, obwohl auch
manches Mal der Schönheit der dunklen und klaren Stimme gefrönt
wird.
Mir fallen hier immer wieder als Beispiel Deathspell
Omega oder The Fields Of The Nephilim ein. Veilburner sind mutig
genug, sich aus dem Black Death Metal Bereich auf intelligente Weise
zu befreien, um ihr eigenes Ding zu machen.
Fazit:
Ein
wirklich sehr starkes, abwechslungsreiches, intelligentes und
musikalisch hammermäßiges Album, das Gehör finden muss! Selten habe
ich in dem Bereich so ein Konglomerat an guter Musik gehört, die
einen sofort packt und Gelegenheit bietet, immer etwas Neues zu
entdecken. Spannend und für mich definitiv eines der besten Releases
des ausgehenden Jahres. Das Beste kommt zum Schluss.
Punkte:
10/10
Anspieltipp: alles
01. Introvertovoid
02. Panoramic Phantoms
03. Agony On
Repeat
04. Abattoir Noir
05. A Sire To The Ghouls Of Lunacy
06. Glory Glory Grotesque
07. Upstream And Parallel
08. Where
Torment Has Danced Before
Mephisto Deleterio - all Instruments, Backing Vocals
Chrisom
Infernium - Vocals
- Download Review in deutsch
Autor: Steiff