Profezia - Dodekaprofeton
Band: Profezia (I)
Genre: Occult Black Metal
Label: Moribund
Records
Album Titel: Dodekaprofeton
Spielzeit: 56:23
VÖ:
10.08.2018
Die italienischen Profezia gibt es bereits seit 2001 und sie
haben es seither auf 3 Langrillen gebracht. Ihr neues okkultes Werk
"Dodekaprofeton" wird Anfang August via Moribund erscheinen, um der
Szene neues Futter zu geben. Ich bin nicht wirklich ein Freund von
italienischem Black Metal. Also war ich mehr als gespannt, ob
Profezia dies ändern können!? Für "Kollegen" wie Vardan können sie
ja nun mal nichts, lach... und ich gebe jedem eine Chance.
Die 7 Stücke auf der Platte bringen es auf satte 56 ½ Minuten, wobei
es der zweite Song "Nahum" und der Schlusstrack "Zephaniah" allein
schon auf eine halbe Stunde bringen. Der Opener "Malachi" schlägt
auch mit über 9 Minuten zu Buche, was zusammengenommen einer
Spielzeit entspricht, die allein schon ein Album füllen könnte.
Trotz der Länge werden die Songs in keiner Weise irgendwie
langweilig. Hauptsächlich im Mid-Tempo angelegt und nur manchmal in
Raserei ausufernd, versprühen sie einen mystischen Charme und viel
Atmosphäre. Selbst die monotonen Riffs, welche jeden Song
durchziehen, werden nie nervig. Alles passt sehr gut zusammen und
wurde geschickt arrangiert. Tempowechsel und Breaks kommen im
richtigen Moment und die typisch scheppernden Black Metal Drums
geben, zusammen mit den sägenden Gitarren, der Musik ihren schwarzen
Anstrich. Dass der Bass auf der Platte etwas zu kurz kommt, tut dem
Ganzen keinen Abbruch. Mehr wäre hier weniger gewesen und das will
keiner wirklich.
Wenn man dann mal in die oben erwähnte
Raserei verfällt, wie bei "Amos", versetzt man diese mit z.B.
Streichern und macht den Song allein dadurch schon interessanter,
als den typischen Alltagsbrei in diesem Genre. Diese gerade
erwähnten Streicher, welche immer wieder auf der Platte auftauchen,
kommen ähnlich wie bei The Sins Of Thy Beloved daher, nur nicht so
präsent und eher als schmückendes Beiwerk. Setzen aber immer ihre
Akzente.
Von den Vocals her haben wir es mit einer Mischung
aus dunklem Gegrurgel und Krächzen zu tun, was auch schon mal sehr
beschwörend klingt. BM-mäßiges Gekeife bleibt außen vor und würde
hier auch eher unpassend sein. Betonen die Vocals, wie sie hier
dargeboten werden, doch auch viel eher die okkulte Ausrichtung. Auch
arbeitet man mal mit "Mönchs"-Chören, was natürlich passend zur
lyrischen Seite der Platte passt. Diese schaut nämlich aufs Alte
Testament, was wiederum gut für Okkultismus taugt. Diese Chöre
kommen genau wie z.B. Regen, Sprachpassagen oder ähnliches als
Samples daher. Leider macht die Band ein so großes Geheimnis um
sich, dass ich nicht mal herausgefunden habe, ob das Piano auch als
Sample daherkommt. Eine Webpräsenz, sei es Facebook oder Homepage,
findet man genauso wenig. Das was man findet ist am Ende dann auch
noch so widersprüchlich, dass ich weder eine Internetseite noch die
Funktionen der einzelnen Musiker angeben konnte/wollte, nur die
Namen der drei Protagonisten aus dem Infoblatt.
Die
Produktion der Scheibe will ich noch erwähnen. Diese ist sehr gut
und Genre passend ausgefallen. Die Scheibe klingt sehr roh und Old
School, ohne dabei in irgendeiner Art und Weise in unterirdische
Gefilde der Genre-Gründerzeit zu verfallen.
Fazit:
Um auf
die Frage von oben zurückzukommen, ob Profezia meine "Abneigung" für
italienischen Black Metal abändern können, muss ich sagen; ja, sie
können. Die Truppe hat mir bewiesen, dass man auch südlich der Alpen
das Zeug für guten BM hat. Die Band weiß mit abwechslungsreichem,
okkultem Black Metal zu überzeugen. Dieser bewegt sich dabei aber
nicht nur in diesem Metier, sondern weiß auch mit Atmosphäre,
Melodie und Raserei zu überzeugen. Das Album zündet vielleicht nicht
sofort, was für mich nur für die Qualität der Musik spricht, wer
sich drauf einlässt, wird aber definitiv belohnt.
Punkte:
8,5/10
Anspieltipp: Malachi, Amos, Zephaniah
01. Malachi
02. Nahum
03. Amos
04. Obadiah
05. Jonah
06. Zechariah
07. Zephaniah
Kvasir - All instruments
Ynleborgaz - Drums
Marco de Rosa -
Vocals (R.I.P. 16.11.2017)
- Download Review in deutsch
Autor: Thomas